Rusé 1966 Parfum

Rusé (Parfum) von Corday
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7.6 / 10 11 Bewertungen
Rusé (Parfum) ist ein beliebtes Parfum von Corday für Damen und erschien im Jahr 1966. Der Duft ist würzig-holzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „listig, schlau”.
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Chypre
Blumig
Grün
Bewertungen
Duft
7.611 Bewertungen
Haltbarkeit
7.68 Bewertungen
Sillage
7.39 Bewertungen
Flakon
8.215 Bewertungen
Eingetragen von Florblanca, letzte Aktualisierung am 07.09.2023.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 18  
W.A.MOZART / FAGOTTKONZERT B- DUR KV 191
Rusé gehört offensichtlich zu den Parfums, bei denen jeder etwas anderes erlebt und auch jede Einordnung mehr über den Riechenden verrät, als über den Duft. Man kann das an der Vielfalt im Tortendiagramm deutlich ablesen. Mit etwas gutem Willen kann ich auch ausser "süss" und "rauchig" alles nachvollziehen was andere Mitglieder für Kategorien gewählt haben.

Nun ein Duft, der für jeden etwas hat, gerät schnell in den Verdacht, beliebig zu sein, aber das ist Rusé keinesfalls. Im Gegenteil, der Duft hat einen ausgeprägten, unverkennbaren Charakter, verbreitet dunkle Eleganz und erinnert mich an kein Parfum, was ich schon einmal gerochen habe. Noten zu identifizieren ist hier schlichtweg nicht möglich. Ich könnte höchstens aufzählen, was sicher nicht drin ist, z.B. Patchouli oder fruchtige Noten.

Rusé erinnert mich auch nicht wie Florblanca an einen Waldspaziergang, auch nicht in der Kopfnote. Dazu ist mir die Atmosphäre, die das Parfum verbreitet nicht naturalistisch genug. Hier sind florale Elemente eher angedeutet als nachempfunden. Ich sehe erst mal auch keine Bilder, sondern mich erinnert Rusé an Musik, bei der Oboen oder ein Fagott die Hauptrolle spielen. Damit ist auch mein Titel erklärt, denn das war an diesem Kommentar für mich das Schwerste.

Der unsüsse, aber eigentlich nicht wirklich herbe Charakter von Rusé fasziniert auch mich. Und den Vergleich mit dunklem Satin kann ich wiederum sehr gut nachvollziehen. Trotz seiner Opulenz ist die Herznote des Parfums für mich glatt und kühl und wirklich dunkel. Den Duft auch bei "holzig" und "harzig" einzuordnen, das stimmt zwar, aber das hört sich rauher an, als es wirklich ist. Hier tut es mir wieder einmal leid, in unserer Einordnung nicht die Möglichkeit für "moosig" wählen zu können, wobei auch das wieder modriger klingen würde,als Rusé sich präsentiert.

Ihr seht schon, so leicht lässt sich dieser Duft nicht fassen und das ist es gerade, was mich an einem Parfum begeistert. Auch die Basis entwickelt sich nicht, wie von mir erwartet, bzw. wie man es von vielen Düften gewohnt ist - weicher, süsser, holziger, animalischer - nichts davon stimmt, denn Rusé verändert seinen Charakter nicht bis zum Ausklang, wird höchstens zärtlicher, sondern verhallt wie ein Echo seiner selbst und bleibt damit spannend bis zum Schluss. Dieser Spannungsbogen, der es einem unmöglich macht, das Parfum in Kopf- Herz- und Basisnote aufzudröseln, bzw. die einzelnen Etappen dingfest zu machen, das ist es auch was mich so begeistert. Und wenn ich auch mit dem Begriff "Kunstwerk" im Zusammenhang mit Parfums sehr vorsichtig bin - was hier von Menschenhand geschaffen wurde, nötigt mir ohne wenn und aber Bewunderung ab. Dankeschön, dass ich Rusé begegnen durfte!

Das einzige Manko ist vielleicht der Name, denn listig oder schlau, damit finde ich überhaupt keine Entsprechung im Duft. "Rusé" hört sich klanglich passend an und was es bedeutet, ist mir letztlich auch egal.

