Iron Duke 2017

Splitter
05.12.2021 - 09:33 Uhr
11
Hilfreiche Rezension
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Die dunkle Seite der 80er

Früher, als man noch nicht versuchte, Düfte (für die Masse) so süss wie nur möglich zu komponieren und dann wahlweise bisschen Blümchen, Früchtchen oder Hölzchen draufzusetzen, gab es noch von grossen Marken richtig derbe Kompositionen.
Hier ist so einer, der hätte locker in den 80ern und auch noch frühen 90ern von Tabac (oder anderen) kommen können.

Der Duke startet derb mit einem sehr harten, animalischen Leder und könnte möglicherweise abschrecken, wenn man das nicht gewohnt ist. Die stärksten Noten der Komposition klingen aber auch schon bald ab, sodass nach einer Stunde der Kern des Duftes klar wahrnehmbar ist.
Wir haben hier Teerrauch, ledrige Würze, gekonnt eingearbeitete Animalik.
Brennende Erde, rauchiges Metall, glühende Kohlen, schmutzige Lederhandschuhe eines Schmieds. Metall auf Metall. Funkenflug. Alter Pferdestall.
Nicht sauber. Es ist dreckig, derb, intensiv. Einfach wow.

So erinnert mich dieser Duft dann an meine Kindheit. Wochenenden bei meinem Opa und eben sein Bad. Düfte aus Zeiten, als noch nicht alles von grossen Marken irgendwie gleich daherkam.
Wie auch die anderen Düfte der Marke langanhaltend, lebendig über Stunden, erbarmungslos, ungewöhnlich anders.

Wer die oldschooligen, leichtanimalischen Düfte sucht, wird hier mehr als fündig.
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