19.06.2012 - 09:34 Uhr
Michelangela
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Michelangela
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4
Crown Perfumery´s "Ode an die Kranzschlinge"
Die Kranzschlinge (Stephanotis floribunda) ist eine blühende Lianenpflanze und verströmt einen süßen und betörenden Duft. Wer sie vielleicht als Zimmerblume am Fenster stehen hat, weiß, wovon ich spreche.
Bei einem Duft, der ihren Namen trägt erwarten wir natürlich auch, dass Selbiger sich auf unserer Haut verbreitet und uns eine Silage verleiht, die an ein bezauberndes Vanille-Blütenmeer erinnert.
Crown Stephanotis trägt zwar den Namen dieses duftenden Lianengewächs, jedoch ist er zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.
~
Der Auftakt wirkt tatsächlich etwas erschreckend, denn die Kopfnote zeigt sich zwar grün, aber mit einer fast schon fauligen Unternote. Das erinnert mich einen Moment lang an abgestandenes Wasser von Schnittblumen. Nicht wirklich vermodert aber auch nicht mehr ganz taufrisch. Ein Blütenschleier verbirgt sich zwar dahinter, wird aber noch von der grünen Wucht ins Abseits gedrängt. Glückseeligerweise hält diese Note nur wenige Minuten an, denn die Blüten der Stephanotis kämpfen sich in den Vordergrund und kokettieren mit Hilfe von Gardenien und Jasmin (meine persönliche Wahrnehmung / da keine Pyramide zur Bestätigung) um die Wette. Nun bekommt die Stephanotis endlich ihren großen Auftritt. Ein honigsüßer Blütenrausch entfaltet sich auf der Haut.
Das Bouquet neigt aber nicht zu hellem Strahlen, wie man es oft bei Blumendüften kennt, sondern driftet ins Cremige ab und entwickelt sich zu einem zarten, pudrigen Mantel der die Trägerin mit einem Hauch aus Blüten und Vanille umgibt. Der Ausklang verläuft ohne eine bemerkenswerte Änderung des Duftverlaufs und bleibt bis zum Ende wunderbar geschmeidig.
~
Fazit:
Bei Crown Stephanotis handelt es sich um einen Duft dessen Schönheit im Einfachen liegt und der durch Qualität überzeugt. Für einen Duft, der 1921 entstanden ist, duftet er sehr modern....
Sexy und opulent ist Stephanotis deswegen aber trotzdem nicht.
Warum sollte er auch?
Ist er deswegen denn gleich bieder?
Ich empfinde ihn als erwachsenen, schmeichelnden Blütenduft, der nach einer gewöhnungsbedürftigen Kopfnote wie ein wunderbar weicher Schleier auf der Haut liegt.
~
Informatives:
Die Crown-Düfte werden nicht mehr produziert, daher ist dieser Duft auch nicht mehr im Verkauf erhältlich. Das hat allerdings nicht mit seiner Qualität zu tun, sondern einfach nur durch die Firmenübernahme von Crown-Perfumery und den darauf folgenden Umstrukturierungen. Dazu ein paar gesammelte Hintergrundinformationen:
Die Crown-Perfumery wurde 1872 in London von William Sparks (Funken) Thompson, ein amerikanischer Industrieller von Connecticut gegründet. Zuvor stellte Thompson die ersten maschinengefertigten Korsetts her. Damit hatte er sehr großen Erfolg auf auf beiden Seiten des Atlantiks. Königin Victoria von England war eine Kundin von ihm.
Aufgrund der ständigen Einschnürung von Korsetts fielen die Damen damals schon bei der leichtesten Anstrengung mehr als nur oft in Ohnmacht.
William Thompson, Chemiker, entwickelte daher ein Riechsalz auf Lavendelbasis, um dies für ihre Wiederbelebung zur Verfügung zu stellen. Das Riechsalz war der Meilenstein zur Gründung der Crown-Perfumery. Er lancierte auch eine Kollektion floraler Düfte, die den Namen Flower Fairies trugen. Queen Victoria gestattete William Sparks das Image ihrer Krone als Verschluss der Flakons zu verwenden. Bis zum Ende des Jahrhunderts, exportierte Crown Perfumery ungefähr 50 verschiedene Parfums in die ganze Welt.
Mrs. Wallis Simpson, die Herzogin von Windsor, war die Inspiration für seine Kreation "Crown Bouquet" und viele weitere gekrönte Häupter ließen sich ihren ganz persönlichen Duft bei der "Crown Perfumery" herstellen. Nach Thompsons Tod wurde die Firma verkauft und letztendlich 1939 geschlossen.
1993 wurde die Crown-Perfumery noch einmal eröffnet, um deren erfolgreichste Düfte zu reproduzieren und zu verkaufen. Dazu gehörte auch Crown-Stephanotis. Clive Christian wurde 2000 das neue Oberhaupt der Boutique und übernahm vorerst acht der populären Düfte. Als Clive Christian 2001 seine eigene Duftcollectiion kreierte, die 2002 auf den Markt kamen, wurden endgültig alle Crowndüfte aus dem Sortiment genommen und die Produktion eingestellt.
~
Nachtrag:
Nach eingehender Prüfung darf ich feststellen, das Clive Christian das Design des original Crown-Flakons und dessen Deckel komplett übernommen hat, lediglich die Farben wurden verändert. Hülle sophisticated und Inhalt refurbished? Hmmm, da frag ich mich ganz leise: " .... und was haben wir denn so von den Formeln übernommen, bevor Du die Crowns gekickt und durch Deine überteuerte Kollektion ersetzt hast, lieber Clive ????" :-)
Nachtrag: Aus sicherer Quelle erfuhr ich nun, dass "Anglia Perfumery" eine Crown Düfte nachproduziert. Mein Dank für diese Info geht an TooSmell27!
