No. 88 1981 Cologne

No. 88 (Cologne) von Czech & Speake
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7.3 / 10 123 Bewertungen
Ein Parfum von Czech & Speake für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1981. Der Duft ist blumig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Blumig
Holzig
Würzig
Grün
Chypre

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie FrangipaniFrangipani Süße AkazieSüße Akazie Rose OttoRose Otto
Basisnote Basisnote
SandelholzSandelholz VetiverVetiver

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.3123 Bewertungen
Haltbarkeit
7.591 Bewertungen
Sillage
7.074 Bewertungen
Flakon
7.374 Bewertungen
Eingetragen von TVC15, letzte Aktualisierung am 02.03.2024.

Rezensionen

15 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Yatagan

395 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 42  
Riechen wie Ozzy: Die Rose aus der Schattenwelt
Traditionell frage ich mich jedes Jahr an Silvester besonders lang und intensiv, was ich tragen werde. Dass hat bei einer Familie mit Kindern gar nicht so sehr mit einer rauschenden Partynacht und dem dazu passenden Duft zu tun (die letzten Jahre verlief Silvester bei uns eher beschaulich), sondern mit der Überlegung…

…mit welchem Duft ich das alte Jahr beenden; mit welchem Duft ich das neue Jahr anfangen will.

Das kann man für Idiotie halten, zumal ich dem Jahreswechsel ansonsten keine besondere Bedeutung beimesse, keine guten Vorsätze fasse, die ich ohnehin drei Tage später wieder fallen lasse, keine Pläne schmiede und auch sonst nichts erhoffe oder erbitte. Nur beim Duft bin ich eigen; aber wenn es jemanden geben sollte, der das verstehen kann, dann wird er / sie vermutlich ein Mitglied der Parfumo-Familie sein. Wie auch sonst?
Wichtig ist mir dabei außerdem, dass ich den Duft bisher noch nicht an Silvester getragen habe, er also quasi eine neue Wahl für diese Gelegenheit darstellt.

Bei all diesem Grübeln ist nun Czech & Speakes No. 88 dabei herausgekommen.

Eine ungewöhnliche Wahl? Sicherlich, denn der Duft hatte einen kleinen Hype vor vier bis fünf Jahren und wurde dann nicht mehr so stark beachtet. Zwar gab es auch in den vergangenen Monaten einige gute Kommentare zu No. 88, ein stark gesuchter Vertreter in Parfümerien scheint er dennoch nicht mehr zu sein, was vielleicht auch daran liegen mag, dass er dem seinerzeit intensiv gefeierten und gleichermaßen guten XPEC Original ähnelt, der nur noch sehr schwer zu finden ist. Beide Düfte sind sozusagen gemeinsam vom Licht in den Schatten getreten. Eigentlich ist das schade, denn die beiden sind Vertreter des Konzepts eines stark floralen (tuber-)rosedominierten Herrenduftes. Diese Idee existiert zwar bereits seit den 70ern (z.B. Aramis 900 - 1973 - über Domenico Caraceni „1913“ und Il Profvmos Touaregh), hat sich aber nie so recht durchsetzen können und letztlich erst über den sog. Nischenmarkt eine gewisse Breitenwirkung entfaltet. Während XPEC Original dabei die Tuberose in den Mittelpunkt eines Unisex- resp. Herrenduftes stellt, ist es bei No. 88 die Rose, die dem Duft den (Blüten-)Stempel aufdrückt.

Letztlich fiel die Wahl für mich auf No. 88 und nicht auf XPEC Original, da ich ersteren - wie auch die anderen Czech & Speake-Düfte - in einer kleinen Originalflasche (in meiner Sammlung wegen der Größe unter Miniaturen gelistet), von XPEC dagegen nur eine große Abfüllung besitze.

