09.03.2011 - 19:19 Uhr
Kory
5 Rezensionen
Kory
Top Rezension
17
Veto!
Ich fürchte, ich muss mich zur Ehrenrettung von "Soir" zu einem Kommentar hinreißen lassen, denn so schlecht, wie es in vielen Kommentaren gemacht wird, ist es ganz sicher nicht.
Dabei lässt sich ganz bestimmt viel Schlechtes über Düfte von Bvlgari sagen, ich bekomme beispielsweise bei "Aqua" Brechdurchfall und bei der übrigen "Pour Homme"-Reihe mit ihren "Extrèmes", "Extrème Extrèmes" und "Total Extrème" geht mir glatt der Hut hoch - diese billigen, nach einer hölzernen Honigmelone riechenden und darüber hinaus aggressiven Varianten sind einfach schrecklich phantasielos und plump. "Soir" ist (neben dem überaus großartigen "Black") tatsächlich der einzige Bvlgari-Duft, den ich besonders angesichts der heutigen Gleichmacherei bei 95% der Mainstream-Männerparfums ansprechend und angenehm finde, gerade weil er keine gängigen Klischees bedient, weil er eben nicht nach dem 37427.Parfum riecht, das verzweifelt versucht, ein Duschgel oder ein Schuppenshampoo zu imitieren.
"Soir" ist frisch und erfrischend, ohne dabei frisch oder erfrischend sein zu wollen. Es ist einerseits klar in der Wirkung, es ist in den Kopfnoten fast ein wenig durchsichtig, auf jeden Fall ätherisch, gleichzeitig zeigt es andererseits aber eine gewissen Schärfe und eine entwurzelte Bitterkeit. Und vor allem: "Soir" hat Ecken und Kanten. Es hat Charakter.
Ich bekam vor einigen Jahren eine Bvlgari-Pröbchensammlung geschenkt und kurz nachdem ich ich "Soir" zu meinem Buddy auserkorte, nahm ich das kleine Fläschchen mit ins Büro. Es war Hochsommer und ich arbeitete zu jener Zeit wie ein Ochse - vermutlich roch ich am Ende des Tages auch exakt so. Ich erinnere mich jedenfalls noch gut daran, dass es zum allabendlichen Ritual wurde, dass ich mir für den Heimweg ein paar Tropfen "Soir" gönnte, und der Gang zum Auto durch die sich langsam abkühlende Luft eines fast vergangenen Tages, die Schritte durch die langsam sich entwickelnde Dämmerung waren trotz des harten Tages plötzlich federleicht, obwohl ich mich auf einen Schlag sehr kraftvoll fühlte. Es fühlte sich einfach nur gut an. Ich erlebe das heute noch: "Soir" ist jederzeit völlig angenehm zu tragen, es ist meilenweit vom Mainstream (und erstrecht von Haushaltsreinigern, wtf? :D) entfernt, es ist sophisticated und urban. Er hält zumindest auf meiner Haut (und ich bin ein Scent-Killer par excellence!) ewig und hat im Drydown eine sehr ruhige, fast sedierende Tee-Note.
Natürlich kein "Klassiker" und auch kein Meilenstein, aber dafür wurde er ja auch nicht gemacht.
Dabei lässt sich ganz bestimmt viel Schlechtes über Düfte von Bvlgari sagen, ich bekomme beispielsweise bei "Aqua" Brechdurchfall und bei der übrigen "Pour Homme"-Reihe mit ihren "Extrèmes", "Extrème Extrèmes" und "Total Extrème" geht mir glatt der Hut hoch - diese billigen, nach einer hölzernen Honigmelone riechenden und darüber hinaus aggressiven Varianten sind einfach schrecklich phantasielos und plump. "Soir" ist (neben dem überaus großartigen "Black") tatsächlich der einzige Bvlgari-Duft, den ich besonders angesichts der heutigen Gleichmacherei bei 95% der Mainstream-Männerparfums ansprechend und angenehm finde, gerade weil er keine gängigen Klischees bedient, weil er eben nicht nach dem 37427.Parfum riecht, das verzweifelt versucht, ein Duschgel oder ein Schuppenshampoo zu imitieren.
"Soir" ist frisch und erfrischend, ohne dabei frisch oder erfrischend sein zu wollen. Es ist einerseits klar in der Wirkung, es ist in den Kopfnoten fast ein wenig durchsichtig, auf jeden Fall ätherisch, gleichzeitig zeigt es andererseits aber eine gewissen Schärfe und eine entwurzelte Bitterkeit. Und vor allem: "Soir" hat Ecken und Kanten. Es hat Charakter.
Ich bekam vor einigen Jahren eine Bvlgari-Pröbchensammlung geschenkt und kurz nachdem ich ich "Soir" zu meinem Buddy auserkorte, nahm ich das kleine Fläschchen mit ins Büro. Es war Hochsommer und ich arbeitete zu jener Zeit wie ein Ochse - vermutlich roch ich am Ende des Tages auch exakt so. Ich erinnere mich jedenfalls noch gut daran, dass es zum allabendlichen Ritual wurde, dass ich mir für den Heimweg ein paar Tropfen "Soir" gönnte, und der Gang zum Auto durch die sich langsam abkühlende Luft eines fast vergangenen Tages, die Schritte durch die langsam sich entwickelnde Dämmerung waren trotz des harten Tages plötzlich federleicht, obwohl ich mich auf einen Schlag sehr kraftvoll fühlte. Es fühlte sich einfach nur gut an. Ich erlebe das heute noch: "Soir" ist jederzeit völlig angenehm zu tragen, es ist meilenweit vom Mainstream (und erstrecht von Haushaltsreinigern, wtf? :D) entfernt, es ist sophisticated und urban. Er hält zumindest auf meiner Haut (und ich bin ein Scent-Killer par excellence!) ewig und hat im Drydown eine sehr ruhige, fast sedierende Tee-Note.
Natürlich kein "Klassiker" und auch kein Meilenstein, aber dafür wurde er ja auch nicht gemacht.
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