20.04.2020 - 13:03 Uhr
Parfümlein
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33
Die schönste aller Südseeinseln, verewigt in einem traumhaften Duft
Seit langer Zeit suche ich nach dem perfekten Vanille-Zitrus-Duft. Vanîra Moorea steht sehr weit oben auf der Liste meiner Favoriten. Für den Sommer ist mir dieser Duft ein wenig zu schwer, wobei ich gerade das an ihm schätze: eine deutlich wahrnehmbare Sillage und eine lange Begleitung durch einen vollen, runden Duft. Ich finde ihn ganz außergewöhnlich schön, weil er aufs Wunderbarste den Sommer verheißt und mich lange von ihm träumen lässt - es ist sozusagen mein Sommer-Verlängerer nach vorne. Die fantastische Ausgewogenheit der zitrischen Noten und der Vanille ist atemberaubend schön und sehr anspruchsvoll. Obwohl ein gourmandähnlicher Duft, handelt es sich hierbei nicht um ein Gelateria-Parfum. Nichts hieran ist italienisch-leicht, würde ich meinen; Vanîra Moorea fehlt die süßsäuerliche Spritzigkeit, die man eigentlich von der Kombination Zitrus-Vanille erwarten würde.
Stattdessen ist der Duft, wie ich schon gesagt habe, sehr rund und tief und fast schon dunkel. Petitgrain bringt eine kaum spürbare Herbe hinein und auch die Orange ist wesentlich herber und unsüßer interpretiert, als dies möglich gewesen wäre. Höhepunkt aber ist die Verschmelzung mit der Vanille, einer dunklen, tiefen und blumig-feinen Vanille, die viel Raum einnimmt, ohne auch nur im Ansatz gourmandhaft zu erscheinen. Kostbar und schwer erscheint sie in diesem Parfum, als dunkle Schote mit tiefer Würze.
Der Duft begleitet einen sehr lange und man nimmt ihn die ganze Zeit wahr als etwas ausgesprochen Kostbares und Wunderbares, so köstlich-kostbar wie die Vanilleschote, die von der Pazifikinsel Mo'orea stammen soll. Der Gedanke an Mo'orea weckt Fernweh; welche Insel könnte das Südseeklischee besser verkörpern als sie? Wer könnte sich von ihren weißen Stränden, ihrem blauen Himmel, ihren funkelnden Buchten losreißen?
So muss es Gauguin ergangen sein, der die Südseeinseln nicht mehr verlassen wollte. Seine derb wirkenden, braungebrannten Polynesierinnen sind keine zarten, zerbrechlichen Inselschönheiten, so wie die Vanille in Vanîra Moorea keine helle, süßlich-flache Vanille ist. Gauguins tahitianische Frauen sind fleischig und drall, doch mit Blumen geschmückt und in rosa Licht getaucht. Sie erinnern mich an die Tahiti-Vanille, die in Vanîra Moorea verwendet ist: Vermutlich eine Kreuzung zwischen der Gewürz- und der Guadeloupe-Vanille, genießt sie den Status einer eigenen, der Südsee vorbehaltenen Identität. Sie wird sie nur selten in der Küche verwendet, da sie geschmacklich sehr von der uns bekannten Gewürzvanille abweicht. Doch dafür entfaltet sie olfaktorisch ein ungleich größeres Potential; berühmt ist sie vor allem für ihren aromatischen Reichtum, weniger vanillig, jedoch blumiger und voll bezaubernder Duftnoten, vor allem Variationen von Anis.
So beschenkt mich die reichhaltige, blumige Würze von Vanîra Moorea mit den schönsten Assoziationen an die vielleicht schönste Südseeinsel: Deren grünes Regenwald-Gebirge mit dem Mont Rotui als unpassierbarem, geheimnisvollem Ziel, ihr tiefblaues Meer, der schneeweiße Sand - ein Südseetraum entfaltet sich vor meinem inneren Auge. Dort im Regenwald auf echte Vanilleschoten stoßen und sie in situ erfassen, mit den Walen schwimmen, über die Opunohu-Bucht blickend und dabei einen frisch gepressten Ananassaft genießend oder frische Kokosnuss - das ist das kleine Stück vom Glück, das ich vielleicht nie erreichen werde. Das ich aber evozieren und fast körperlich spüren kann, wenn ich Vanîra Moorea trage.
Stattdessen ist der Duft, wie ich schon gesagt habe, sehr rund und tief und fast schon dunkel. Petitgrain bringt eine kaum spürbare Herbe hinein und auch die Orange ist wesentlich herber und unsüßer interpretiert, als dies möglich gewesen wäre. Höhepunkt aber ist die Verschmelzung mit der Vanille, einer dunklen, tiefen und blumig-feinen Vanille, die viel Raum einnimmt, ohne auch nur im Ansatz gourmandhaft zu erscheinen. Kostbar und schwer erscheint sie in diesem Parfum, als dunkle Schote mit tiefer Würze.
Der Duft begleitet einen sehr lange und man nimmt ihn die ganze Zeit wahr als etwas ausgesprochen Kostbares und Wunderbares, so köstlich-kostbar wie die Vanilleschote, die von der Pazifikinsel Mo'orea stammen soll. Der Gedanke an Mo'orea weckt Fernweh; welche Insel könnte das Südseeklischee besser verkörpern als sie? Wer könnte sich von ihren weißen Stränden, ihrem blauen Himmel, ihren funkelnden Buchten losreißen?
So muss es Gauguin ergangen sein, der die Südseeinseln nicht mehr verlassen wollte. Seine derb wirkenden, braungebrannten Polynesierinnen sind keine zarten, zerbrechlichen Inselschönheiten, so wie die Vanille in Vanîra Moorea keine helle, süßlich-flache Vanille ist. Gauguins tahitianische Frauen sind fleischig und drall, doch mit Blumen geschmückt und in rosa Licht getaucht. Sie erinnern mich an die Tahiti-Vanille, die in Vanîra Moorea verwendet ist: Vermutlich eine Kreuzung zwischen der Gewürz- und der Guadeloupe-Vanille, genießt sie den Status einer eigenen, der Südsee vorbehaltenen Identität. Sie wird sie nur selten in der Küche verwendet, da sie geschmacklich sehr von der uns bekannten Gewürzvanille abweicht. Doch dafür entfaltet sie olfaktorisch ein ungleich größeres Potential; berühmt ist sie vor allem für ihren aromatischen Reichtum, weniger vanillig, jedoch blumiger und voll bezaubernder Duftnoten, vor allem Variationen von Anis.
So beschenkt mich die reichhaltige, blumige Würze von Vanîra Moorea mit den schönsten Assoziationen an die vielleicht schönste Südseeinsel: Deren grünes Regenwald-Gebirge mit dem Mont Rotui als unpassierbarem, geheimnisvollem Ziel, ihr tiefblaues Meer, der schneeweiße Sand - ein Südseetraum entfaltet sich vor meinem inneren Auge. Dort im Regenwald auf echte Vanilleschoten stoßen und sie in situ erfassen, mit den Walen schwimmen, über die Opunohu-Bucht blickend und dabei einen frisch gepressten Ananassaft genießend oder frische Kokosnuss - das ist das kleine Stück vom Glück, das ich vielleicht nie erreichen werde. Das ich aber evozieren und fast körperlich spüren kann, wenn ich Vanîra Moorea trage.
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