Dass der Flakon von No. 88 eine schlichte, mattschwarze Flasche ist, passt gut zur Aura des Duftes, denn die Rose ist hier dunkel und schwer, nicht frisch und hell, sondern fast welk, voller dunkler Blätter. Auch hier passt das Bild: vom Licht in den Schatten. Erhabene Dunkelheit der Seele statt äußerlicher Schwärze. Assoziationen zu Gothic-Kitsch sind erlaubt. Fette Amarena-Kirsche auf Schwarzwaldtorte. Rosa und Schwarz.

Überhaupt ist der Duft einer jener, der gut zur dunklen Jahreszeit, zu dunklen Räumen, dunklen Gedanken passt. Da finden sich Akzente von Räucherstäbchen, ich rieche auch Patchouli, obwohl es hier nicht angegeben ist, außerdem schweres, süßes Sandelholz. Alles zusammen eine kleine Zeitreise in die 70er an einen verlassenen Strand auf Ibiza im Herbst. Angeblich soll Ozzy Osbourne ihn seit Jahren als Signature-Scent verwenden, wie er auf Blabbermouth verrät. Wenn das nichts ist, Metalheads dieser Welt: Der Fürst der Dunkelheit (ich denke dabei an den Ozzy der früheren Black Sabbath-Zeiten, nicht denjenigen aus der Reality-Soap) trägt No. 88. Nicht die schlechteste Referenz, gerade auch für melancholische Jahreswechsel.

Also dann: Läuten wir das neue Jahr mit der ersten Black Sabbath (für Novizen: Da erklingen ganz am Anfang Kirchenglocken) oder der letzten Motörhead (R.I.P. Lemmy) ein, dimmen wir das Licht, tragen wir Schwarz und ein wenig Trauer in der Seele und No. 88.
Die Erwartungen nicht zu hoch. Dann kann wohl nicht allzu viel schiefgehen.

Allen Parfumos wünsche ich ein frohes Jahr 2088!

(Für Lemmy: 24.12.1945 - 28.12.2015)
22 Antworten
9
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 20  
"No 88" - und ich habe die anderen 87 noch gar nicht getestet ...
"No 88" - und ich habe die anderen 87 noch gar nicht getestet ...

Die Firma "Czech & Speake" wurde 1978 in London gegründet und man spezialisierte sich zunächst auf die Produktion von luxuriösen Designer-Accessoires für das Bad. Doch bereits nach wenigen Jahren wurde das bisherige Produktspektrum um eine komplette Linie aus aromatischen Düften erweitert. In der Jermyn Street Nummer 88 in London befand sich das erste Geschäft von "Czech & Speake". Der Duft mit dem Namen "No. 88" wurde danach benannt und ist das Aushängeschild dieses Herstellers. Aber auch heute noch stellt das Londoner Geschäft an der Jermin Street No. 88 ein wahres Paradies raffinierter Düfte dar: Ein Ort, der dazu einlädt, in ausgesuchte fruchtige Aromen und kostbare florale Essenzen einzutauchen, interpretiert nach bester britischer Manier. Das Parfum Duft "No.88" präsentiert sich in einem klassisch-edlen schwarzen Opalglas-Flakon und beruht auf einer alten elisabethanischen Original-Rezeptur. Dieser Duft soll auf unvergleichliche Weise den Stil des Hauses "Czech & Speake" verkörpern: Gepflegtes Understatement und diskrete Anziehungskraft bei einer unverwechselbaren Identität.