Bei einem Duft, der ihren Namen trägt erwarten wir natürlich auch, dass Selbiger sich auf unserer Haut verbreitet und uns eine Silage verleiht, die an ein bezauberndes Vanille-Blütenmeer erinnert.
Crown Stephanotis trägt zwar den Namen dieses duftenden Lianengewächs, jedoch ist er zunächst etwas gewöhnungsbedürftig.
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Der Auftakt wirkt tatsächlich etwas erschreckend, denn die Kopfnote zeigt sich zwar grün, aber mit einer fast schon fauligen Unternote. Das erinnert mich einen Moment lang an abgestandenes Wasser von Schnittblumen. Nicht wirklich vermodert aber auch nicht mehr ganz taufrisch. Ein Blütenschleier verbirgt sich zwar dahinter, wird aber noch von der grünen Wucht ins Abseits gedrängt. Glückseeligerweise hält diese Note nur wenige Minuten an, denn die Blüten der Stephanotis kämpfen sich in den Vordergrund und kokettieren mit Hilfe von Gardenien und Jasmin (meine persönliche Wahrnehmung / da keine Pyramide zur Bestätigung) um die Wette. Nun bekommt die Stephanotis endlich ihren großen Auftritt. Ein honigsüßer Blütenrausch entfaltet sich auf der Haut.
Das Bouquet neigt aber nicht zu hellem Strahlen, wie man es oft bei Blumendüften kennt, sondern driftet ins Cremige ab und entwickelt sich zu einem zarten, pudrigen Mantel der die Trägerin mit einem Hauch aus Blüten und Vanille umgibt. Der Ausklang verläuft ohne eine bemerkenswerte Änderung des Duftverlaufs und bleibt bis zum Ende wunderbar geschmeidig.
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Fazit:
Bei Crown Stephanotis handelt es sich um einen Duft dessen Schönheit im Einfachen liegt und der durch Qualität überzeugt. Für einen Duft, der 1921 entstanden ist, duftet er sehr modern....
Sexy und opulent ist Stephanotis deswegen aber trotzdem nicht.
Warum sollte er auch?
Ist er deswegen denn gleich bieder?
Ich empfinde ihn als erwachsenen, schmeichelnden Blütenduft, der nach einer gewöhnungsbedürftigen Kopfnote wie ein wunderbar weicher Schleier auf der Haut liegt.
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Informatives:
Die Crown-Düfte werden nicht mehr produziert, daher ist dieser Duft auch nicht mehr im Verkauf erhältlich. Das hat allerdings nicht mit seiner Qualität zu tun, sondern einfach nur durch die Firmenübernahme von Crown-Perfumery und den darauf folgenden Umstrukturierungen. Dazu ein paar gesammelte Hintergrundinformationen:
Die Crown-Perfumery wurde 1872 in London von William Sparks (Funken) Thompson, ein amerikanischer Industrieller von Connecticut gegründet. Zuvor stellte Thompson die ersten maschinengefertigten Korsetts her. Damit hatte er sehr großen Erfolg auf auf beiden Seiten des Atlantiks. Königin Victoria von England war eine Kundin von ihm.
Aufgrund der ständigen Einschnürung von Korsetts fielen die Damen damals schon bei der leichtesten Anstrengung mehr als nur oft in Ohnmacht.
William Thompson, Chemiker, entwickelte daher ein Riechsalz auf Lavendelbasis, um dies für ihre Wiederbelebung zur Verfügung zu stellen. Das Riechsalz war der Meilenstein zur Gründung der Crown-Perfumery. Er lancierte auch eine Kollektion floraler Düfte, die den Namen Flower Fairies trugen. Queen Victoria gestattete William Sparks das Image ihrer Krone als Verschluss der Flakons zu verwenden. Bis zum Ende des Jahrhunderts, exportierte Crown Perfumery ungefähr 50 verschiedene Parfums in die ganze Welt.
Mrs. Wallis Simpson, die Herzogin von Windsor, war die Inspiration für seine Kreation "Crown Bouquet" und viele weitere gekrönte Häupter ließen sich ihren ganz persönlichen Duft bei der "Crown Perfumery" herstellen. Nach Thompsons Tod wurde die Firma verkauft und letztendlich 1939 geschlossen.
1993 wurde die Crown-Perfumery noch einmal eröffnet, um deren erfolgreichste Düfte zu reproduzieren und zu verkaufen. Dazu gehörte auch Crown-Stephanotis. Clive Christian wurde 2000 das neue Oberhaupt der Boutique und übernahm vorerst acht der populären Düfte. Als Clive Christian 2001 seine eigene Duftcollectiion kreierte, die 2002 auf den Markt kamen, wurden endgültig alle Crowndüfte aus dem Sortiment genommen und die Produktion eingestellt.
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Nachtrag:
Nach eingehender Prüfung darf ich feststellen, das Clive Christian das Design des original Crown-Flakons und dessen Deckel komplett übernommen hat, lediglich die Farben wurden verändert. Hülle sophisticated und Inhalt refurbished? Hmmm, da frag ich mich ganz leise: " .... und was haben wir denn so von den Formeln übernommen, bevor Du die Crowns gekickt und durch Deine überteuerte Kollektion ersetzt hast, lieber Clive ????" :-)
Nachtrag: Aus sicherer Quelle erfuhr ich nun, dass "Anglia Perfumery" eine Crown Düfte nachproduziert. Mein Dank für diese Info geht an TooSmell27!
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