28.02.2014 - 15:04 Uhr
Mandelmaus
132 Rezensionen
Mandelmaus
Top Rezension
27
Embrassez-moi plus fort oder ein Hoch auf das Stehlen, Betrügen und Trinken!
Dieser Duft war eine kleine Zugabe beim letzten Besuch im Douglas. Die Kampagne an sich ist ganz interessant gestaltet. Die Rede ist von einer neuen Interpretation einer prachtvoll erblühten Lilie, eingefangen im Herzen eines majestätischen Flakons. Mal wieder große Worte und äußerst blumig geschrieben, aber man kennt das ja.
Das EdTsowie das EdP kenne ich noch nicht, wird aber definitiv nachgeholt. Zum ersten Mal wurde hier ein Duft kreiert mit der Lilie als Hauptthema. Sie steht unter anderem für die französische Königswürde. Im Essence de Parfum wurde die voll erblühte Lilie eingefangen, im EdT und EdP wohl auch die Blätter. Näheres kann ich zu beiden noch nicht sagen.
Etwas skeptisch näherte ich mich dem Duft. Hatte ich doch mal eine unangenehme Erfahrung mit Lilien. Eine Freundin liebt Lilien sehr, vor einem Jahr ist sie auch Mutter geworden. Um den kleinen Racker auch mal zu sehen stattete ich ihr einen Besuch ab. Was soll ich sagen, die Wohnung roch nach randvoller Windel, pfuiteufel!
Nachdem ich den kleinen auf dem Schoß hatte und ich mich davon überzeugen konnte, dass nicht er die Quelle des üblen Gestanks war sondern einfach nur himmlisch nach Baby duftete, zeigte sie mir auch schon stolz ihren jüngst geschenkt bekommen Blumenstrauß...und das waren Lilien. Alles klar, euch mag ich nicht.
Trotzdem wollte ich diesen Duft testen. In Kombination mit Vanille kann das doch nicht so schlimm sein.
Einige Tage hat er mich nun begleitet und verzückt mich immer mehr. Vor allem der Einstieg. Denn da duftet er nach Banane, kein Scherz. Minimal frisch beginnt es, etwas grün, ganz hell und zart, weit davon entfernt krautig zu sein. Ein bisschen unterkühlt sogar. Ja, das ist Banane, aber nicht so knatschig wie das Obst, das mag ich gar nicht gern essen. Nein, so wie Bananenmilch. Anfangs kalt, wird sie doch bald lauwarm. Eine ganz edle Milch sogar, denn daran schwimmt eine Vanilleschote und etwas vom ausgekratzten Mark. Wirklich, die Ähnlichkeit ist frappierend. Nach kurzem zeigt der Duft eine sehr pudrige Nunance, in diesem Fall feinster, voluminöser, goldener Blütenstaub. Schön satt und etwas saftig, jedoch nicht staubig.
Das ist eine wahrlich königliche Lilie. Strahlend, feminin, elegant, lieblich und stolz. Der grüne Schleier aus dem Einstieg hat sich gelichtet, die Bananennote nur ganz dezent im Hintergrund, quasi nur ein Hauch. Ein federleichter, floraler Gourmand. Eine sahnig-cremige, pudrige, ultrafeine Vanille in perfekter Symbiose mit der gefürchteten Lilie. Zum Fürchten ist jene zum Glück nun gar nicht. Null erschlagend, einfach nur zart, samtig, glamourös, zeitlos, elegant und sehr feminin. Eine gütige Wärme wohnt in diesem Blütenkelch ohne tantig zu sein. Diese Phase hält und hält, stundenlang. Für mich ein Genuß, da muss sich auch nicht viel verändern. Pudrig habe ich es gerne. Hier die Art von Lippenstift oder Make-Up ohne zu erstickend zu wirken. Für mich auch ein Inbegriff von Weiblichkeit. Da sehe ich vor meinem inneren Auge einen schneeweißen Schminktisch mit allerlei Döschen und Flakons mit Pumpzerstäubern. Davor Madame selbst, natürlich im seidenen Morgenmantel, wie sie sich für den Tag richtet, das geliebte Ritual des Schminkens. Einfach herrlich.
Je länger der Duft auf der Haut verweilt umso mehr scheint er mit ihr zu verschmelzen. Büßt etwas von seiner sanften, strahlenden Kraft ein, legt jegliche Frische ab und zeigt eine unglaublich feine Vanille. Ich bin immer wieder über die verschiedenen Nuancen von Vanille überrascht. Hier ist sie eher dezent und vornehm. Dennoch satt und sahnig ohne an Pudding zu erinnern. Etwas pudrig, minimal holzig, stets cremig und fluffig. Absolut feminin.