Der Duft beginnt in der Kopfnote klassisch erfrischend: Eine reife -nicht jedoch allzu süße- Bergamotte öffnet uns die Türe. Klassisch. Und vor allem irgendwie "very british".
Doch dann wird es sehr schnell sehr interessant: Geradezu ein Füllhorn an floralen Komponenten wird hier ausgeschüttet. Ich erschnuppere eine Rose. Eine dunkle, eine stolze Rose. Eine Rose, die einem bestens gepflegten Garten eines englischen Cottages entstammt. Eine Rose, die stolz und unnachgiebig stürmischen Winden und heftigen Regenfällen getrotzt hat. Diese Rose steht jedoch nicht alleine. Sie wird von einem zarten und unaufdringlichen Geranien-Duft begleitet. In dieses Konzert dieser floralen Noten mischen sich nach meinem Eindruck nun auch fruchtige Aspekte: Ich nehme etwas cremig-fruchtiges wahr. Etwas, was leicht nach einem reifen Pfirsich duftet. Kein vollreifes Exemplar, sondern ein zarter, gerade mal so dahin gehauchter Pfirsichduft, der die stattliche Rose wie ein schelmischer Windhauch zart umschmeichelt. Ein Blick in die Duftpyramide verrät mir, dass dort in der Herznote dieses Duftes kein Pfirsich aufgeführt ist. Mithin ist wohl das dort aufgelistete "Frangipani" für diesen Effekt verantwortlich.
Abgerundet wird diese köstliche Herznote durch den süßlichen Duft einer Akazie.
In der Basis klingt dieses herrlich vornehme und zeitlose Parfum holzig aus. Edles Sandelholz legt sich wie ein sanfter Nebel auf meine Haut. Jedoch nicht trocken, da diese holzige Komponente durch eine säuerlich-erdige Note bereichert wird. Diese Note kennen wir schon von den im Handel befindlichen Düften wie "Vétiver" (oder noch mehr die Extrème-Version) von Guerlain oder auch von Creed's Hommage an Christopher Kolumbus in Form des Duftes "Vétiver Original". Aber in der Basis von "No 88" spielt das Vétiver keine Hauptrolle: Es dient lediglich dazu, das hochwertige Sandelholz nicht allzu trocken erscheinen zu lassen. Und so kann man diesen wundervollen Duft lange lange Zeit genießen. Ich jedenfalls freue mich jetzt schon darauf !

Mein Fazit:
"Tradition trifft auf Moderne".
"No 88" ist definitiv traditionell.
"No. 88" ist aber auch definitiv modern.
"No 88" ist definitiv reichhaltig.
"No 88" ist aber auch nicht schwer.

"No 88" ist einfach wunderbar zeitlos !
5 Antworten
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 18  
Zwei der Besten!
Ich kann es kaum glauben. Der Tester mit No. 88 lag lange rum. Ich hatte No. 88 lediglich mal auf einen Teststreifen gesprüht und dann weggelegt. Nun, da ich mich doch zu einem Test auf der Haut entschlossen habe, stelle ich fest – ich kenne diesen Duft. Er scheint bis auf Nuancen identisch mit einem meiner Lieblingsparfums - XPEC Original.

Also: linke Hand No. 88, rechte Hand XPEC Original.

Beide Düfte sind warm, sinnlich und richtig schwer zu beschreiben. Zunächst einmal verwirrt mich, dass die bekannten Duftpyramiden beider Parfums unterschiedlich sind. Es gibt nicht eine identische Zutat. Ob das mit rechten Dingen zugeht? Vielleicht hat da jemand geschummelt. Ich beschreibe meine Dufteindrücke mal lieber an den Duftpyramiden vorbei.

Was also ist es? Beide Düfte leben von einem wunderschönen honigartigen Grundton. Ich fühle mich hier an Pfeifentabak mit Honig erinnert. Also Bestandteile, die für beide Düfte nicht angegeben sind. Dieser Grundton hat aber nur eine sehr moderate Süße. Auch Bienenwachs kommt mir in den Sinn. Hier fällt mir auf, dass laut Wikipedia die selten verwendete Frangipani in No. 88 auch „Wachsblume“ heißt. Beide Düfte sind für ein Herrenparfum sehr floral. Aber die floralen Anteile sind sehr, sehr gut integriert. Sie machen diese Düfte interessant, wobei man keineswegs den Eindruck haben muss, man trage einen Blumenstrauß spazieren. Ich will nicht ausschließen, dass minimal Weihrauch drin ist, jedenfalls in No. 88. Ich denke, auch Myrrhe könnte in beiden Parfums vorhanden sein. Vielleicht auch ganz, ganz wenig Oud. Bei beiden Parfums sind Hölzer nicht ausgeprägt.