Im Zusammenhang mit dem Duft entsteht für mich wieder einmal die Überlegung, ob es überhaupt Sinn macht, einen Duft zu kommentieren, bei dem kaum jemand die Chance hat, ihn noch kennen zu lernen, geschweige denn zu erwerben. Aber es wäre doch schade, wenn Parfums wie Rusé sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden würden und damit so etwas wie ein Kulturgut verloren ginge.
12 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
9  
Ein gewitzter, listiger kleiner Fuchs
Corday gehört zu meinen Vintage-Lieblingsmarken. Die Düfte die seinerzeit kreiert und angeboten wurden sind viel zu schade, um sie einfach zu vergessen und der Vergangenheit zu überlassen. Sie verdienen es, auch heute noch beachtet zu werden.

Rusé - oder Schlaumeier, gewitzt, listig etc. - ist so ein ganz besonderer Schatz, obwohl Parfums dieser Duftrichtung normalerweise nicht zu meinen bevorzugten zählen. Es kommt nicht so oft vor, dass mich ein Duft derart überzeugt wie Rusé und ich ihn als Kunstwerk empfinde.

Als ich ihn auftrug, konnte ich schon aus dem Abstand seinen großen Auftritt wahrnehmen.

Es ist wie ein Spaziergang durch einen dunklen Wald. Der Boden ist fast überall mit weichem, dunkelgrünem Moos bedeckt. hier und da steht ein saftig grünes Farn oder auch ein Büschel dieses weichen Grases, das nur im Wald wächst. Blüten gibt es hier kaum, höchstens im Frühling einige Buschwindröschen oder Himmelschlüssel, im Mai blühen auf den freien Stellen wenige Maiglöckchen und auf einer unweiten Lichtung steht Frauenschuh in weiß und Heidekraut in lila. Die Blätter der Bäume lassen die Sonnenstrahlen bestenfalls mal durchblitzen, wenn der Wind die Kronen bewegt.

Dieser Auftritt von Rusé ist extrem würzig herb, ja fast bitter und dürfte auf LiebhaberInnen heutiger Düfte eher abschreckend wirken. Doch für Rusé braucht man vor allem eines: Geduld.

Die herb-bittere Note verfliegt nach etwa einer Stunde, doch der dunkelgrün würzige, waldige Eindruck bleibt erhalten. Dieser Duft ist so elegant und nobel, dass ich mich ernsthaft frage, warum es ihn nicht mehr gibt. Er erinnert mich stellenweise an Farouche, ist aber deutlich kräftiger, hat keine floralen Eigenschaften, wie ich sie sonst kenne. Wenn ich eine Farbe festlegen müsste, würde ich dunkelgrünen Seidensatin wählen, der bei Sonneneinstrahlung goldene Sprenkel bekommt.

Die Sillage ermöglicht eine sehr gute Duftverteilung, so daß in der Projektion der Duft unverkennbar wahrzunehmen ist. Sehr elegant, feminin, klassisch nobel. Er hält auch locker 24 Stunden und mehr.

Die Basis ist weich und warm, noch immer mit der gleichen Duftnote, wirkt fast olivgrün - ganz so, als ob sich die goldenen Sprenkel mit dem dunkelgrün vermischt hätten. Eine so feine Basis, gänzlich ohne vanillige oder animalische Noten ist mir schon lange nicht mehr begegnet!

Dieser Duft fasziniert mich, obwohl mich die erste Stunde einige Überwindung kostet. Er erinnert mich an ein Gedicht, das ich als vierjährige im Kindergarten gelernt habe und das heute noch eines meiner Lieblingsgedichte ist. Es ist in tschechisch, so dass meine Übersetzung sich nicht reimt:

Ich kenne ein kristallenes Brünnlein
dort wo der Wald am tiefsten ist,
dort wächst dunkles Farn und
rundherum purpurnes Heidekraut.
Dort gehen Vögel und Rehe zur Tränke,
unter dem Ahorn-Stamm,
die Vögel am weißen Tag,
die Rehe nur in der Nacht.
Wenn die tiefen Wälder einschlafen,
und rundherum alles still ist,
dann sind Himmel und Brünnlein
voll goldener Sterne.

Düfte wie dieser werden heute bedauerlicherweise nicht mehr kreiert oder hergestellt. Er hinterlässt eine Lücke in der Parfümwelt!
5 Antworten

Diagramm

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