Terror & Magnificence 2019

Terror & Magnificence von Beaufort
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7.6 / 10 130 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Beaufort für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2019. Der Duft ist rauchig-würzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Schrecken und Pracht”.
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Harzig
Holzig
Erdig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BirkenteerBirkenteer schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer SafranSafran
Herznote Herznote
KyphiKyphi PapyrusPapyrus Somalischer WeihrauchSomalischer Weihrauch Tabak AbsolueTabak Absolue
Basisnote Basisnote
haitianisches Vetiverhaitianisches Vetiver MyrrheMyrrhe SteinStein BenzoeBenzoe Labdanum AbsolueLabdanum Absolue

Parfümeur & kreative Köpfe

Bewertungen
Duft
7.6130 Bewertungen
Haltbarkeit
7.8113 Bewertungen
Sillage
7.3113 Bewertungen
Flakon
8.0108 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.846 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 22.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Samsamaran

2 Rezensionen
Samsamaran
Samsamaran
Sehr hilfreiche Rezension 8  
Eine Duftreise durch eine alte Zeit
Ich habe Terror and Magnificence schon ein paar Monate hier liegen und mir schwebt schon länger ein Kommentar vor. Irgendwie habe ich ihn dann doch immer verworfen.

An für sich kann ich Meggi's Kommentar im Sinne einer olfaktorische Analyse nicht viel hinzufügen. Dafür ist meine Nase von dem Machwerk überwältigt (oder überfordert). Was mir bleibt ist die Duftreise als Erlebnis wiederzugeben.

Terror and Magnificence. Beaufort nimmt sich hier ein Thema vor. Es wird von einem Architekten namens Nicholas Hawksmoor berichtet. Dessen Werk umfasst die Einbindung alt-ägyptischer Symbolik in die christliche Kirche, die er geplant hat. Beaufort referenziert diesen Herren sogar als "des Teufels Architekten". Inwiefern das stimmt möchte ich den Kirchenhistorikern und Fachleuten überlassen. Die Kirche auf dem Flakon ist auf der stimmungsgebende Moment für den Duft. Düster, spitz, bedrohlich thront das Bauwerk zentral auf der glatten, schwarzen Fläche.

Und hier startet die, von mir wahrgenommene, Duftreise. Es beginnt stechend. Ein Hauch von kaltem Rauch erhebt sich. Die Sorte von Rauch, die aus einem fast erloschene Feuer steigt. Es fehlt jegliche Glut. Man fühlt sich in einen düsteren Wald versetzt. Hier ist vor nicht zu langer Zeit etwas schlimmes passiert. War es eine Bande Räuber, die ihr Nachtlager abgebrochen haben? Oder haben die Schergen des Sheriffs deren Überreste in Brand gesteckt? Egal, bloß weg hier. Hier ist ein Moment des "terror", den der Name schon mitbringt.

Diese Synthetik aus kalt und Rauch bleibt erhalten, aber etwas Neues gesellt sich dazu. Man tritt aus dem Wald heraus in steht von einem alt-ehrwürdigen Gemäuer. Eine alte Kirche. Aber in einer Zeit in der die Herrschaften noch etwas zu melden hatte. Als ein böser Blick und ein rügendes Wort über den eigenen Lebensweg entscheiden konnte. Man betritt die Kirche. Es ist noch dunkel und man steht allein vor den Kerzen, die die Gläubigen angezündet haben. Der Duft von alten Gesangsbüchern liegt in der Luft. Das Papier hat Jahrzehnte an Weihrauch, muffiger, feuchter Luft getankt. Es wird immer noch fest daran geglaubt, das da steht. Das Wort ist heilig. Hier ist "Magnificence".

