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Top Rezension
Schwarz wie die Nacht, heiß wie die Liebe, süß und bitter wie das Leben
Creed habe ich sehr lange sehr weit links liegen lassen. Zu sehr hat mich die verlogene Marketingpropaganda abgestoßen.
Creed ist durchaus eine alte Firma, und die Hoflieferantentitel sind auch durchaus echt - wenngleich Creed bis zu den siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts Niemanden mit Parfum belieferte, ganz gleich ob blau- oder andersblütig.
Die Erscheinungsjahre der Parfums, angeblich zurückreichend bis in das achtzehnte Jahrhundert, sind grober Unfug.
Ebenso sind die hübschen Geschichten zu diversen Parfums nichts weiter als das: Geschichten.
Trotz alledem muss man Creed jedoch zugutehalten, dass sie sehr klassisch orientierte Parfums in einer heute beinah ungekannten Qualität geschaffen haben.
Schwarz wie die Nacht, heiß wie die Liebe, süß und bitter wie das Leben - diesen Spruch hört man bisweilen auf die Frage nach dem Kaffee.
Irisia ist gewiss nicht schwarz, aber Irisia hat Feuer, und Irisia ist süß, und eine gute Portion Bitterkeit ist da auch.
Einem Chypre, das so bewußt auf Süße setzt, begegne ich mit Irisia erstmalig - sie ist zwar maßvoll eingesetzt, aber sie zieht sich konsequent durch den gesamten Duftverlauf.
Der traditionell zitrische Chypre-Auftakt erinnert hier an das Zuckerwasser von Dosenmandarinen - mit einer gewissen Frische und Spritzigkeit, die jedoch hinter die dominante Süße zurücktreten - , bekommt mit einer satten Galbanumnote einen kräftigen Kontrast, und leitet in ein Zusammenspiel von Rose und Tuberose über, das gleichsam von strahlend klarer Süße geprägt ist. Die Tuberose-Note, die selbstbewusst im Fokus steht, bleibt dabei stets fern der Grenzen zum Indolischen oder Gummi-artigen und ruht auf einer warmen, balsamischen und vor allem süßen Basis, bei der die Verwendung von echtem Ambra durchaus in den Bereich des Wahrscheinlichen rückt, und die sich in einer herberen Variante auch bei Miss Dior finden lässt.
Eigentlich kein Freund von süßen Düften, kann ich mir die subjektive Attraktivität von Irisia neben der hohen Qualität nur damit erklären, dass hier auf Keks-, Bonbon- und andere Gourmand-Noten verzichtet wurde.
Für mich ist Irisia einer der schönsten Düfte, mit denen frau sich schmücken kann.
Creed, mit solchen Düften dürft ihr gerne Buße tun. Es sei euch verziehen.
Creed ist durchaus eine alte Firma, und die Hoflieferantentitel sind auch durchaus echt - wenngleich Creed bis zu den siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts Niemanden mit Parfum belieferte, ganz gleich ob blau- oder andersblütig.
Die Erscheinungsjahre der Parfums, angeblich zurückreichend bis in das achtzehnte Jahrhundert, sind grober Unfug.
Ebenso sind die hübschen Geschichten zu diversen Parfums nichts weiter als das: Geschichten.
Trotz alledem muss man Creed jedoch zugutehalten, dass sie sehr klassisch orientierte Parfums in einer heute beinah ungekannten Qualität geschaffen haben.
Schwarz wie die Nacht, heiß wie die Liebe, süß und bitter wie das Leben - diesen Spruch hört man bisweilen auf die Frage nach dem Kaffee.
Irisia ist gewiss nicht schwarz, aber Irisia hat Feuer, und Irisia ist süß, und eine gute Portion Bitterkeit ist da auch.
Einem Chypre, das so bewußt auf Süße setzt, begegne ich mit Irisia erstmalig - sie ist zwar maßvoll eingesetzt, aber sie zieht sich konsequent durch den gesamten Duftverlauf.
Der traditionell zitrische Chypre-Auftakt erinnert hier an das Zuckerwasser von Dosenmandarinen - mit einer gewissen Frische und Spritzigkeit, die jedoch hinter die dominante Süße zurücktreten - , bekommt mit einer satten Galbanumnote einen kräftigen Kontrast, und leitet in ein Zusammenspiel von Rose und Tuberose über, das gleichsam von strahlend klarer Süße geprägt ist. Die Tuberose-Note, die selbstbewusst im Fokus steht, bleibt dabei stets fern der Grenzen zum Indolischen oder Gummi-artigen und ruht auf einer warmen, balsamischen und vor allem süßen Basis, bei der die Verwendung von echtem Ambra durchaus in den Bereich des Wahrscheinlichen rückt, und die sich in einer herberen Variante auch bei Miss Dior finden lässt.
Eigentlich kein Freund von süßen Düften, kann ich mir die subjektive Attraktivität von Irisia neben der hohen Qualität nur damit erklären, dass hier auf Keks-, Bonbon- und andere Gourmand-Noten verzichtet wurde.
Für mich ist Irisia einer der schönsten Düfte, mit denen frau sich schmücken kann.
Creed, mit solchen Düften dürft ihr gerne Buße tun. Es sei euch verziehen.
9 Antworten


nebst terfflichen Worten zur Marke :)).
Irisia gefällt mir auch ausgesprochen gut und mir spukt immer wieder mal eine Anschaffung durch den Sinn.
Ich selbst habe mit dieser Marke bei Proben unangenehme Erfahrungen gemacht und weiß auch zu gut, wie es ist, wenn sich innerlich etwas querstellt: sei es der Markenauftritt oder Ähnliches.
Es dauert dann lange, bis ein weiterer Schritt getan wird.
Bei Dir scheint es sich gelohnt zu haben; das ist schön!