15.05.2014 - 08:06 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
61
Gestern und Heute
Das Ur-Diorling kannte ich aus meiner ersten Zeit als junge Verkäuferin in einer Edelparfümerie. Damals war mir der Duft viel zu ledrig, zu harsch und ich konnte ihm im Gegensatz zu Diorama und erst recht zu Diorissimo nichts abgewinnen. Er passte zu der romantischen jungen Frau nicht, die ich damals war. So geriet der Duft, wenn auch nicht in Vergessenheit, doch er spielte für mich keine Rolle mehr.
Erst als ich Parfumo-Mitglied wurde und die Möglichkeiten fand, an Düfte aus alter Zeit wieder einmal zu kommen, lockte die Neugier. Wie würde ich Diorling heute, fast 50 Jahre später wohl empfinden? Eine Probe von ThePerfumedCourt machte es möglich. Ich konnte im Nachhinein zwar verstehen, dass Diorling mit seiner zwar hellen, aber etwas rauhen Art nicht zu meiner "Was-kostet-die-Welt"-Mentalität von damals gepasst hat. Düfte, die so etabliert, unisex und ernsthaft elegant sind, die kann ich erst heute wirklich würdigen. Nun, Nostalgie hat nicht immer Sinn und so wurde für mich das Thema Diorling erst mal als erledigt abgelegt.
Als ich 3 Parfumojahre später die Gelegenheit hatte, Diorling in neuer Version, überarbeitet und wohl nicht nur den IFRA-Richtlinien, sondern auch dem Zeitgeist angepasst zu erleben, war ich erst mal sehr skeptisch. Würde das wieder nur ein müder Abklatsch, ein Schatten des Originals sein? Jedenfalls habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und mir eine größere Abfüllung ersoukt. Und das Ergebnis?
Dass Reformulierungen bei uns auf Ablehnung stoßen, oft gar keine Chance bekommen und per se als negativ verschrien sind, das ist meiner Meinung nach zwar verständlich, deshalb aber nicht weniger kurzsichtig. Mitsouko ist ein gutes Beispiel dafür und so habe ich es mir ins Stammbuch geschrieben, zumindest den Versuch zu unternehmen und diese Versionen nicht von vorn herein in Bausch und Bogen zu verdammen. Schließlich trage ich meine Garderobe auch nicht mehr im Stil der 60er Jahre, auch wenn ein Vintage-Teil aus dem Secondhandshop zur Jeans ganz reizvoll sein kann. Und genauso empfinde ich die neue Version von Diorling.
Die neue Version von Diorling wurde zwar seiner Bissigkeit entledigt, die rauhen Seiten etwas geglättet, aber keineswegs dem heutigen Mainstream angepasst. Es bleibt ein unsüsser sanftledriger Chypre, für mich täglich tragbar und weiterhin hell und elegant, auch durchaus blumig, jedoch ohne jegliche Süsse. Es wurde also nicht ein neuer Duft geschaffen, der nur an das Original erinnern kann, sondern Diorling wurde mitsamt seinem etwas spröden Charakter in die heutige Zeit transponiert. Es ist eine andere Tonart, aber immernoch Moll.
Und wieder möchte ich anregen, die Sparte: Benutzern, denen Diorling gefällt, gefällt häufig auch.... nicht allzu ernst zu nehmen. Ich sehe den Duft eher in einer Reihe mit Ivoire oder Jolie Madame.
Erst als ich Parfumo-Mitglied wurde und die Möglichkeiten fand, an Düfte aus alter Zeit wieder einmal zu kommen, lockte die Neugier. Wie würde ich Diorling heute, fast 50 Jahre später wohl empfinden? Eine Probe von ThePerfumedCourt machte es möglich. Ich konnte im Nachhinein zwar verstehen, dass Diorling mit seiner zwar hellen, aber etwas rauhen Art nicht zu meiner "Was-kostet-die-Welt"-Mentalität von damals gepasst hat. Düfte, die so etabliert, unisex und ernsthaft elegant sind, die kann ich erst heute wirklich würdigen. Nun, Nostalgie hat nicht immer Sinn und so wurde für mich das Thema Diorling erst mal als erledigt abgelegt.
Als ich 3 Parfumojahre später die Gelegenheit hatte, Diorling in neuer Version, überarbeitet und wohl nicht nur den IFRA-Richtlinien, sondern auch dem Zeitgeist angepasst zu erleben, war ich erst mal sehr skeptisch. Würde das wieder nur ein müder Abklatsch, ein Schatten des Originals sein? Jedenfalls habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und mir eine größere Abfüllung ersoukt. Und das Ergebnis?
Dass Reformulierungen bei uns auf Ablehnung stoßen, oft gar keine Chance bekommen und per se als negativ verschrien sind, das ist meiner Meinung nach zwar verständlich, deshalb aber nicht weniger kurzsichtig. Mitsouko ist ein gutes Beispiel dafür und so habe ich es mir ins Stammbuch geschrieben, zumindest den Versuch zu unternehmen und diese Versionen nicht von vorn herein in Bausch und Bogen zu verdammen. Schließlich trage ich meine Garderobe auch nicht mehr im Stil der 60er Jahre, auch wenn ein Vintage-Teil aus dem Secondhandshop zur Jeans ganz reizvoll sein kann. Und genauso empfinde ich die neue Version von Diorling.
Die neue Version von Diorling wurde zwar seiner Bissigkeit entledigt, die rauhen Seiten etwas geglättet, aber keineswegs dem heutigen Mainstream angepasst. Es bleibt ein unsüsser sanftledriger Chypre, für mich täglich tragbar und weiterhin hell und elegant, auch durchaus blumig, jedoch ohne jegliche Süsse. Es wurde also nicht ein neuer Duft geschaffen, der nur an das Original erinnern kann, sondern Diorling wurde mitsamt seinem etwas spröden Charakter in die heutige Zeit transponiert. Es ist eine andere Tonart, aber immernoch Moll.
Und wieder möchte ich anregen, die Sparte: Benutzern, denen Diorling gefällt, gefällt häufig auch.... nicht allzu ernst zu nehmen. Ich sehe den Duft eher in einer Reihe mit Ivoire oder Jolie Madame.
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