Tarata
01.07.2019 - 18:07 Uhr
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Top Rezension

Bananalessland

Die Düfte von Blackbird sind schon speziell. Um sie wertschätzen zu können, muss man wahrscheinlich wissen, dass die Leute grosse Fans von Science-Fiction sind. Und so sollte man die Düfte auch am besten unter dem Label "futuristisch" erforschen.

Laut Blackbird repräsentiert dieser Duft eine dystopische Zukunft, in der es keine Bananen mehr gibt und reiche Leute synthetische Fruchtdüfte tragen. Da muss ich zwangsläufig an den Film "Bladerunner" denken (das Original). Stellen wir uns also eine Zukunft vor, in der es keine Früchte mehr gibt, nur noch künstliche Fruchtnoten. Und da es keine Originale mehr gibt, werden die Fruchtnoten auch mit der Zeit immer künstlicher. Um Bananen kreist, aus welchem Grund auch immer, ein verlockender Mythos, weshalb alle unbedingt Bananendüfte um sich herum riechen wollen.

Vorhang auf für "Y06-S". Banane total und von der künstlichsten Sorte - aber die armen bananenlosen Zukunftsmenschen wissen halt nicht, wie echte Bananen riechen. Jasmin finden sie wohl ultra-sexy, also darf das auf jeden Fall nicht fehlen. Und, uuuups, da sind ein paar verbrannte Kabelreste in den Mix-Bottich gefallen - aber das lässt sich auch nur schwer vermeiden, denn Bananalessland ist: Kabel, überall Kabel!
(Man muss schon einfach anerkennen, dass Blackbird es tatsächlich geschafft hat, die überhitzte-Elektronik-Note im Duft zu verwirklichen)

Y06-S muss man jetzt nicht sexy finden. Oder tragbar. Oder massentauglich. Oder für den Sonntagsbesuch bei der Omma geeignet. Man muss sich nur vorstellen koennen, dass in einer anderen möglichen Welt, einer, die vielleicht in der fernen Zukunft liegt, die Leute das sexy finden. Und tragbar. Und massentauglich. Und für den Sonntagsbesuch beim Omma-Hologramm geeignet.

Kurz gesagt: Nur wenige werden den Duft vermutlich tragen wollen, aber ihn zu riechen, ist ein Erlebnis. Und man kann unglaublich viel Spass mit ihm haben, wenn man sich auf die etwas schräge Welt von Blackbird einlässt.
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