Beide Düfte lassen sich nicht so leicht allgemein bekannten und verbreiteten Kategorien zuschlagen, sie sind wirklich etwas Besonderes. Ich empfinde meine Beschreibung auch als unzulänglich, denn wirklich fassen kann ich diese Duftrichtung nicht. Vielleicht haben andere Parfumo-Mitglieder stimmigere Eindrücke?

Nun zu den Unterschieden:
Insgesamt ist No. 88 der Hellere der beiden, weil die floralen Noten heller und leichter sind. Außerdem ist die in beiden Düften im Kopf vorhandene zitrische Komponente minimal ausgeprägter, sodass No. 88 als ganz minimal herber durchgehen kann.

XPEC Original hat einen etwas dunkleren Charakter, was insbesondere der angegebenen Tuberose zu verdanken sein dürfte. Zudem ist da mehr Biss, es ist knackiger! Dafür sorgt eine appetitliche Kräuter-Gewürznote: Thymian, Fenchel, Ingwer, Pfeffer. XPEC Original ist mehr Yogi-Tee, No. 88 mehr Räucherstäbchen. Ins Sortiment des esoterischen Buchladens passen sie beide. No. 88 ist als Unisex Duft angegeben, XPEC Original als Herrenduft. Da könnte ich zustimmen. Die Bezeichnung von No. 88 als Cologne führt in die Irre. Zum einen hat es EdT Stärke, zum anderen nichts gemein mit klassischen, "Kölnisch Wasser" Colognes.

Beides sind schwer erhältliche Nischendüfte, wobei Czech & Speake die bekanntere und verbreitetere Marke ist. Bestellung (auch Proben) über www.ausliebezumduft.de, ansonsten ggf. Brückner in München.

Ergebnis: Beide Düfte sind ganz wunderbar und bis auf Nuancen identisch. Ich ziehe jedoch das minimal spannendere XPEC Original dem etwas ruhigeren No. 88 vor. Es bleibt mein Standard-Ausgehduft für die warme Jahreszeit, für „heiße Sommernächte“!
1 Antwort
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Metalfan

12 Rezensionen
Metalfan
Metalfan
Top Rezension 14  
"Ozzy´s", "Ossis" und Ostfriesen
Die zugegeben sonderbare Überschrift bezieht sich auf den Verlauf dieses speziellen Ausnahme-Duftes, welcher gerade auf Grund der drei "O´s" einen besonderen Stellenwert für mich einnimmt. Warum? Ich leg einfach mal los ...

Kopfnote: Black Sabbath! ....ich weiß, Yatagan hat bereits Ende 2015 in einem Kommentar Black Sabbath Sänger Ozzy Osbourne mit No 88 in Verbindung gebracht. Als großer Fan dieser (Ex) Band und im Vertrauen auf Yatagan´s Nase, hatte ich mir den Duft sofort blind bestellt.
Und gleich im Auftakt kommt mir ein Gitarrenriff von Tony Lommi in den Sinn. Dieser verlor bei einem Fabrikunfall zwei Fingerkuppen, was für einen Gitarristen Ende der 60-er Jahre das "Aus" bedeutete. Aber nicht für Lommi! Dieser nämlich hat sich Kuppen aus einer Spülmittelflasche, Fetzen einer alten Lederjacke und Wachs gebastelt und übergestülpt, dünnere Saiten eingespannt und die Gitarre tiefer gestimmt um den Saitendruck zu verringern. Und mit diesem völlig neuen, tonal düsteren Sound war der Grundstein des Heavymetal gelegt. No 88 ist so locker wie diese Lommi-Gitarre und hat im Auftakt den gleichen Sound!
Dem Bassisten Geezer Butler hat Black Sabbath nicht nur ihren Namen zu verdanken. Auch die dämonischen, satanistischen Song-Texte stammen meist von ihm. Wem das zu unheimlich klingt, der möge dem Sprühknopf des No 88 fernbleiben! Der 'kalte Hauch' kommt garantiert - schon wenige Minuten nach dem Aufsprühen!
Auch Drummer Bill Ward finde ich in diesem Duft. No 88 hat "Wumms" und Schlagkraft. Wie ein Trommelwirbel legt er los und bleibt, leiser werdend, fast über den gesamten Verlauf erhalten.
Ganz klar dass Ozzy auch seinen Senf dazu gibt. Seine Stimme hat etwas ungehobeltes, verruchtes und schmutziges, so wie sein Signatur-Duft No 88. Und wer sich mit so einer Stimme auf die Bühne traut, sollte in einer Metal-Band singen! Wo sonst?
Am 17.1.2017 trug ich No 88 in der Kölner Lanxess-Arena zum Abschiedskonzert der legendären Metal-Pioniere. Eine bessere Wahl konnte ich nicht treffen. Ein Dankeschön nochmal an Yatagan für´s anfixen!!!