Wartet man noch länger entwickelt sich diese Note nicht mehr sehr viel weiter. Papyrus kommt deutlicher hervor. Keine Gesangsbücher mehr, sondern die ledereingebundenen Folianten, aus denen das Wort des Herren verkündet wird. Es bleibt ein wenig das kalte Gemäuer um einen herum. Nur ist es nun nicht mehr das Hauptschiff der Kirche. Wir stehen in der Sakristei. Im Herzen, dort wo der Priester mit den Ministranten die Messe vorbereitet.

Für mich ist Terror and Magnificence ein gelungenes Dufterlebnis. Es wurde ein Thema ausgewählt und die Komposition gibt eine Erlebniswelt wieder. Wäre es Musik, so wäre es ein Konzeptalbum.

Ob man den Duft nun tragen kann, oder wann er denn passt... Das lasse ich jeden selber entscheiden. Für mich ist es eine Duftreise. Ich mag diese nicht zu oft Erleben. Aber eine Faszination finde ich darin.
4 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 44  
Horror, Terror, das Davor, das Davordavor und der Beaufort
Mein letzter Englischlehrer (Leistungskurs 1987-1990) war ein recht unkonventioneller Typ, jedenfalls an einem altehrwürdigen Humanistischen Gymnasium mit jahrhundertelanger Tradition. Ein Rocker (und Jazzer!), der sich zum Beispiel nicht daran störte, wenn wer freitagabendfeierbedingt in den ersten beiden Stunden am Samstagmorgen nicht zu gebrauchen war. Die Person wurde dann eben einfach in Ruhe gelassen.

Einmal gab Herr B. uns schon am Samstag die erst donnerstags zuvor geschriebene 4-Stunden-Klausur zurück: „Ihr glaubt gar nicht, wie viele Zigaretten mich das gekostet hat!“ Camel ohne Filter übrigens. Die eine oder andere Unschärfe bei seinen Korrekturen nahmen wir bereitwillig in Kauf, weil er grundsätzlich in dubio pro discipulis entschied und nicht mit Punkten geizte.

Eines Tages eröffnete er die Stunde mit: „Boah, am letzten Sonnabend lief ja ‚Wetten, dass..?‘ und das war wieder so schlecht, dass meine Frau vor Ärger die Wehen gekriegt und ein Kind bekommen hat.“ Anschließend verteilte er Pralinen für die Damen und Zigarren für die Herren – aber ausdrücklich wahlweise gerne auch andersherum! Es war einer jener Zufälle, wie sie sich nicht besser ausdenken lassen, dass just in diesem Moment der Oberstufenleiter den Raum betrat. Unser Oberstufenleiter war… naja, halt der Oberstufenleiter eines altehrwürdigen Humanistischen Gymnasiums mit jahrhundertelanger Tradition. Er steckte die Sache indes verblüffend locker weg – begnügte sich allerdings mit einer vorschriftsmäßigen Praline.

Herr B. hatte für unsere Beschäftigung mit Gothic Novels eine Differenzierung des Vokabulars parat, welche zwei unterschiedliche Ebenen des Gruselns benennbar machen sollte. „horror“ stand oben auf der Skala des Schreckens, „terror“ war die ins mehr oder weniger Erträgliche abgeschwächte Form. Diesen Gedanken benötigen wir nachher noch, nun erstmal zum Duft:

Teer? Allenfalls moderat, kein Vergleich zum Birkenbomber ‚Hyde‘ etwa. Pfeffer – meinetwegen… Bisschen Safran-Muff ist plausibel. Ich denke alsbald an Vetiver aus der rauchigen Ecke, rasch und auch im Fortgang flankiert von warmem, honighaftem (Weih)-rauch. Auf Wunsch lässt sich vielleicht ein Anflug von Lakritz erahnen, einen Zacken deutlicher tatsächlich eine papierne Note, vermutlich aus Vetiver gespeist.

