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Top Rezension
Was ein Name!
Chanel gehört zu den Marken, die ich persönlich zu meinen „Les Indispensables“ (dt.: Die Unverzichtbaren) zähle.
Bis heute habe ich keinen Duft aus dem Hause gerochen, der mir nicht gefiel.
Es gibt bekanntlich die Bleu-Reihe, von der ich lange das EdP besaß. Alle drei Varianten sind sicherlich auf ihre Art sehr gut und mit keinem macht man im Prinzip etwas falsch.
Dann gibt es die Allure-Reihe, von der ich auch viele sehr gut finde und bei der man unter all den Flankern durchaus fündig werden kann.
Zudem gibt es den Pour Monsieur, der als EdT oder EdP fast schon ein „Muss“ für Klassikliebhaber ist.
All diese Düfte haben eines gemeinsam: Von der Grundausstattung sind sie in erster Linie frisch.
Zusätzlich ist auch der 80er Powerhouse-Duft Antaeus erhältlich, der sicherlich (zurecht) seine Fans hat. Doch ich persönlich mag ihn nicht tragen, wenngleich ich ihn als sehr gut gemacht betrachte.
[...]
Doch ganz anders ist dieser Égoïste. Mensch, was ein Name...
In den Recherchen zu meinen Rezensionen versuche ich auch u.a. stets etwas über den Namen eines Duftes herauszufinden. Mich persönlich interessiert nicht nur der Geruch, sondern das große Ganze. Etwas Spezifisches fand ich bzgl. der Namensgebung nicht heraus, doch Meisterparfumeur Jacques Polge wird sich schon etwas gedacht haben.
Wenn man nämlich einen Duft so nennt, dann muss zwangsläufig etwas Großartiges bei rumkommen. Und das ist es auch wie ich finde. Er riecht eben ganz anders als alle anderen Herren-Chanels. So als will er sagen „schaut, ich bin so wie ich bin. Entweder man mag mich oder eben nicht.“
Und zwar so wie jemand der seiner selbst bewusst ist und niemanden etwas beweisen muss. Ein „Egoist“ eben...
Ich habe ihn eigentlich - warum auch immer - zu lange außen vor gelassen, ehe ich ihn vor einigen Monaten blind bestellte. Und ich erlebte einen dieser Momente, die ich an diesem Hobby so liebe; ich roch am Sprühkopf und wusste: Oh ja, der ist phänomenal! So erging es mir nämlich mit dem Égoïste EdT. Und doch überraschte mich dies nicht, denn zählt Zimt unter den wärmeren Noten zu denjenigen, die ich mit am meisten favorisiere.
[...]
Der Duft startet sehr intensiv mit einer frischen und leicht fruchtigen Mandarinennote, die jedoch umhüllt ist von deutlich wahrnehmbarem Koriander, der für einen bitter-würzig und salbeiartigen Einschlag sorgt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass gerade dieser Beginn nicht jeder Nase zusagt. Denn massentauglich kommt er mMn nicht daher. Ich finde den Beginn aber schon hervorragend, denn er hat etwas Eigenständiges und Expressives an sich.
Doch nach kurzer Zeit zieht sich die Mandarine mit dem Koriander zurück und macht Platz für die Zimtnote, die ich so sehr mag und auch hier wahrnehme. Diese ist wie ich finde schon dominant, jedoch ist sie nicht allzu stark und süß wie bei anderen zimtlastigen Parfums (z.b. Calvin Klein’s Obsession EdT), da sie zeitgleich von einem floralen Akkord, welchen ich auf die Rose zurückführe, etwas milder und sanfter gemacht wird und dadurch harmonisch und perfekt miteinander eingebunden ist. Ab dieser Phase empfinde ich den Duft als sehr sinnlich und elegant. Diese famose Zimt-Rosen-Kombi habe ich nämlich bis dato bei keinem anderen Duft erleben dürfen.
Zur Basis hin bekommt der Duft mit dem Sandelholz und der Vanille einen zusätzlichen Hauch von Orient mit holzigem Unterton verpasst.
[...]
Trotz seines auf den ersten Blick erscheinenden warmen Charakters kann man ihn zweifellos - außer wohl im Hochsommer - das ganze Jahr über tragen.
Mein Flakon ist wie erwähnt von diesem Jahr. Seine Haltbarkeit ist mit etwa 6-7 h auf meiner Haut für mich persönlich mehr als zufriedenstellend.
Trotz seines eher wärmeren Auras projiziert er nicht all zu stark, was mir persönlich aber sehr zusagt. In den ersten 1 - 1,5 h nehm ich noch eine Sillagewolke wahr, ehe er für die restlichen 4-5 h direkt auf der Haut noch intensiv wahrnehmbar ist.
Fazit:
Ich habe alle mir bekannten Herren Chanels gerochen und getestet. Neben dem Pour Monsieur betrachte ich persönlich den Égoïste EdT als besten Herren-Duft aus dem Hause. Was hier erzeugt wurde gleicht schon mMn fast einer olfaktorisch einzigartigen Meisterkreation.
Dieser Duft schafft es zwar klassisch zu sein, aber ohne „altbacken“ (ich mag diese Bezeichnung nicht, daher in Gänsefüßchen) zu wirken und zeitgleich so sinnlich-elegant in seiner eigenen Art und Weise wie kaum ein anderer mir bisher bekannte Duft.
Wer Égoïste trägt, will ein Statement setzen und tut in erster Linie sich selbst einen Gefallen.
Ein faszinierendes Parfum mit einem höchst spannenden Namen, das ich in meiner Kollektion nicht mehr missen möchte.
