Ambre Tabac Daniel Josier
86
Top Rezension
Auf Schatzsuche
Die Suche nach dem Protagonisten des Parfüms Ambre Tabac von Daniel Josier führt uns nicht direkt zu den namensgebenden Duftnoten Amber und Tabak sondern zuerst zum Weihrauch, der von Anfang an federführend die Duftrichtung bestimmt. Dies tut er mit einem intensiven, würzigen Aroma, das kaum Zweifel an seiner gegenwärtigen Dominanz aufkommen läßt. Von Anbeginn ist dieser Weihrauch aber auch wie ein weicher, warmer und schützender Umhang, der mich sofort an den aromatischen Duft der weihnachtlichen Raachermanneln vor dem heimischen Kaminfeuer erinnert. Nie ähnelt er dem sakralen Geruch kalter Kirchenräume oder dem von Qualm oder beißendem Rauch. Dies resultiert nicht zuletzt aus der zur Seite gestellten, nicht eigenständig bemerkbaren fruchtig-frischen Bergamotte, die im Weihrauch perfekt aufgeht und ihm die dunklen Spitzen nimmt.
Während bei anderen Parfümen oft ihre Düfte in der Erinnerung Emotionen und Erlebnisse beflügeln, betrifft es bei Ambre Tabac bei mir eher dessen Vepackung mit Inhalt. Als Kinder und Jugendliche genossen wir uneingeschränkte Freiheiten beim Spiel und Herumstromern auf dem Lande, im angrenzenden, zerstörten und damals schon überwucherten Fliegerhorst, den vielen kleinen Wäldchen, Kiesgruben, Tümpeln und offen zugänglichen Müllhalden. Ein Paradies für Entdecker, Abenteurer und Schatzsucher. Vielfach fanden wir unsere kleinen Schätze in Form von Patronenhülsen, Schildern, Uhren, Porzellan, Werkzeug, Sprayflaschen, Zigarettenalben, Bücher, Fotos, Fläschchen, Besteck und vielem anderen mehr. Nur der „ganz große Wurf“ blieb aus, aber wir wußten genau, wie er auszusehen hatte, unscheinbar außen und innen golden glänzend! Dabei war unser größter Schatz, aber das ahnten wir damals noch nicht, unsere Freiheit und Unbeschwertheit all dies zu tun, ganz ohne Aufsicht, ohne Helm und ohne Kontrollanrufen!
Diese Zeiten und Begebenheiten bewegen meine Gedanken, als ich das Parfüm Ambre Tabac von Daniel Josier ausgepackt hatte. Die dunkle Schachtel aus festem Karton, solide und mit einigen blaßgoldenen Verzierungen versehen, macht einen eher bescheidenen, schlichten Eindruck! Um so heller scheint, nein blendet eine funkelnden Sonne den Betrachter nach dem Öffnen der Box. Der dicke Glasflakon füllt die Kasette fast völlig aus und glitzert gemeinsam mit dem riesigen Golden Nugget Deckel um die Wette, während das helle Strahlen der goldgelben Flüssigkeit den letzten Argwohn vertreibt, es handele sich nicht um einen bedeutenden Schatz!
Nachdem der Weihrauch sich intensiv, hell und mit einer süßlichen Frische gut in Szene gesetzt hat, wird er auch gleich von Tabak und Amber eindrucksvoll flankiert. Obwohl diese Titelduftnoten erst als Basisakkord auftreten sollten, mischen sie schon sehr früh im Duft des Ambre Tabac mit, wobei deren tabakartigen Facetten mit der Zeit immer stärker zum tragen kommen, holzig, würzig und marzipanig-süß. Dazu kommen sehr warme, samtige und auch erdige Aspekte die aber alle in dieser komplexen, hocharomatischen Gesamtkomposition perfekt aufgehen. Auch eine erwähnte Vanillenote trägt sicher ihr süß-würziges Aroma bei, ohne selbst offen in Erscheinung zu treten. Die tragenden Säulen des Weihrauchs und des nach hinten hinaus immer trockener, pudriger und herber werdenden Tabaks bleiben bis zum Schluss bestehen.
