Le Gemme - Gyan 2016

Viseron
10.08.2021 - 02:02 Uhr
21
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Über Wissen und das Universum

Ich möchte euch heute mit auf eine Reise nehmen. Auf eine Reise zum Ursprung, zum Nichts, in die pure Dunkelheit. In eine Welt, in der wir begreifen, dass wir doch nichts wissen. Dass wir nur ein ganz kleiner Teil eines unbegreiflich Großem sind.

Ich fand die Erforschung des Universums schon immer sehr spannend. Als kleines Kind schaute ich oft in den Nachthimmel und zählte die Sterne. In der Nacht war es ruhig und dunkel. Irgendwie mochte ich das schon immer. Auch heute noch gehe ich gerne nachts noch einmal eine Runde, sortiere meine Gedanken und genieße Ruhe. Je älter ich wurde, umso intensiver beschäftigten mich die großen Fragen der Existenz. Wo kommen wir her? Was ist der Sinn unseres Daseins? Was gibt es noch zu entdecken, in diesem unendlichen, schwarzen Raum? Zahlreiche Filme prägten mein Interesse weiter. Da fallen mir Klassiker ein, wie „2001: Eine Odyssee im Weltraum“. Ein atemberaubender Film, der seiner Zeit weit voraus war. In meinem damaligen Alter konnte ich jedoch viele Dinge noch nicht wirklich verstehen. Das tue ich heute allerdings auch. Nie vergessen werde ich jedoch die Premiere des Filmes „Interstellar“, die ich als Jugendlicher im Kino genießen durfte. Dieser Film hat mich wie kaum ein zweiter geprägt. Noch nie wurde ich visuell und emotional auf so eine atemberaubende Reise ins Universum mitgenommen.

(An dieser Stelle eine kurze Empfehlung an alle, die den Film noch nie gesehen haben. Lohnt sich!)

Mit diesem kleinen Ausflug möchte ich euch thematisch einstellen auf die Reise, auf die mich Gyan mitgenommen hat. „Gyan, [ist] ein Wort aus dem Sanskrit, das „göttliche Weisheit“ bedeutet“, so heißt es auf der Bvlgari Website. Ich finde, dass dieses Wort tatsächlich den Duftcharakter perfekt beschriebt. Der Duft ist dunkel, magisch, tiefschwarz und trotzdem transparent, ruhig und anziehend. Er spielt nicht mit einem Feuerwerk aus Noten, sondern ist sich seiner Simplizität bewusst. „In der Einfachheit liegt die Schönheit“, so ein antikes Sprichwort. Und das trifft hier exakt zu.

Ich kann gar nicht genau beschreiben, was ich rieche. Es handelt sich hierbei bestimmt nicht um eine Offenbarung an natürlichen Duftstoffen oder teuren und exotischen Zutaten. Aber der Duft ist so stimmig, in sich ruhend und ausgeglichen, dass mir das vollkommen egal ist. Alle drei genannten Duftnoten sind wahrnehmbar, aber doch ist es so viel mehr. Er startet sehr frisch, irgendwie metallisch. Der Unterbau erinnert mich an den artverwandten Tygar. Aber Gyan wirkt durch seine dunklen, leicht rauchigen und floralen Aspekte deutlich interessanter. Der Duft ist luftig - schwebend eben - aber immer präsent. Der Flakon thematisch sehr passend, der mit seiner Statur und Farbe an ein Weltraumartefakt erinnert. Tiefschwarze Farbe mit blauem Edelstein. Kaum ein anderer Duft schafft die Brücke zwischen interessanter DNA und extrem gefälliger Grundthematik so wie Gyan. Ein absoluter Nasenschmeichler.

Wenn Cooper in Interstellar einen Duft in der Szene, als er durch das schwarze Loch reist, getragen hätte, dann gibt es kaum einen passenderen, als Gyan.

Ruhepol - Stille - Dunkelheit - Schwerelosigkeit - Faszination
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