Über zwölf Stunden haftet der geraubte Kuss an mir. Brennt sich in mein Duftgedächtnis, zuerst zurückhaltend, dann fordernd. So wie ein Kuss oder eine Berührung ein immer stärker werdendes Echo produzieren, die Haut zum pulsieren bringen kann. Bis es sich so anfühlt, dass man gebrandmarkt wurde und man einfach nur noch verwirrt und hilflos dasitzt und sich nach dem sehnt, der mit verspielter Leichtigkeit sein Revier markieren konnte. Daher auch der Name des Parfums, da man hier die Leichtigkeit des Kusses und den Mut ihn zu stehlen vereinen wollte.
Nun, Leichtigkeit und Romantik finde ich in diesem Duft. Mut nicht, den musste ich schließlich auch aufbringen ihn zu testen. Demnach geht die Rechnung wieder auf. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Leidenschaft gewünscht, mehr Tiefe. Da der Duft mir ansonsten sehr gut gefällt mit seiner makellosen Lilie und er ein wahrer Magnet für Komplimente ist bekommt er trotz allem volle Punktzahl. Versetzt er mich auch in eine positive und entspannte Stimmung. Beflügelt mich, berauscht mich auf sanfte Art und verschafft mir ein überschwängliches Gefühl von Leichtigkeit und Liebe. Irgendwie kitschig, aber mir gefällt es.
Haltbarkeit und Sillage sind überragend, der Flakon eine Augenweide. Ein Duft für den Alltag, große Anlässe oder ein Date. Der passt immer und muss auch bald in meine Sammlung.
Warum nun ein Hoch auf solch schlechte Tugenden? Wie schon gesagt, der Duft stellt komische Sachen mit mir an. Keinesfalls beängstigend, ich bin einfach nur im Taumel der Gefühle. Gut möglich, dass die ersten Frühlingsvorboten den Effekt noch intensivieren... Ich verrate es euch:
Wenn du stehlen musst, stiehl dich aus schlechter Gesellschaft.
Wenn du betrügen musst, betrüge den Tod.
Und wenn du trinken musst, sei trunken vor Liebe!
(Jaaa, ist aus einem Film, weiß leider nicht mehr woher. Aber so schnulziges rumgesülze fällt bei mir einfach auf fruchtbaren Boden. Immer!)
Das EdTsowie das EdP kenne ich noch nicht, wird aber definitiv nachgeholt. Zum ersten Mal wurde hier ein Duft kreiert mit der Lilie als Hauptthema. Sie steht unter anderem für die französische Königswürde. Im Essence de Parfum wurde die voll erblühte Lilie eingefangen, im EdT und EdP wohl auch die Blätter. Näheres kann ich zu beiden noch nicht sagen.
Etwas skeptisch näherte ich mich dem Duft. Hatte ich doch mal eine unangenehme Erfahrung mit Lilien. Eine Freundin liebt Lilien sehr, vor einem Jahr ist sie auch Mutter geworden. Um den kleinen Racker auch mal zu sehen stattete ich ihr einen Besuch ab. Was soll ich sagen, die Wohnung roch nach randvoller Windel, pfuiteufel!
Nachdem ich den kleinen auf dem Schoß hatte und ich mich davon überzeugen konnte, dass nicht er die Quelle des üblen Gestanks war sondern einfach nur himmlisch nach Baby duftete, zeigte sie mir auch schon stolz ihren jüngst geschenkt bekommen Blumenstrauß...und das waren Lilien. Alles klar, euch mag ich nicht.
Trotzdem wollte ich diesen Duft testen. In Kombination mit Vanille kann das doch nicht so schlimm sein.
Einige Tage hat er mich nun begleitet und verzückt mich immer mehr. Vor allem der Einstieg. Denn da duftet er nach Banane, kein Scherz. Minimal frisch beginnt es, etwas grün, ganz hell und zart, weit davon entfernt krautig zu sein. Ein bisschen unterkühlt sogar. Ja, das ist Banane, aber nicht so knatschig wie das Obst, das mag ich gar nicht gern essen. Nein, so wie Bananenmilch. Anfangs kalt, wird sie doch bald lauwarm. Eine ganz edle Milch sogar, denn daran schwimmt eine Vanilleschote und etwas vom ausgekratzten Mark. Wirklich, die Ähnlichkeit ist frappierend. Nach kurzem zeigt der Duft eine sehr pudrige Nunance, in diesem Fall feinster, voluminöser, goldener Blütenstaub. Schön satt und etwas saftig, jedoch nicht staubig.