Kyphi ist als Angabe ein Fass ohne Boden, denn es handelt sich laut Wikipedia dabei um ein alt-ägyptisches Räucherwerk, das nicht bloß die üblichen Verdächtigen, sondern bis hin zu Blumen, Obst und Honig vieles anderes enthalten kann, was hier ebenfalls gelistet ist – oder sein könnte. Kurzum: Der Begriff steht für alles Mögliche, was sich verräuchern lässt und erschlägt pyramidal eigentlich praktisch alles.

Klingt, als käme vorliegend eine fürchterliche Kako-Osmie zum Einsatz. Aber mitnichten. Vielmehr bietet ‚Terror & Magnificence‘ eine homogene Mixtur, bei der es zwar trotzdem gelingt, die eine oder andere Einzelheit zu erkennen, sich jedoch keine davon in den Vordergrund spielt. Der Duft bleibt insgesamt überdies erstaunlich hautnah; kein Genörgele von meiner Frau, die auf meine Räuchermännchen-Attitüden meist sehr ungnädig reagiert.

Überschaubar auch die Duft-Entwicklung. Nachmittags würde ich den Kandidaten zunächst primär als charaktervoll-rauchigen Vetiver-(ylacetat)-Duft mit Gummi-Anwandlungen bezeichnen. Ein Klecks Süße verfeinert: Honig, vielleicht Amber, jeweils Spielarten der Rauch-Fraktion. Allmählich schieben sich die Begleiter weiter nach vorne und zitieren immer offener süße Raucher wie den unten bereits genannten ‚Sahara Noir‘ von Tom Ford. Der stillen Sillage nach zu urteilen, käme natürlich außerdem der zaghafte ‚Larmes du Désert‘ aus dem Hause Atelier des Ors als Partial-Referenz in Frage.

Eine Spur Vanilliges bilde ich mir ergänzend noch ein. Und zum guten Schluss wittere ich in den hinteren Stunden einen abrundenden Beitrag von Schoko-Patchouli, der mich ganz Ganz GANZ von Ferne an ‚Sandor 70’s‘ denken lässt. Womöglich vor allem deshalb, weil ich den so toll finde und ihn in den vergangenen Wochen oft getragen habe. Dessen ungeachtet freue ich mich, derlei zumindest im Ansatz hier zu entdecken.

Fazit: Wenn Horror das Grauen ist und Terror das Schaurige, dann beschränkt sich der sogenannte Terror aus ‚Terror & Magnificence‘ ungefähr auf ein Gefühl, als ginge es in einem in heimeliger Umgebung vorgelesenen Buch darum, dass irgendwem etwas über eine Kuschelgrusel-Geschichte erzählt wird.

Fernab der Übergriffigkeit einiger anderer Beauforts. Gleichwohl ein schöner, gelungener, durchaus kleidsamer Duft, dem es allerdings an Alleinstellungsmerkmalen fehlt.

Mein Dank geht an M3000 für sein Sharing.
30 Antworten

Statements

53 kurze Meinungen zum Parfum
JeobJeob vor 4 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Anne Clark hallt wider
von den Steinwänden
der Kathedrale.
Honiglederbäume bluten
Gummiharze &
brennendes Papier.
46 Antworten
LicoriceLicorice vor 1 Jahr
8
Duft
Dein Leder mag ich:
Fruchtlos, sinnlich würzig, leicht rauchig, sexy dunkelharzig, minimalsüß, leicht dreckig, „schrecklich prächtig“
52 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Mit Kohle gemalte
Kathedrale
Kyphi quillt kriechend
Durch die steinerne Halle
Wände schwarz von Birkenteer
Lodernde Harze
Verbranntes Papier
18 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Der Name ist nicht so ganz passend.
Sehr gebändigt, trotzdem gut.
Weihrauch, bisschen teerig,
leicht krautig, ganz dezent süss.
21 Antworten
BastianBastian vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die schwarze Seele ist gebannt,
Kalter Rauch und Holzkohle in der Hand,
Stehe auf geteerter Straße,
Fein harzige Noten in der Nase.
Fein..*
26 Antworten
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