Pasha de Cartier 1992 Eau de Toilette

Creativ
20.10.2014 - 16:32 Uhr
14
Top Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Der etwas andere Duft

Cartiers Pasha ist ein Duft, der seines Gleichen sucht.
Der erste Eindruck, den man leider zu häufig mit einem stück Papier erhält, trübt den Blick auf das wahre Vergnügen. Auf der Haut entwickeln sich Welten und Schichten, während das Papier eine bunte Mischung aus verschiedenen und wahllos zusammengekippten Aromen vermuten lässt.

Zu Beginn ist Pasha ein sehr frischer Zeitgenosse, der mit einer recht ausgeprägten Minze ins Spiel kommt und einem leichten Drang zum Fruchtigen. Nach einer vergleichsweise kurzen Zeit geht die anfängliche Frische in einen kräftigeren und kräuterartigen Zustand über, dem eine leichte Holznote folgt.
Es erscheint der Eindruck, als wäre der Träger eben erst aus dem hauseigenen Garten/Kräutergarten gestiegen. Alles wirkt sehr natürlich und keinesfalls künstlich oder übertrieben.
Die Basisnote zeigt sich erst nach ca. 1,5 Std. und beendet den Tagesausflug im Garten. Eichenmoos, Patchouli und Sandelholz dominieren zunächst, was aber mit der Zeit (ca. 4 Std.) allmählich in einen Harzig/Holzigen Ausklang übergeht, der weit mehr als 10 Std. anhält.
Der Träger erhält den Eindruck, er würde sich in einem Wald befinden und den Tag ausklingen lassen, nachdem er sich tagsüber im Garten "ausgetobt" hat.

Cartiers Pasha ist kein Duft, den man aufträgt und erwarten kann, dass er riecht wie Armani, Dior, BOSS oder Diesel. Er ist viel mehr der "etwas andere" Konkurrent zu Chanels Antaeus. Er erzählt eine Geschichte und lässt den Träger/dessen Umfeld daran teilhaben.
Ja, er hat einen ausgeprägten Radius und dennoch wird er niemals aufdringlich oder laut. Er ist ein Nasenschmeichler, wenn er richtig angewendet wird und die Körperchemie zu ihm passt.

Man kann auch sagen, dass der Duft nicht vom Tragenden ausgesucht wird. Der Duft sucht den Tragenden aus und entscheidet, ob er bei dem Tragenden bleiben will oder ihm Kummer bereiten wird.

Der Duft ist, im Großen und Ganzen, Cartiers bestes Werk!
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