Erolfa 1992

TVC15
05.12.2009 - 10:16 Uhr
13
Sehr hilfreiche Rezension
2.5
Haltbarkeit
2
Duft

Überbewertet

So, dann wollen wir mal etwas am Creed-Mythos kratzen, nachdem ich nun auch ein Pröbchen vorliegen habe. (Danke für den Tipp, Don.) Kämen die Algen und der Seetang von Mexx oder Adidas, würde ich es nicht so genau nehmen, aber bei einem, sich von der Preispolitik gern nobel gebenden Laden wie Creed, sei die Frage berechtigt, welch mirakulöse Komposition nun den Preis von sportlichen 125 Euro für 75 ml rechtfertigen soll.

Vorab: der Duft hält sich kaum eine halbe Stunde und während dieser Zeit passieren auch keine interessanten oder unvoraussehbaren Wandlungen. Auf dem Duftstreifen riechen alle oben angegebenen Ingredienzien so frisch und maritim, wie man es erwarten würde. "Cool Water" kann das auch, jedoch preisgünstiger. Doch auf der Haut, oje, kann man diese Note nur kurz nach dem Aufsprühen wahrnehmen, denn in Windeseile gesellt sich hier ein schräger Hintergrundklang hinzu, den auch schon DirkDS als "merkwürdig abgestanden" ausgemacht hat. Unangenehm, verstörend, stechend, etwas pfefferig oder knoblauchig, und von weniger zurückhaltenden Rezensenten mancher Internet-Foren auch schonmal scherzhaft als die Hinterlassenschaften irgendwelchen Meeresgetiers charakterisiert.

Man muss Erolfa zugute halten, dass es sich hierbei nur um eine sehr marginale Note handelt, aber es kann doch kaum im Sinne des Erfinders liegen, dass einem bei einem guten Duft die Entdarmung von Garnelen in den Sinn kommt :) Lässt man diese, wahrscheinlich als hip zu verstehende Disharmonie mal außer Acht, entpuppt sich Erolfa als eine m.E. recht schlichte und überbewertete Angelegenheit.
0 Antworten