Herznote: Während Black Sabbath im Herzen des No 88 etwas leiser wird, kommen alte Erinnerungen in mir hoch - etwas "Ostalgisches" breitet sich aus! Einfach und gesellig war das Leben in der DDR, in welcher ich aufgewachsen bin und dort bis zum Mauerfall lebte.
In den Südthüringer Kneipen war viel Leben und es roch nach leckeren Essen und Rhön-Bier aus Kaltennordheim. Und wie `Ergoproxy´in seinem Kommi schon bemerkte, riecht No 88 tatsächlich nach Bier. Dazu gesellt sich noch eine schlichte, herb-frische Rasierwassernote, welche dem legendären 'Tüff' etwas ähnelt.
Damals hat fast jeder Fahrzeugbesitzer an seinem Trabi/Simson/MZ selbst geflickt und geschraubt. Und wer keine Werkstatt hatte stand halt mit Werkzeugkoffer schon mal am Straßenrand. An der Verlängerungsschnur einen Winkelschleifer und los ging´s. Der Funkenflug klebte mir ziemlich oft in der Nase (zumal mein Benzinfeuerzeug ständig leer war :)). Heute sprüh ich No 88 auf, warte ca. eine Stunde und die Funken fliegen wieder.
Nach der Arbeit ist Händewaschen angesagt und wo Seife nichts brachte, half 'Linda Neutral'. Eigentlich war das ein Waschmittel in Pasten-Form doch kannte ich Niemanden, der es zum Wäsche waschen benutzte, dafür gab es Spee. Ich hatte Linda Neutral schon lange nicht mehr unter der Nase aber wenn mich mein Duftgedächtnis nicht trübt, hat No 88 tatsächlich diese Note. Schlimm ist das nicht! Vielleicht etwas "grobmotorisch" aber auch sauber und gepflegt. Und mal ehrlich, Weichspüler stehen doch schon genug in den Parfüm-Regalen - oder?

Basisnote: Als Finstermann mit einem melancholischem, verbitterten Gesicht präsentiert sich No 88 über den gesamten Verlauf. Dennoch liebt er Action und Abenteuer. Doch wenn er müde wird möchte er nach hause in die Abgeschiedenheit. Er möchte sich an seinem alten Holztisch eine Pfeife stopfen und mit seiner Frau in aller Seelenruhe einen Tee trinken. Das klingt alles nachvollziehbar, doch seine Reise kommt einer Seelenwanderung gleich. Die Reise begann auf den 'Brettern die die Welt bedeuten', als Teil einer britischen Metal-Band. Schließlich wanderte er als "Ossi" durch die alte DDR und landet letztendlich als Ostfriese in einer kleinen Hütte am Wattenmeer. Bill Ward´s Trommelwirbel wandelt sich in pfeifenden Wind, der in Ostfriesland niemals schläft. Der Wind verströmt das Aroma von den unzähligen Wildrosenhecken, welche Bauern zum Schutz vor Sandstürmen angelegt haben. Ein wenig zieht durch die Ritzen der kleinen Hütte und vermischt sich mit dem warmen Holz, Tabak, Tee und ein paar Zimtsternen (sehr Hautnah das ganze).
Seine Frau zündet mit einem Streichholz eine Kerze an. Ob vom Scheinwerferlicht, Funkenflug, einer Flex oder dem Kerzenlicht, immer hat er ein funkeln in den Augen.

