12.09.2017 - 10:26 Uhr
Rebirth2014
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Rebirth2014
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Nur für Damen oder da men???
Auf irgendeiner Familienfeier (ich erinnere mich nicht mehr so genau), brachte meine Tante einen amerikanischen Freund mit. Nach kurzem Smalltalk – in gepflegtem Denglisch - verkniff der schon etwas betagte Mann das Gesicht und meinte: „Oh, I have to go to the toilette. Immediately!“. Offensichtlich hatte er den „German Sauerbraten“ nicht so ganz vertragen. Schnurstracks lief er zur Damentoilette und öffnete die Tür, als ihm meine Tante entsetzt hinterher rief: „Not of this Toilette gehen! It's only for the Frauen!“ Er schnaubte, als sei nun ohnehin schon fast alles zu spät, und fluchte: „Frauen? What the hell?“ Er zeigte erbost auf das Schild und las lautstark vor: „Da men!“ Dann trat er ein und erledigte, was er zu erledigen hatte. Natürlich echauffierte sich die Festgemeinschaft: „Ein Mann auf der Damentoilette! Das geht doch nicht!“
Nach der hier auffindbaren Kategorisierung von Bond no. 9 Queens, ergeht es mir ähnlich. Von der Manufaktur selbst noch als Unisexduft vermarktet, lassen sich Händler und Kunden nicht täuschen: „Der Duft ist blumig, fruchtig, süß und buttrig. So etwas, also bitte, tragen nur Damen!“
Auch ich würde gerne in Unkenntnis verweilen und erbost: „Da men!“, rufen. Doch stimme ich zu, dass die Mischung wohl eher feminin zugeschnitten ist. Die Brombeerenote, welche einer Marmelade gleicht, feinwürziger Kardamom und ein Fond aus cremigem Sandelholz, Amber und Moschus, ist dermaßen lecker, dass ich sofort an Muffins und Biskuit erinnert werde. Das ist natürlich nichts für echte Männer, die Bier und Bratwurst zelebrieren; schon klar.
Ein heller Blütenduft durchzieht zusätzlich die Komposition und verleiht ihr einen feinen Kontrast. So wirkt der gourmandige Anteil noch reizvoller: Eine feine Biskuitrolle, direkt aus dem Ofen!
Jungs! Erzählt mir bitte nicht, dass ihr den Sonntagskuchen nur wegen eurer Frau, Mutter oder Oma in euch hineinzwängt und euch in diesem Moment ein Steak in kräftiger Biersoße lieber wäre! Auch wenn ihr danach wieder auf eurer Harley den harten Mann markiert, die Krümel kleben euch immer noch verräterisch im Mundwinkel!
Legt man also die Konventionen erst einmal ab oder ignoriert sie in vermeintlicher Unkenntnis, entfaltet sich ein blumiger Gourmand, der ganz unisex schmeichelt und gefällig ist. Gleiches gilt übrigens für Chinatown, der einen ähnlichen Charakter aufweist und sogar noch feiner verwoben ist.
Unbelehrbare Vollmachos und Gegner/innen meiner Argumentation dürfen sich natürlich gerne der einleitenden Metapher bedienen und meinen Kommentar als absoluten Griff ins (Damen)Klo bezeichnen. Ich gebe es ja zu: Letztendlich suchte ich nur nach einer Berechtigung für mich selbst, um diesen Duft nun auch als Mann tragen zu können. :-D
Nach der hier auffindbaren Kategorisierung von Bond no. 9 Queens, ergeht es mir ähnlich. Von der Manufaktur selbst noch als Unisexduft vermarktet, lassen sich Händler und Kunden nicht täuschen: „Der Duft ist blumig, fruchtig, süß und buttrig. So etwas, also bitte, tragen nur Damen!“
Auch ich würde gerne in Unkenntnis verweilen und erbost: „Da men!“, rufen. Doch stimme ich zu, dass die Mischung wohl eher feminin zugeschnitten ist. Die Brombeerenote, welche einer Marmelade gleicht, feinwürziger Kardamom und ein Fond aus cremigem Sandelholz, Amber und Moschus, ist dermaßen lecker, dass ich sofort an Muffins und Biskuit erinnert werde. Das ist natürlich nichts für echte Männer, die Bier und Bratwurst zelebrieren; schon klar.
Ein heller Blütenduft durchzieht zusätzlich die Komposition und verleiht ihr einen feinen Kontrast. So wirkt der gourmandige Anteil noch reizvoller: Eine feine Biskuitrolle, direkt aus dem Ofen!
Jungs! Erzählt mir bitte nicht, dass ihr den Sonntagskuchen nur wegen eurer Frau, Mutter oder Oma in euch hineinzwängt und euch in diesem Moment ein Steak in kräftiger Biersoße lieber wäre! Auch wenn ihr danach wieder auf eurer Harley den harten Mann markiert, die Krümel kleben euch immer noch verräterisch im Mundwinkel!
Legt man also die Konventionen erst einmal ab oder ignoriert sie in vermeintlicher Unkenntnis, entfaltet sich ein blumiger Gourmand, der ganz unisex schmeichelt und gefällig ist. Gleiches gilt übrigens für Chinatown, der einen ähnlichen Charakter aufweist und sogar noch feiner verwoben ist.
Unbelehrbare Vollmachos und Gegner/innen meiner Argumentation dürfen sich natürlich gerne der einleitenden Metapher bedienen und meinen Kommentar als absoluten Griff ins (Damen)Klo bezeichnen. Ich gebe es ja zu: Letztendlich suchte ich nur nach einer Berechtigung für mich selbst, um diesen Duft nun auch als Mann tragen zu können. :-D
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