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Maskulinität vom Feinsten
Zum Testen dieses Birkholz-Dufts wurde ich vor längerer Zeit mal von einer Douglas-Mitarbeiterin genötigt. Ich war am Rumtesten und sie kam mit dem Leather n' Green an, und meinte, den müsse ich unbedingt probieren, der sei ja so toll und sooo maskulin und überhaupt würde er sicher zu mir passen. Wenn ich mich recht erinnere, fand ich das Opening gar nicht so klasse - nun, es ist sehr wacholderlastig - doch noch im Laden merkte ich, oh, der hat aber tatsächlich noch weitaus mehr zu bieten. Er gewann an Tiefe, wurde holziger und das Leder breitete sich aus. Über den Tag entwickelte er sich dermaßen gut, dass ich am Abend zu mir sagte: "Den holst Du Dir irgendwann!". Aber irgendwie gab es immer Wichtigeres auf dem Zettel. Meine Nase jedoch hatte den Duft niemals vergessen, obschon das Parfümerieerlebnis nahezu zwei Jahre her war; und Dank unseres Souks konnte ich dann letztlich vor einiger Zeit einen noch fast vollen Flakon ergattern. Und, was soll ich sagen, der Duft ist mindestens so gut, wie ich ihn in Erinnerung hatte und hat sich in den letzten Wochen gar zu so etwas wie meinem Liebling entwickelt. Es ist vor allem die nahezu perfekte Balance von Grün, Holz, Leder und Rauchakkorden, welche es mir angetan hat. Da stimmt einfach alles: nichts ist zu viel, nichts zu wenig; auch ist die Performance überragend.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Dieser Duft weist starke Ähnlichkeiten zu Marc Gebauers Air Tiger auf, nur mit dem Unterschied, dass sich beim Birkholz der grün-wachholdrige Touch länger durch den Duft zieht, während beim Gebauer die Rauchnote eher einsetzt und zum Ende hin dominanter ist. Wobei ich den Leather n' Green weitaus ausgewogener empfinde und eine gewisse Unausgewogenheit meines Erachtens auch die Schwäche des Air Tigers - den ich mittlerweile auch mehr zu schätzen gelernt habe - darstellt.
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