14.03.2017 - 15:40 Uhr
Meggi
1019 Rezensionen
Meggi
Top Rezension
24
Da hätte Bogey nicht die Nase gerümpft
In John Hustons Film „Die Spur des Falken“ sitzt er als Sam Spade an seinem Schreibtisch und versucht, die losen Fäden eines Kriminalfalles zu verknüpfen, als ihm seine Sekretärin Effie die Visitenkarte eines Besuchers reicht. Er schnuppert irritiert daran und verzieht das Gesicht – offensichtlich ratlos. Effie hilft ihm auf die Sprünge: „Maiglöckchen…“.
Es kann keinen Zweifel geben, dass der dandyhafte Joel Cairo (Peter Lorre) seine Karten nicht mit einem Duft-Verwandten von Boucheron pour Homme besprüht hatte, denn dann hätte Bogey nicht die Nase gerümpft. Der Boucheron ist weit entfernt von einem (womöglich maiglöckchen-dominierten) Geblümele, wie es die hier in der Herznote gelisteten Angaben vermuten, wahlweise befürchten lassen könnten. Boucheron pour Homme kommt im Gegenteil ziemlich klassisch daher und der Hersteller selbst erwähnt die Blüterei auf seiner Seite auch nicht.
Zum Auftakt gibt’s Zitrus und Verbene, seifig unterlegt. Zwar dringt bald eine Idee von Nelke durch, doch es bleibt lange primär zitrisch. Allerdings weder zu spitz, noch zu sauer, stattdessen angenehm mild und vor allem zuverlässig grün-luftig unterlegt. Unprätentiöses Basilikum steuert nämlich seinen frischen Part bei. Ihren Kulminationspunkt erreicht die Zitrus-Note in einer Art Bonbon-Anmutung nach rund einer Stunde.
Neben das krautige Grün tritt langsam eine – sagen wir - florale Aura, die indes keinerlei Vorrangstellung beansprucht, schon gar nicht für einzelne Mitspieler, sondern die vielmehr über die Mittagszeit hinweg zunehmend in reinlich-schaumige Creme eingebettet wird. Im Laufe des Nachmittags übernimmt ganz allmählich Letzteres die Regie und es geht nun geradlining-gepflegt bis in einen fast-ambratisch behauchten Abend hinein. Auf der Haut hält sich freilich durchweg ein krautig-grün-frisches Fragment.
Mir fällt es schwer, den Duft von anderen seiner Epoche abzugrenzen, ich jedenfalls erkenne kein Alleinstellungsmerkmal. Gut finde ich persönlich aber, dass er nie kratzig wird.
Fazit: Ein solider Immergeher für den vielleicht olfaktorisch eher konservativen Herrn.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
Es kann keinen Zweifel geben, dass der dandyhafte Joel Cairo (Peter Lorre) seine Karten nicht mit einem Duft-Verwandten von Boucheron pour Homme besprüht hatte, denn dann hätte Bogey nicht die Nase gerümpft. Der Boucheron ist weit entfernt von einem (womöglich maiglöckchen-dominierten) Geblümele, wie es die hier in der Herznote gelisteten Angaben vermuten, wahlweise befürchten lassen könnten. Boucheron pour Homme kommt im Gegenteil ziemlich klassisch daher und der Hersteller selbst erwähnt die Blüterei auf seiner Seite auch nicht.
Zum Auftakt gibt’s Zitrus und Verbene, seifig unterlegt. Zwar dringt bald eine Idee von Nelke durch, doch es bleibt lange primär zitrisch. Allerdings weder zu spitz, noch zu sauer, stattdessen angenehm mild und vor allem zuverlässig grün-luftig unterlegt. Unprätentiöses Basilikum steuert nämlich seinen frischen Part bei. Ihren Kulminationspunkt erreicht die Zitrus-Note in einer Art Bonbon-Anmutung nach rund einer Stunde.
Neben das krautige Grün tritt langsam eine – sagen wir - florale Aura, die indes keinerlei Vorrangstellung beansprucht, schon gar nicht für einzelne Mitspieler, sondern die vielmehr über die Mittagszeit hinweg zunehmend in reinlich-schaumige Creme eingebettet wird. Im Laufe des Nachmittags übernimmt ganz allmählich Letzteres die Regie und es geht nun geradlining-gepflegt bis in einen fast-ambratisch behauchten Abend hinein. Auf der Haut hält sich freilich durchweg ein krautig-grün-frisches Fragment.
Mir fällt es schwer, den Duft von anderen seiner Epoche abzugrenzen, ich jedenfalls erkenne kein Alleinstellungsmerkmal. Gut finde ich persönlich aber, dass er nie kratzig wird.
Fazit: Ein solider Immergeher für den vielleicht olfaktorisch eher konservativen Herrn.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
18 Antworten