Royal Water 1997

TVC15
04.03.2010 - 20:22 Uhr
11
Sehr hilfreiche Rezension
2.5
Haltbarkeit
3
Duft

Wrigley's

Ich muss zitrusmäßig doch schon ganz schön abgebrüht sein, denn die "herbe, sehr saure Zitrone" von Apicius konnte ich nicht entdecken. Zugegeben, der Start ist ganz vielversprechend, aber der Säuregehalt hält sich in Grenzen. Schon hier fiel mir allerdings etwas negativ eine gewisse Beliebigkeit auf. Ich mag es immer, wenn sich Düfte erst einmal vorstellen und ihr Anliegen vortragen, ihr Thema erklären, ein Bezug zu Farbe und Namen vorhanden ist oder sich ein Themenabend um eine spezielle Ingredienz rankt. Hier findet man nichts von dem. "Royal Water - Zu Ehren von Lady Di". Punkt, das war's. Warum, wieso? Mochte Di Pfefferminzkaugummi? Nach ca. 5 Minuten hat der Duft nämlich seine länger verweilende Grundnote erreicht und das ist die eines ausgekauten Wrigley's.

Desweiteren erleben wir ein stetiges Gerangel um den Unisex-Anspruch, Die krautig-grünen männlichen Nuancen hier führen kein leichtes Leben, denn unentwegt müssen sie gegen eine Süßlichkeit ankämpfen, die den Duft auch Damen verkaufen will - ein Aspekt, der ansatzweise auf Jean-Claude Ellena verweist, aber kaum typisch für Creed ist. Denn noch nicht mal die berühmt-berüchtigte schräge Metallnote von Erolfa oder Silver Mountain Water findet man hier. Dafür aber die Tendenz, für meine Nase nicht ergründliches schmückendes Beiwerk (Kreuzkümmel vielleicht?) unproportional dick aufzutragen. Sicherlich ist das aber nur meine voreingenommene Sichtweise der von Apicius angesprochenen Komplexität.

Später schrappt das Ganze dann auch noch haarscharf am Orientalischen vorbei, was mir den letzten Glauben an irgendeine Art Frische nahm.
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