13.08.2018 - 00:41 Uhr
Maggy4u
293 Rezensionen
Maggy4u
Top Rezension
9
Under my skin
Elaborate. Kunstvoll und detailliert, meint man ihn gern übersetzen zu wollen. Vielleicht sogar mit "erarbeiten". Betrachtet man nun die meist als Archetypen der Animalik geltenden Akkorde: Zibet, Oud und Moschus in einer Pyramide mit Leder und einem - vermeintlich - einsamen Veilchen, dann könnte man einen tierischen Kracher erwarten. Einen Duft, der Dich und Deine Umgebung so sehr fordert, dass ein Tragen in geschlossenen Räumen kaum möglich ist. Doch weit gefehlt.
Startet dieser BtV doch nah bei sich. Man muss ihm mit der Nase zuhören. Die "fehlende" Kopfnote, läßt mich mit einem kurz medizinischen, dann herrlich rauchigen Oud und etwas dunklem Leder zurück. Die beiden teilen sich den Auftakt für gut 20 Minuten und gerade in Bewegung kündigt sich bereits "mehr" an. Fast schüchtern und wirklich nur als Sprenkel im tiefbraunen Klang, findet das Veilchen einen Platz. Ich kann es selbst nicht als rein floralen Akkord identifizieren. Ist es mehr eine kontrastierende, sehr zarte, fast fruchtige Süße. So, wie bei Frühblühern nach einem langen Winter. Als würde man ein Blütenblatt zwischen den Fingern zerreiben. Dieser Gegenpol wird vor allem vom Moschus getragen, der in meiner Wahrnehmung ebenfalls nichts typisch animalisches hat, sondern die Vibes des weißen Moschus mitbringt, der ebenfalls mit balsamisch-zurückhaltender Weiche, die doch deutlichen Kanten von Leder und Oud entgratet.
Zunehmend, oberhalb der 1,5 Stunden-Marke, wird die dunkelbraune Aura mehr und mehr hin zu etwas Licht aufgebrochen. Dies verdanken wir übrigens auch dem Zibet, der allem eine gewissen Transparenz gibt.
Die Trivia der fehlenden Kopfnote ist wahrscheinlich einfach der sonst bei BtV üblichen Dreiteilung der Düfte geschuldet. Beim Elaborate finden wir im Grunde einen Duft, der sich nicht zu stark über den Verlauf seines Tragens verändert oder definiert. Einen sehr ehrlichen Duft, der Dich nicht mit einer Kopfnote verzaubert, die nach 20 Minuten ging und der man anschließend hinterher trauert. Kein ewiges Warten auf das Herz und die Basis, da all das bereits nach kurzer Zeit, und von Anfang an, da ist.
Elaborate will erarbeitet werden. Er ist kein klassischer Quick-Win. Er ist etwas düster und herrlich rauchig-holzig. Er ist kein Crowdpleaser. (Was auch die wenigen Statements und Kommentare beweisen.) Er geht eigentlich immer, braucht aber auch eine Bühne (DICH), die ihn tragen kann und vor allem will. Er braucht ein Gefühl für Dosis, weil man diese ruhige Inbrunst leicht in ihrer Wirkung, Reichweite und Haltbarkeit unterschätzt.
Er vermittelt detailliertes Bewußtsein. Egal, welchem Geschlecht.
Er ist Duftemotion, ohne Allüren. Eine zweite Haut.
Er ist nicht für jeden. Du trägst ihn für Dich.
Punkt.
Startet dieser BtV doch nah bei sich. Man muss ihm mit der Nase zuhören. Die "fehlende" Kopfnote, läßt mich mit einem kurz medizinischen, dann herrlich rauchigen Oud und etwas dunklem Leder zurück. Die beiden teilen sich den Auftakt für gut 20 Minuten und gerade in Bewegung kündigt sich bereits "mehr" an. Fast schüchtern und wirklich nur als Sprenkel im tiefbraunen Klang, findet das Veilchen einen Platz. Ich kann es selbst nicht als rein floralen Akkord identifizieren. Ist es mehr eine kontrastierende, sehr zarte, fast fruchtige Süße. So, wie bei Frühblühern nach einem langen Winter. Als würde man ein Blütenblatt zwischen den Fingern zerreiben. Dieser Gegenpol wird vor allem vom Moschus getragen, der in meiner Wahrnehmung ebenfalls nichts typisch animalisches hat, sondern die Vibes des weißen Moschus mitbringt, der ebenfalls mit balsamisch-zurückhaltender Weiche, die doch deutlichen Kanten von Leder und Oud entgratet.
Zunehmend, oberhalb der 1,5 Stunden-Marke, wird die dunkelbraune Aura mehr und mehr hin zu etwas Licht aufgebrochen. Dies verdanken wir übrigens auch dem Zibet, der allem eine gewissen Transparenz gibt.
Die Trivia der fehlenden Kopfnote ist wahrscheinlich einfach der sonst bei BtV üblichen Dreiteilung der Düfte geschuldet. Beim Elaborate finden wir im Grunde einen Duft, der sich nicht zu stark über den Verlauf seines Tragens verändert oder definiert. Einen sehr ehrlichen Duft, der Dich nicht mit einer Kopfnote verzaubert, die nach 20 Minuten ging und der man anschließend hinterher trauert. Kein ewiges Warten auf das Herz und die Basis, da all das bereits nach kurzer Zeit, und von Anfang an, da ist.
Elaborate will erarbeitet werden. Er ist kein klassischer Quick-Win. Er ist etwas düster und herrlich rauchig-holzig. Er ist kein Crowdpleaser. (Was auch die wenigen Statements und Kommentare beweisen.) Er geht eigentlich immer, braucht aber auch eine Bühne (DICH), die ihn tragen kann und vor allem will. Er braucht ein Gefühl für Dosis, weil man diese ruhige Inbrunst leicht in ihrer Wirkung, Reichweite und Haltbarkeit unterschätzt.
Er vermittelt detailliertes Bewußtsein. Egal, welchem Geschlecht.
Er ist Duftemotion, ohne Allüren. Eine zweite Haut.
Er ist nicht für jeden. Du trägst ihn für Dich.
Punkt.
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