Eau de Lavande 1939

Eau de Lavande von Coty
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Ein Parfum von Coty für Damen, erschienen im Jahr 1939. Der Duft ist blumig-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Blumig
Frisch
Zitrus
Bewertungen
Sillage
5.02 Bewertungen
Flakon
5.76 Bewertungen
Eingetragen von AmySourbutts, letzte Aktualisierung am 10.05.2023.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Hilfreiche Rezension 10  
für fein: das dunkelblaue Samtkleid
Zu Ihrer Hochzeit trug meine Mutti ein langes dunkelblaues Samtkleid mit Herzausschnitt zum weißen Schleier, das sie später kürzen ließ, um es noch an Sonntagen und zu „besseren Gelegenheiten“ tragen zu können.
Ich kenne es nicht nur von den Hochzeitsfotos meiner Eltern, sondern kann mich auch noch erinnern: Wenn z.B. an Geburtstagen die Verwandtschaft zu Besuch kam, wurde dieses Kleid angezogen, dekoriert mit einer Brosche aus violetten Veilchenblüten auf grünen Blättern (die über ein kleines Loch vorn an der linken Schulter gesteckt wurde) und einem feinen, aber würzigen Lavendelduft.
Das eigentlich farblich gut dazu passende „Soir de Paris“ wurde nicht nur der Scheidung wegen verbannt, sondern auch, weil mein Vater bekanntlich auf die Idee kam, dieses auch seiner Mutter zu schenken, der es gut gefiel.
Nun bitte ich Euch: Welche Frau möchte schon duften wie die Schwiegermutter?
Meine Mutti war sehr viel langmütiger als ich es bin, aber „Soir de Paris“ verschwand, auch wenn Oma keinen eigenen Flacon erhielt.
Das „Wie kann man nur so kleinlich sein?“ meines Vaters zeigte, dass er nicht begriff, in welchen Fettnapf er getreten war; ja, er stand eigentlich bis zum Bauch in einem Ölfass! Gut gemacht!
Ich erzählte diese schöne Geschichte schon in meinen Gedanken zu „Soir de Paris“.

So erinnere ich mich auf meiner nostalgischen Duftreise noch gut an den dunkelblauen „Soir de Paris“-Flacon, verborgen im Wäscheschrank unter Handtüchern, die so gut wie nie benutzt wurden (Strafe muss schließlich sein!) und einen elegant geschwungenen flachen Glasflacon mit einfachem goldenen Drehverschluss, der auf der Kommode stand und so angenehm in der kleinen Kinderhand lag.

Für kleine Mädchen ist jede Art von Gefäß interessant; man kann es näher betrachten und natürlich auch öffnen. Allein das ist dann schon fast der Höhepunkt des Abenteuers.
Wenn dabei allerdings fremdartig duftende Flüssigkeit über die kleinen Hände fließt, ist das Erschrecken doch groß: „Au weia! Was sagt Mama nur dazu?“

Wenn ich mich recht erinnere, sagte Mama diesmal nichts dazu; zu lange ist es her, aber in den Tiefen der Erinnerung spüre ich noch meine kindliche Erleichterung.
Und so wurde „Eau de Lavande“ von Coty (ach, wie interessant allein der Name schon klang: Was mochte ein Coty nur sein? Fragen über Fragen!) bei der nächsten Gelegenheit wieder zum dunkelblauen Samtkleid auf die Haut getupft:
Handgelenke und die Stellen hinter den Ohren waren damals bevorzugt und meine nach krautig-würzigen, Sonne beschienenden Lavendelfeldern duftende Mutter im Sonntagskleid begrüßte die Verwandtschaft, die den damals üblichen Strauß aus rosa und weiß-rot gestreiften Nelken mitbrachte.

Als später ein Freund von mir Yardley’s „English Lavender“ benutze, erinnerte ich mich plötzlich wieder: Ich roch den vertrauten Lavendelduft, sah das vertraute dunkelblaue Samtkleid aufblitzen.
Auch wenn der dazugehörige Duft in meiner Erinnerung sehr viel wärmer und betörender (vielleicht sogar ein bisschen schwülstiger?), eben französischer war als das kühle englische Duftwasser, so reagierte das Gehirn sofort: Ich war wieder Kind und wurde umschlossen von einer dunkelblau samtigen Umarmung!

Zu Lavendeldüften gibt es wohl genauso viele Familiengeschichten wie zu Kölnisch Wasser, Tosca und später Nonchalance.
Sie gehörten allgegenwärtig zum gut bürgerlichen Leben der fünfziger, sechziger Jahr.

Frühe Kindheit riecht für mich nach Cotys „Eau de Lavande“ (konnte ich das damals überhaupt richtig aussprechen oder hieß es einfach „Lavendelwasser“?) und – so erinnere ich mich gerade – an „Mouson Lavendel“, nur echt mit der Postkutsche!

Inzwischen bin ich alt geworden, aber Lavendeldüfte scheinen immer noch so schön würzig sauber wie alterslos zu sein; ein wenig wie die gute Fee mit ihrem Zauberstab (eben einer Lavendel-Fee) aus einem lang vergessen geglaubten Märchen.
Dabei beständig wie die endlos scheinenden Lavendelfelder, die in der Provence im Sonnenlicht baden.
Auch „Eau de Lavande“ von Coty hatte sicher dort seine Wurzeln, nur wussten wir es nicht:
Wir lebten "zu passenden Gelegenheiten" damit!

(Nachtrag:
Meine private Buchführung zeigt mir gerade: Diese Reise in die Duft-Vergangenheit ist mein 950. Beitrag hier: Wo ist nur die Zeit geblieben?
Dank an Euch für Eure Geduld!
Und noch ein Nachtrag zum Nachtrag:
Meine Buchhaltung ist fehlerhaft; entschuldigt bitte: Dies ist erst die 949 Rezension!
Da war wohl doch der Wunsch der Vater des Gedankens.)
6 Antworten

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