Anmerkung zum Schluss: No 88 sollte man sich niemals auf die Kleidung sprühen! Manche Düfte mögen das, doch dieser entfaltet sich nur auf der Haut.
7 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
UrbanLegends

7 Rezensionen
UrbanLegends
UrbanLegends
Top Rezension 12  
Dracula's Choice
Das ist DER Dracula-Duft. Nichts kommt näher an das aristokratische, ehrfurchtseinflößende, dunkle und unheimliche, aber auch romantische, verführerische, machtvolle Bild Graf Draculas heran. Dracula, wie man ihn klassisch dargestellt kennt: Gepflegt, schön, böse, mit feinsten Manieren im schwarzen Anzug und im mit rotem Samt gefütterten Umhang, das Haar zurückgekämmt, eloquent, leichenblass und unwiderstehlich gefährlich, tödlich sogar.

Es ist bizarrerweise immer ein Indikator für mich, dass sich ein Duft zu meinen Favoriten gesellt, wenn er etwas vampirisches an sich hat - Rose31 zum Beispiel ist ein romantischer Sommernachtsvampirtraum... Kiehl's Musk riecht wie ein sexy Vampir... oder das unbeschreiblich schöne Incense Rosé von Tauer, der tragischste, schönste Duft, den ich kenne - so riecht ein Vampir, wenn er schick in die Oper ausgeht ;)

Czech & Speake No 88 ist aber noch mal eine Liga höher irgendwie. Der will nicht so ein dunkles, vampirisches Flair haben. Der IST einfach so, ohne Schnörkeleien, ohne Schickimicki. Er is dunkel und mysteriös, er nimmt in Kauf, dass er vielen nicht gefällt, weil es ihm wichtiger ist, seinen kompromiss-betörenden Stil durchzusetzen. Ohne wenn und aber.

Ich liebe diese Kompromisslosigkeit, diese Eigenständigkeit und das NichtGefallenWollen an diesem Duft - und dass er es trotzdem schafft, SO unbeschreiblich schön zu sein. Trotz aller Dunkelheit und Brutalität. Wie Dracula eben :-)

Ein kleiner Nachtrag noch: Wer kennt die Serie Hannibal? -Hannibal würde diesen Duft tragen. 100%.
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Weitere Rezensionen

Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
IriniIrini vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Erfrischend aufmunternd
Wirkt Sinne belebend wie Schypre
Chypre Art leicht kratzig und
Doch erhaben rosig dezent seifig
Retro Nostalgie
13 Antworten
JonasP1JonasP1 vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Sandelholziges,
nicht mal so frisches Cologne
Die Rose - dunkelgrün, etwas bitter
Akazie bringt dezente Süße
Für mich nicht ganz stimmig
15 Antworten
3rdear3rdear vor 7 Jahren
"Lumière Noire pour homme" eine Oktave tiefer: dunkle, wächserne Barbershop-Rose
1 Antwort
VerbaplexVerbaplex vor 8 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Er ist wie das böse, schizophrene Gegenstück vom Lyric Man. So böse, so dunkel und so besonders!
0 Antworten
FvSpeeFvSpee vor 7 Jahren
8
Duft
Für Headbanger und Investmentbanker, für Kutte und Kreidestreifen. Für alle Tages-, Jahreszeiten. Nicht für Geistlose und Langweiler.
2 Antworten
Weitere Statements

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