21.08.2014 - 10:48 Uhr
Palonera
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Palonera
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24
Und wenn sie nicht geschieden sind...
Vielleicht muß man einfach verliebt sein.
Verliebt und jung und unbeschwert.
Muß diesen Zustand leben, in dem die Blumen bunter sind, die Früchte süßer, in dem die ganze Welt mit einer Zuckerkruste überzogen scheint und man in pop-art-bunten Seifenblasen durch die Gegend schwebt.
Verliebt sein, vielleicht zum allerersten Mal.
Noch nicht wissend, nicht wissen wollend, daß dieses Gefühl ein Ausnahmezustand ist, künstlich hervorgerufen im hirneigenen Chemielabor, nicht unähnlich einem Drogenrausch und ebenso zeitlich begrenzt.
Was ein Segen ist, nebenbei bemerkt, denn wer wollte, wer könnte schon im Zustand permanenter Euphorie – um nicht zu schreiben: Unzurechnungsfähigkeit - leben?!
Vielleicht muß man verliebt sein, um "L'Amoureuse" zu lieben, sich darin wiederzufinden und verstehend zu nicken.
Vielleicht ist einfach dies mein Problem: daß ich liebe, lange schon, doch nicht mehr verliebt bin, nicht mehr unter rasendem Herzklopfen leide, unter Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit und obsessivem Denken an das Objekt meiner Begierde.
Glücklicherweise nicht – acht Jahre ununterbrochenen Rauschzustand hätte ich kaum unbeschadet überstanden.
Andererseits hindert mich eben dieser Nicht-Zustand daran, "L'Amoureuse" die sicherlich gebotene Hochachtung entgegenzubringen, die süßen Früchte zu genießen und die technicolorierten Blumen, die mich in einem atemberaubenden Wirbel umtanzen, aus dem nur hier und dort einmal eine Himbeere und ein kandiertes Veilchen herauslugen.
Süß und bunt und ein bißchen anstrengend ist das, ein wenig wie auf dem Rummelplatz, wenn eine Karussellfahrt die andere jagt, bis ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Und ganz ähnlich ist es ja auch mit dem Verliebtsein.
Wenn alles gut geht, wird Verliebtheit irgendwann zu Liebe, legt sich der Überschwang und mündet in ruhigeres, beschaulicheres, aber auch tieferes Fahrwasser.
Aus dem allumfassenden Rosarot kristallisieren sich einzelne Farben heraus, Blutdruck und Atmung schalten herunter, im Kopf finden sich auch wieder Gedanken, die nicht um den Allerliebsten kreisen, und womöglich ist man ja ganz froh, die Nacht einmal zum Schlafen zu nutzen, so mit Licht aus, Augen zu und Bettsocken an den Füßen.
Die Hochspannung weicht dem Kompatibilitätsprüfer Alltag und auch "L'Amoureuse" nimmt den Fuß vom Gas, dimmt die Süße und nebelt ein wenig Haarspray über die Blumen, die nun eher an einen getrockneten Brautstrauß erinnern.
Damit läßt es sich leben – und wenn sie nicht geschieden sind, dann lieben sie sich heute noch.
Ich empfinde "L'Amoureuse" als jungen, vor allem in den ersten Stunden verspielten und ganz gewiß mit Vorsicht zu dosierenden Duft, der mich zeitweise an die Erstversion von "Eden" denken läßt, ohne deren Urgewalt an den Tag zu legen.
Wo "Eden" von der ersten bis zur letzten Sekunde mit machtvoller Süße trumpft, wird "L'Amoureuse" mit der Zeit leiser, erwachsener, für mich persönlich auch tragbarer.
Doch zum Verlieben, zum Lieben gar braucht's halt ein bißchen mehr...
Verliebt und jung und unbeschwert.
Muß diesen Zustand leben, in dem die Blumen bunter sind, die Früchte süßer, in dem die ganze Welt mit einer Zuckerkruste überzogen scheint und man in pop-art-bunten Seifenblasen durch die Gegend schwebt.
Verliebt sein, vielleicht zum allerersten Mal.
Noch nicht wissend, nicht wissen wollend, daß dieses Gefühl ein Ausnahmezustand ist, künstlich hervorgerufen im hirneigenen Chemielabor, nicht unähnlich einem Drogenrausch und ebenso zeitlich begrenzt.
Was ein Segen ist, nebenbei bemerkt, denn wer wollte, wer könnte schon im Zustand permanenter Euphorie – um nicht zu schreiben: Unzurechnungsfähigkeit - leben?!
Vielleicht muß man verliebt sein, um "L'Amoureuse" zu lieben, sich darin wiederzufinden und verstehend zu nicken.
Vielleicht ist einfach dies mein Problem: daß ich liebe, lange schon, doch nicht mehr verliebt bin, nicht mehr unter rasendem Herzklopfen leide, unter Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit und obsessivem Denken an das Objekt meiner Begierde.
Glücklicherweise nicht – acht Jahre ununterbrochenen Rauschzustand hätte ich kaum unbeschadet überstanden.
Andererseits hindert mich eben dieser Nicht-Zustand daran, "L'Amoureuse" die sicherlich gebotene Hochachtung entgegenzubringen, die süßen Früchte zu genießen und die technicolorierten Blumen, die mich in einem atemberaubenden Wirbel umtanzen, aus dem nur hier und dort einmal eine Himbeere und ein kandiertes Veilchen herauslugen.
Süß und bunt und ein bißchen anstrengend ist das, ein wenig wie auf dem Rummelplatz, wenn eine Karussellfahrt die andere jagt, bis ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Und ganz ähnlich ist es ja auch mit dem Verliebtsein.
Wenn alles gut geht, wird Verliebtheit irgendwann zu Liebe, legt sich der Überschwang und mündet in ruhigeres, beschaulicheres, aber auch tieferes Fahrwasser.
Aus dem allumfassenden Rosarot kristallisieren sich einzelne Farben heraus, Blutdruck und Atmung schalten herunter, im Kopf finden sich auch wieder Gedanken, die nicht um den Allerliebsten kreisen, und womöglich ist man ja ganz froh, die Nacht einmal zum Schlafen zu nutzen, so mit Licht aus, Augen zu und Bettsocken an den Füßen.
Die Hochspannung weicht dem Kompatibilitätsprüfer Alltag und auch "L'Amoureuse" nimmt den Fuß vom Gas, dimmt die Süße und nebelt ein wenig Haarspray über die Blumen, die nun eher an einen getrockneten Brautstrauß erinnern.
Damit läßt es sich leben – und wenn sie nicht geschieden sind, dann lieben sie sich heute noch.
Ich empfinde "L'Amoureuse" als jungen, vor allem in den ersten Stunden verspielten und ganz gewiß mit Vorsicht zu dosierenden Duft, der mich zeitweise an die Erstversion von "Eden" denken läßt, ohne deren Urgewalt an den Tag zu legen.
Wo "Eden" von der ersten bis zur letzten Sekunde mit machtvoller Süße trumpft, wird "L'Amoureuse" mit der Zeit leiser, erwachsener, für mich persönlich auch tragbarer.
Doch zum Verlieben, zum Lieben gar braucht's halt ein bißchen mehr...
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