11.08.2015 - 13:15 Uhr
Meggi
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Meggi
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Es geht immer noch dickerer
Zufälligerweise sind mir in letzter Zeit einige Düfte mit Schwarzer Johannisbeere begegnet. Eaux de Caron Forte habe ich als Pröbchen von Pluto erhalten – vielen Dank dafür!
Ganz verhuscht ist die Gute in diesem Duft, nach weniger als einer Minute verschwindet sie wieder. Sie bekommt nämlich einen Apfel an den Kopf. Der ist zwar matschig, außerordentlich matschig sogar, das hilft der Johannisbeere aber nichts. Was dem weichen Apfel allein nicht gelänge, das schafft eben das Glas drumherum. Es knockt das (ansonsten wahrlich durchaus potente) Gartengesträuch schlichtweg direkt aus. Ein frappierendes Erlebnis, wie dieser Botanik-Stinker auf Bundesliga-Niveau (Champions-League spielt Stinkender Storchschnabel, der nicht ohne Grund so heißt) von einer Obst-Masse platt gemacht wird.
Auf Glas komme ich, weil der Apfel sich hier eingekocht in Form eines Brotaufstrichs präsentiert. Mit karamellisiertem Zucker gesüßt und – es steht groß außen drauf – „Jetzt mit zehn Prozent Bitterorangen-Marmelade“. Ich vermute, Neroli ist im Hintergrund an diesem speziellen Dreh beteiligt. Läuft sich schon mal warm, siehe unten.
Bereits innerhalb der zweiten Stunde zieht sich der Duft auf die Haut zurück und schwenkt eine Winzigkeit ins Herbe. Der Koriander betont im vorliegenden Fall statt des Gewürz-Charakters lieber seine grüne Facette. Flieder geht meinetwegen in Ordnung, allerdings ist der Duft dermaßen hautnah, dass mit der ohnehin erforderlichen Phantasie so manches möglich wäre.
Dies sind sowieso Nuancen, vor allem ist mittlerweile eine süßlich-eingedickte, blütenhonighafte (vielleicht Apfelblüte…) Neroli-Note charakterprägend. Und jedes Mal, wenn ich denke, stärker lässt sich die nicht konzentrieren, stelle ich fest, dass noch was geht. Im Laufe der fünften Stunde bin ich praktisch bei kandierten Früchten angelangt. Also, eingedickerter geht’s wirklich nicht mehr!
Na, da bin ich mal gespannt auf den Fortgang. Tja, der Fortgang - wo isser denn? Gegen den Trockenhonig haben die Kollegen aus der Basis einfach wenig Chancen. Zeder nehme ich wahr, doch nur unmittelbar auf der Haut, schon in ein paar Zentimetern Entfernung wird sie sacht und liebevoll erstickt von der (inzwischen) Obstkonzentrat-Patina.
Und diese gibt schließlich nicht lange nach der Zeder ihrerseits auf, im Laufe der sechsten Stunde. Sieger, aber tot. Der Frucht-Süßkristall-Lack ist getrocknet und riecht nicht mehr. Wo sind Hammer und Meißel?
Ganz verhuscht ist die Gute in diesem Duft, nach weniger als einer Minute verschwindet sie wieder. Sie bekommt nämlich einen Apfel an den Kopf. Der ist zwar matschig, außerordentlich matschig sogar, das hilft der Johannisbeere aber nichts. Was dem weichen Apfel allein nicht gelänge, das schafft eben das Glas drumherum. Es knockt das (ansonsten wahrlich durchaus potente) Gartengesträuch schlichtweg direkt aus. Ein frappierendes Erlebnis, wie dieser Botanik-Stinker auf Bundesliga-Niveau (Champions-League spielt Stinkender Storchschnabel, der nicht ohne Grund so heißt) von einer Obst-Masse platt gemacht wird.
Auf Glas komme ich, weil der Apfel sich hier eingekocht in Form eines Brotaufstrichs präsentiert. Mit karamellisiertem Zucker gesüßt und – es steht groß außen drauf – „Jetzt mit zehn Prozent Bitterorangen-Marmelade“. Ich vermute, Neroli ist im Hintergrund an diesem speziellen Dreh beteiligt. Läuft sich schon mal warm, siehe unten.
Bereits innerhalb der zweiten Stunde zieht sich der Duft auf die Haut zurück und schwenkt eine Winzigkeit ins Herbe. Der Koriander betont im vorliegenden Fall statt des Gewürz-Charakters lieber seine grüne Facette. Flieder geht meinetwegen in Ordnung, allerdings ist der Duft dermaßen hautnah, dass mit der ohnehin erforderlichen Phantasie so manches möglich wäre.
Dies sind sowieso Nuancen, vor allem ist mittlerweile eine süßlich-eingedickte, blütenhonighafte (vielleicht Apfelblüte…) Neroli-Note charakterprägend. Und jedes Mal, wenn ich denke, stärker lässt sich die nicht konzentrieren, stelle ich fest, dass noch was geht. Im Laufe der fünften Stunde bin ich praktisch bei kandierten Früchten angelangt. Also, eingedickerter geht’s wirklich nicht mehr!
Na, da bin ich mal gespannt auf den Fortgang. Tja, der Fortgang - wo isser denn? Gegen den Trockenhonig haben die Kollegen aus der Basis einfach wenig Chancen. Zeder nehme ich wahr, doch nur unmittelbar auf der Haut, schon in ein paar Zentimetern Entfernung wird sie sacht und liebevoll erstickt von der (inzwischen) Obstkonzentrat-Patina.
Und diese gibt schließlich nicht lange nach der Zeder ihrerseits auf, im Laufe der sechsten Stunde. Sieger, aber tot. Der Frucht-Süßkristall-Lack ist getrocknet und riecht nicht mehr. Wo sind Hammer und Meißel?
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