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Leider ein Lavendelsäckchen in der Sattelkammer
Im Flakon ist Burberry Goddess ein wahrer Traum: warm, vanillig und umhüllend – genau das Richtige für den Spätsommer und den Herbst. Diese cremige, leicht süße Vanillenote, gepaart mit einem Hauch Himbeere, erinnert an den letzten warmen Sommerabend, an dem die Luft noch nach Sonne duftet, aber schon die Kühle der kommenden Jahreszeit in sich trägt. Im Glas entfaltet sich ein Duftbild, das wie eine sanfte, goldene Decke wirkt. Warm, cremig, mit dieser typisch umhüllenden Vanillenote, die sofort Geborgenheit vermittelt. Dazu schimmert eine dezente Himbeernuance, die dem Ganzen eine verführerisch fruchtige Facette gibt. Der Duft wirkt dadurch zugleich gemütlich und sinnlich – perfekt für den Herbst, aber durch seine zarte Süße und den Hauch Lavendel auch wunderbar passend für eine laue Sommernacht.
Beim Aufsprühen zeigt sich die Vanille sofort – weich, sinnlich und einladend, mit einer dezenten Fruchtigkeit der Himbeere, die dem Duft eine fast zum Anbeißen leckere Hautnähe verleiht. Ein richtig samtiger „Skin Scent“, warm und vertraut, ohne aufdringlich zu sein.
Doch nach etwa einer Stunde vollzieht sich eine spürbare Veränderung. Der anfänglich gourmandige Charakter zieht sich zurück, und plötzlich schiebt sich eine herbere, würzig-ledrige Komponente in den Vordergrund. Das Wildleder – anfangs kaum wahrnehmbar – verbindet sich mit dem Lavendel zu einer ungeahnten Allianz, die anfangs spannend wirkt, dann jedoch zunehmend irritiert.
Der Lavendel, der in der Kopfnote noch für eine elegante Frische sorgt, kippt nun in eine leicht seifige, altmodische Richtung, fast wie ein verbrauchtes Lavendelkissen gegen Motten, während das Wildleder trocken, fast rau auftritt. Gemeinsam ergeben sie eine Mischung, die stark an den stechenden Geruch von Sattelleder erinnert – dieser typische, fast beißende Ledergeruch, wie man ihn aus einem Reitstall kennt. Der Geruch sticht nun kratzig und beißend in meiner Nase - eine ungeahnte Wendung nach diesem feminin-samtigen Auftakt.
Im weiteren Verlauf bleibt das Wildleder dominant. Die Vanille ist zwar bei sehr genauem Hinriechen noch zu erahnen, wirkt aber zunehmend überdeckt. Was bleibt, ist ein leicht würziger, trockener, stechender Fond, dem die anfängliche Cremigkeit gänzlich fehlt. Die süße Himbeernote, die zu Beginn so charmant war, ist vollständig verschwunden. Stattdessen entsteht ein Eindruck, der an jenes altes Lavendelsäckchen erinnert, welches in einer Sattelkammer hängt.
Diese Entwicklung mag auch meiner Hautchemie geschuldet sein, die Düfte tendenziell in Richtung Herbheit zieht. Auf anderen Hauttypen könnte Goddess sicher länger vanillig und sanft bleiben – auf mir jedoch kippt der Duft zu stark ins penetrante Ledrig-Würzige.
Ein Duft mit großem Potenzial, traumhaft im Flakon und zu Beginn, doch die Entwicklung auf der Haut kann je nach Typ zur Herausforderung werden. Wer Vanille liebt, sollte ihn trotzdem testen – vielleicht zeigt er sich auf anderer Haut von seiner göttlichen, mir leider verwehrt bleibenden, Seite.
Beim Aufsprühen zeigt sich die Vanille sofort – weich, sinnlich und einladend, mit einer dezenten Fruchtigkeit der Himbeere, die dem Duft eine fast zum Anbeißen leckere Hautnähe verleiht. Ein richtig samtiger „Skin Scent“, warm und vertraut, ohne aufdringlich zu sein.
Doch nach etwa einer Stunde vollzieht sich eine spürbare Veränderung. Der anfänglich gourmandige Charakter zieht sich zurück, und plötzlich schiebt sich eine herbere, würzig-ledrige Komponente in den Vordergrund. Das Wildleder – anfangs kaum wahrnehmbar – verbindet sich mit dem Lavendel zu einer ungeahnten Allianz, die anfangs spannend wirkt, dann jedoch zunehmend irritiert.
Der Lavendel, der in der Kopfnote noch für eine elegante Frische sorgt, kippt nun in eine leicht seifige, altmodische Richtung, fast wie ein verbrauchtes Lavendelkissen gegen Motten, während das Wildleder trocken, fast rau auftritt. Gemeinsam ergeben sie eine Mischung, die stark an den stechenden Geruch von Sattelleder erinnert – dieser typische, fast beißende Ledergeruch, wie man ihn aus einem Reitstall kennt. Der Geruch sticht nun kratzig und beißend in meiner Nase - eine ungeahnte Wendung nach diesem feminin-samtigen Auftakt.
Im weiteren Verlauf bleibt das Wildleder dominant. Die Vanille ist zwar bei sehr genauem Hinriechen noch zu erahnen, wirkt aber zunehmend überdeckt. Was bleibt, ist ein leicht würziger, trockener, stechender Fond, dem die anfängliche Cremigkeit gänzlich fehlt. Die süße Himbeernote, die zu Beginn so charmant war, ist vollständig verschwunden. Stattdessen entsteht ein Eindruck, der an jenes altes Lavendelsäckchen erinnert, welches in einer Sattelkammer hängt.
Diese Entwicklung mag auch meiner Hautchemie geschuldet sein, die Düfte tendenziell in Richtung Herbheit zieht. Auf anderen Hauttypen könnte Goddess sicher länger vanillig und sanft bleiben – auf mir jedoch kippt der Duft zu stark ins penetrante Ledrig-Würzige.
Ein Duft mit großem Potenzial, traumhaft im Flakon und zu Beginn, doch die Entwicklung auf der Haut kann je nach Typ zur Herausforderung werden. Wer Vanille liebt, sollte ihn trotzdem testen – vielleicht zeigt er sich auf anderer Haut von seiner göttlichen, mir leider verwehrt bleibenden, Seite.
1 Antwort
Paloma58 vor 1 Monat
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Da wa ich etwas gnädiger, aber der konnte mich auch nicht überzeugen. Steht Goddess drauf und ist ganz was anderes drin.