Ambre Tabac wurde mit sehr guter Haltbakeit (gut 10 Stunden) und ordentlicher Sillage als ein Eau de Parfum für Herren kreiert. Der sehr wuchtige, maskuline Flakon deutet direkt darauf hin. Daniel Josier als verantwortlicher Parfümeur gestaltete hier sicher sein Meisterwerk. Schon zeitig im Leben interessierte er sich für die Parfümerie und erhielt nach Ausbildung und Studium schnell direkte Anstellungen bei verschiedenen Firmen und/oder arbeitete mit vielen langjährig zusammen, unter anderm mit Symrise, UniLever, LVMH, Iberchem und Puig L'Oreal. Im Jahr 2009 gründete er mit dem Unternehmen L'Atelier del Perfume seine eigene Kollektion von luxuriösen Nischendüften. Dabei bedient er sich gerne der klassisch-traditionellen Inspirationen seiner spanischen Heimat und deren fantastischen Landschaften, Küsten und Städte.
Herzlichen Dank für das lesende Begleiten!
Während bei anderen Parfümen oft ihre Düfte in der Erinnerung Emotionen und Erlebnisse beflügeln, betrifft es bei Ambre Tabac bei mir eher dessen Vepackung mit Inhalt. Als Kinder und Jugendliche genossen wir uneingeschränkte Freiheiten beim Spiel und Herumstromern auf dem Lande, im angrenzenden, zerstörten und damals schon überwucherten Fliegerhorst, den vielen kleinen Wäldchen, Kiesgruben, Tümpeln und offen zugänglichen Müllhalden. Ein Paradies für Entdecker, Abenteurer und Schatzsucher. Vielfach fanden wir unsere kleinen Schätze in Form von Patronenhülsen, Schildern, Uhren, Porzellan, Werkzeug, Sprayflaschen, Zigarettenalben, Bücher, Fotos, Fläschchen, Besteck und vielem anderen mehr. Nur der „ganz große Wurf“ blieb aus, aber wir wußten genau, wie er auszusehen hatte, unscheinbar außen und innen golden glänzend! Dabei war unser größter Schatz, aber das ahnten wir damals noch nicht, unsere Freiheit und Unbeschwertheit all dies zu tun, ganz ohne Aufsicht, ohne Helm und ohne Kontrollanrufen!
Diese Zeiten und Begebenheiten bewegen meine Gedanken, als ich das Parfüm Ambre Tabac von Daniel Josier ausgepackt hatte. Die dunkle Schachtel aus festem Karton, solide und mit einigen blaßgoldenen Verzierungen versehen, macht einen eher bescheidenen, schlichten Eindruck! Um so heller scheint, nein blendet eine funkelnden Sonne den Betrachter nach dem Öffnen der Box. Der dicke Glasflakon füllt die Kasette fast völlig aus und glitzert gemeinsam mit dem riesigen Golden Nugget Deckel um die Wette, während das helle Strahlen der goldgelben Flüssigkeit den letzten Argwohn vertreibt, es handele sich nicht um einen bedeutenden Schatz!
Nachdem der Weihrauch sich intensiv, hell und mit einer süßlichen Frische gut in Szene gesetzt hat, wird er auch gleich von Tabak und Amber eindrucksvoll flankiert. Obwohl diese Titelduftnoten erst als Basisakkord auftreten sollten, mischen sie schon sehr früh im Duft des Ambre Tabac mit, wobei deren tabakartigen Facetten mit der Zeit immer stärker zum tragen kommen, holzig, würzig und marzipanig-süß. Dazu kommen sehr warme, samtige und auch erdige Aspekte die aber alle in dieser komplexen, hocharomatischen Gesamtkomposition perfekt aufgehen. Auch eine erwähnte Vanillenote trägt sicher ihr süß-würziges Aroma bei, ohne selbst offen in Erscheinung zu treten. Die tragenden Säulen des Weihrauchs und des nach hinten hinaus immer trockener, pudriger und herber werdenden Tabaks bleiben bis zum Schluss bestehen.
Ambre Tabac wurde mit sehr guter Haltbakeit (gut 10 Stunden) und ordentlicher Sillage als ein Eau de Parfum für Herren kreiert. Der sehr wuchtige, maskuline Flakon deutet direkt darauf hin. Daniel Josier als verantwortlicher Parfümeur gestaltete hier sicher sein Meisterwerk. Schon zeitig im Leben interessierte er sich für die Parfümerie und erhielt nach Ausbildung und Studium schnell direkte Anstellungen bei verschiedenen Firmen und/oder arbeitete mit vielen langjährig zusammen, unter anderm mit Symrise, UniLever, LVMH, Iberchem und Puig L'Oreal. Im Jahr 2009 gründete er mit dem Unternehmen L'Atelier del Perfume seine eigene Kollektion von luxuriösen Nischendüften. Dabei bedient er sich gerne der klassisch-traditionellen Inspirationen seiner spanischen Heimat und deren fantastischen Landschaften, Küsten und Städte.
Herzlichen Dank für das lesende Begleiten!
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