[...]
Vielen Dank für‘s Lesen!
Bis heute habe ich keinen Duft aus dem Hause gerochen, der mir nicht gefiel.
Es gibt bekanntlich die Bleu-Reihe, von der ich lange das EdP besaß. Alle drei Varianten sind sicherlich auf ihre Art sehr gut und mit keinem macht man im Prinzip etwas falsch.
Dann gibt es die Allure-Reihe, von der ich auch viele sehr gut finde und bei der man unter all den Flankern durchaus fündig werden kann.
Zudem gibt es den Pour Monsieur, der als EdT oder EdP fast schon ein „Muss“ für Klassikliebhaber ist.
All diese Düfte haben eines gemeinsam: Von der Grundausstattung sind sie in erster Linie frisch.
Zusätzlich ist auch der 80er Powerhouse-Duft Antaeus erhältlich, der sicherlich (zurecht) seine Fans hat. Doch ich persönlich mag ihn nicht tragen, wenngleich ich ihn als sehr gut gemacht betrachte.
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Doch ganz anders ist dieser Égoïste. Mensch, was ein Name...
In den Recherchen zu meinen Rezensionen versuche ich auch u.a. stets etwas über den Namen eines Duftes herauszufinden. Mich persönlich interessiert nicht nur der Geruch, sondern das große Ganze. Etwas Spezifisches fand ich bzgl. der Namensgebung nicht heraus, doch Meisterparfumeur Jacques Polge wird sich schon etwas gedacht haben.
Wenn man nämlich einen Duft so nennt, dann muss zwangsläufig etwas Großartiges bei rumkommen. Und das ist es auch wie ich finde. Er riecht eben ganz anders als alle anderen Herren-Chanels. So als will er sagen „schaut, ich bin so wie ich bin. Entweder man mag mich oder eben nicht.“
Und zwar so wie jemand der seiner selbst bewusst ist und niemanden etwas beweisen muss. Ein „Egoist“ eben...
Ich habe ihn eigentlich - warum auch immer - zu lange außen vor gelassen, ehe ich ihn vor einigen Monaten blind bestellte. Und ich erlebte einen dieser Momente, die ich an diesem Hobby so liebe; ich roch am Sprühkopf und wusste: Oh ja, der ist phänomenal! So erging es mir nämlich mit dem Égoïste EdT. Und doch überraschte mich dies nicht, denn zählt Zimt unter den wärmeren Noten zu denjenigen, die ich mit am meisten favorisiere.
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Der Duft startet sehr intensiv mit einer frischen und leicht fruchtigen Mandarinennote, die jedoch umhüllt ist von deutlich wahrnehmbarem Koriander, der für einen bitter-würzig und salbeiartigen Einschlag sorgt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass gerade dieser Beginn nicht jeder Nase zusagt. Denn massentauglich kommt er mMn nicht daher. Ich finde den Beginn aber schon hervorragend, denn er hat etwas Eigenständiges und Expressives an sich.
Doch nach kurzer Zeit zieht sich die Mandarine mit dem Koriander zurück und macht Platz für die Zimtnote, die ich so sehr mag und auch hier wahrnehme. Diese ist wie ich finde schon dominant, jedoch ist sie nicht allzu stark und süß wie bei anderen zimtlastigen Parfums (z.b. Calvin Klein’s Obsession EdT), da sie zeitgleich von einem floralen Akkord, welchen ich auf die Rose zurückführe, etwas milder und sanfter gemacht wird und dadurch harmonisch und perfekt miteinander eingebunden ist. Ab dieser Phase empfinde ich den Duft als sehr sinnlich und elegant. Diese famose Zimt-Rosen-Kombi habe ich nämlich bis dato bei keinem anderen Duft erleben dürfen.
Zur Basis hin bekommt der Duft mit dem Sandelholz und der Vanille einen zusätzlichen Hauch von Orient mit holzigem Unterton verpasst.
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Trotz seines auf den ersten Blick erscheinenden warmen Charakters kann man ihn zweifellos - außer wohl im Hochsommer - das ganze Jahr über tragen.
Mein Flakon ist wie erwähnt von diesem Jahr. Seine Haltbarkeit ist mit etwa 6-7 h auf meiner Haut für mich persönlich mehr als zufriedenstellend.
Trotz seines eher wärmeren Auras projiziert er nicht all zu stark, was mir persönlich aber sehr zusagt. In den ersten 1 - 1,5 h nehm ich noch eine Sillagewolke wahr, ehe er für die restlichen 4-5 h direkt auf der Haut noch intensiv wahrnehmbar ist.
Fazit:
Ich habe alle mir bekannten Herren Chanels gerochen und getestet. Neben dem Pour Monsieur betrachte ich persönlich den Égoïste EdT als besten Herren-Duft aus dem Hause. Was hier erzeugt wurde gleicht schon mMn fast einer olfaktorisch einzigartigen Meisterkreation.
Dieser Duft schafft es zwar klassisch zu sein, aber ohne „altbacken“ (ich mag diese Bezeichnung nicht, daher in Gänsefüßchen) zu wirken und zeitgleich so sinnlich-elegant in seiner eigenen Art und Weise wie kaum ein anderer mir bisher bekannte Duft.
Wer Égoïste trägt, will ein Statement setzen und tut in erster Linie sich selbst einen Gefallen.
Ein faszinierendes Parfum mit einem höchst spannenden Namen, das ich in meiner Kollektion nicht mehr missen möchte.
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Vielen Dank für‘s Lesen!
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