Das ist eine wahrlich königliche Lilie. Strahlend, feminin, elegant, lieblich und stolz. Der grüne Schleier aus dem Einstieg hat sich gelichtet, die Bananennote nur ganz dezent im Hintergrund, quasi nur ein Hauch. Ein federleichter, floraler Gourmand. Eine sahnig-cremige, pudrige, ultrafeine Vanille in perfekter Symbiose mit der gefürchteten Lilie. Zum Fürchten ist jene zum Glück nun gar nicht. Null erschlagend, einfach nur zart, samtig, glamourös, zeitlos, elegant und sehr feminin. Eine gütige Wärme wohnt in diesem Blütenkelch ohne tantig zu sein. Diese Phase hält und hält, stundenlang. Für mich ein Genuß, da muss sich auch nicht viel verändern. Pudrig habe ich es gerne. Hier die Art von Lippenstift oder Make-Up ohne zu erstickend zu wirken. Für mich auch ein Inbegriff von Weiblichkeit. Da sehe ich vor meinem inneren Auge einen schneeweißen Schminktisch mit allerlei Döschen und Flakons mit Pumpzerstäubern. Davor Madame selbst, natürlich im seidenen Morgenmantel, wie sie sich für den Tag richtet, das geliebte Ritual des Schminkens. Einfach herrlich.
Je länger der Duft auf der Haut verweilt umso mehr scheint er mit ihr zu verschmelzen. Büßt etwas von seiner sanften, strahlenden Kraft ein, legt jegliche Frische ab und zeigt eine unglaublich feine Vanille. Ich bin immer wieder über die verschiedenen Nuancen von Vanille überrascht. Hier ist sie eher dezent und vornehm. Dennoch satt und sahnig ohne an Pudding zu erinnern. Etwas pudrig, minimal holzig, stets cremig und fluffig. Absolut feminin.
Über zwölf Stunden haftet der geraubte Kuss an mir. Brennt sich in mein Duftgedächtnis, zuerst zurückhaltend, dann fordernd. So wie ein Kuss oder eine Berührung ein immer stärker werdendes Echo produzieren, die Haut zum pulsieren bringen kann. Bis es sich so anfühlt, dass man gebrandmarkt wurde und man einfach nur noch verwirrt und hilflos dasitzt und sich nach dem sehnt, der mit verspielter Leichtigkeit sein Revier markieren konnte. Daher auch der Name des Parfums, da man hier die Leichtigkeit des Kusses und den Mut ihn zu stehlen vereinen wollte.
Nun, Leichtigkeit und Romantik finde ich in diesem Duft. Mut nicht, den musste ich schließlich auch aufbringen ihn zu testen. Demnach geht die Rechnung wieder auf. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Leidenschaft gewünscht, mehr Tiefe. Da der Duft mir ansonsten sehr gut gefällt mit seiner makellosen Lilie und er ein wahrer Magnet für Komplimente ist bekommt er trotz allem volle Punktzahl. Versetzt er mich auch in eine positive und entspannte Stimmung. Beflügelt mich, berauscht mich auf sanfte Art und verschafft mir ein überschwängliches Gefühl von Leichtigkeit und Liebe. Irgendwie kitschig, aber mir gefällt es.
Haltbarkeit und Sillage sind überragend, der Flakon eine Augenweide. Ein Duft für den Alltag, große Anlässe oder ein Date. Der passt immer und muss auch bald in meine Sammlung.
Warum nun ein Hoch auf solch schlechte Tugenden? Wie schon gesagt, der Duft stellt komische Sachen mit mir an. Keinesfalls beängstigend, ich bin einfach nur im Taumel der Gefühle. Gut möglich, dass die ersten Frühlingsvorboten den Effekt noch intensivieren... Ich verrate es euch:
Wenn du stehlen musst, stiehl dich aus schlechter Gesellschaft.
Wenn du betrügen musst, betrüge den Tod.
Und wenn du trinken musst, sei trunken vor Liebe!
(Jaaa, ist aus einem Film, weiß leider nicht mehr woher. Aber so schnulziges rumgesülze fällt bei mir einfach auf fruchtbaren Boden. Immer!)
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