15.08.2014 - 19:16 Uhr
Aura
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Aura
Top Rezension
66
Nein, Danke, für mich bitte keinen Flakon
Im Moment darf ich mir keine neuen Flakons leisten, ich spare nämlich auf eine grosse Anschaffung – auf meinen Mann. Der ist mit 1.93 m tatsächlich gross und wird mir in drei Wochen das Ja-Wort geben. Klar, so eine Hochzeit ist kostenintensiv, darum das Flakon-Verbot...
Erst dachte ich, dann testest Du besser auch gar keine weiteren Pröbchen, dann gerätst Du nicht in Versuchung. Aber es ist ja bekannt, dass so ein kalter Entzug den Süchtigen unter enormen Stress setzt und jetzt, während der präzelebralen Vorbereitungsphase, ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um damit aufzuhören. Aber ich könnte es jederzeit, ganz sicher! Ich teste eigentlich ja nur meinem Bald-Mann zuliebe weiter, damit ich psychisch geschmeidig bleibe. Wirklich jetzt.
Ehrlich gesagt fällt mir das Flakon-Verbot leichter als gedacht. Man passt sich den Umständen an, wird gelassener. Skeptischer. Kritischer. Begeisterungsresistenter. Am 20.8. feire ich zweijährige Parfumo-Mitgliedschaft. Ich habe mir in dieser Zeit so einige Düfte durch die Nase gezogen und stelle fest: es fängt an, sich zu wiederholen. Der eine ist etwas feiner abgestimmt, der andere hat eine längere Haltbarkeit, aber das ist nicht mein Suchtverhalten, von einer bestimmten Duftrichtung DEN Perfekten zu finden, und ich brauche auch nicht eine Vanille fürs Sofa, eine Vanille für den Sommer, eine Vanille für den Winter und eine Vanille zum Briefkastenleeren - ich bin eher die Frau fürs Grobe, immer auf der Suche nach den grossen, neuen Überraschungen. Habe mittlerweile deswegen meinen Horizont erweitert. Tja, warum denn nicht mal nach verbrannten Ahornblättern riechen („Burning Leaves“) oder nach Babykamel („Urban Musk“)?
Als ich Cuir de R’Eve testete, erwartete ich natürlich einen Lederduft, und im ersten Moment dachte ich aha, gähn, kenne ich auch schon, ist das gleiche Ding wie Guerlains Cuir Beluga, nett. Wobei Guerlain mich mittlerweile durch seine Exquisität wirklich in seinen Bann gezogen hat, Guerlain hat bei mir einen Bonus, die können es einfach, das muss ich bei aller gelangweilter Dekadenz zugestehen.
Aber: Cuir Beluga kann gegen Cuir de R’Eve sowas von einpacken. Cuir de R’Eve ruht sich nämlich nicht gemächlich den Hintern aus auf dem beigefarbenen Wildledersofa, auf das es sich zu Beginn mit einem Vanilleshake legt. Cuir de R’Eve schlürft den Shake in einem Zug weg, rülpst, steht wieder auf, wirft sich das Sofa über die Schulter und hievt es runter in den Keller. Stellt es auf dem gruftigen Patchouliboden ab und legt Musik von Lenny Kravitz auf.
Tja, warum denn nicht mal im Keller chillen? Cuir de R’Eve überrascht! Und genau dann, als man denkt ja, ja, jaaa, es kann nicht besser werden, bleib einfach so... bleibt es auch so. Für locker 8 Stunden.
Was soll ich Euch erzählen? Weiches Leder, vanillig-bitteres Heliotrop und ein Patchouli.... also ich hab nichts gegen Patchouli, bin aber auch kein Fan. Hier jedoch könnte ich es werden, es ist so einnehmend sanft morbid, dass ich mir sogar einen Tick mehr davon zutrauen würde. Cui de R'Eve ist kuschlig, aber für Erwachsene, bittersüss, individuell, hochgradig exquisit, niemals nervig.
Trotzdem hab ich was zum Meckern gefunden: der Flakon ist mir zu anbiedernd und passt ausserdem optisch nicht in meine Sammlung. Ich hab sowieso Flakon-Verbot. Aber zehn Abfüllungen sind ja auch kein Flakon... ;o)
Erst dachte ich, dann testest Du besser auch gar keine weiteren Pröbchen, dann gerätst Du nicht in Versuchung. Aber es ist ja bekannt, dass so ein kalter Entzug den Süchtigen unter enormen Stress setzt und jetzt, während der präzelebralen Vorbereitungsphase, ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um damit aufzuhören. Aber ich könnte es jederzeit, ganz sicher! Ich teste eigentlich ja nur meinem Bald-Mann zuliebe weiter, damit ich psychisch geschmeidig bleibe. Wirklich jetzt.
Ehrlich gesagt fällt mir das Flakon-Verbot leichter als gedacht. Man passt sich den Umständen an, wird gelassener. Skeptischer. Kritischer. Begeisterungsresistenter. Am 20.8. feire ich zweijährige Parfumo-Mitgliedschaft. Ich habe mir in dieser Zeit so einige Düfte durch die Nase gezogen und stelle fest: es fängt an, sich zu wiederholen. Der eine ist etwas feiner abgestimmt, der andere hat eine längere Haltbarkeit, aber das ist nicht mein Suchtverhalten, von einer bestimmten Duftrichtung DEN Perfekten zu finden, und ich brauche auch nicht eine Vanille fürs Sofa, eine Vanille für den Sommer, eine Vanille für den Winter und eine Vanille zum Briefkastenleeren - ich bin eher die Frau fürs Grobe, immer auf der Suche nach den grossen, neuen Überraschungen. Habe mittlerweile deswegen meinen Horizont erweitert. Tja, warum denn nicht mal nach verbrannten Ahornblättern riechen („Burning Leaves“) oder nach Babykamel („Urban Musk“)?
Als ich Cuir de R’Eve testete, erwartete ich natürlich einen Lederduft, und im ersten Moment dachte ich aha, gähn, kenne ich auch schon, ist das gleiche Ding wie Guerlains Cuir Beluga, nett. Wobei Guerlain mich mittlerweile durch seine Exquisität wirklich in seinen Bann gezogen hat, Guerlain hat bei mir einen Bonus, die können es einfach, das muss ich bei aller gelangweilter Dekadenz zugestehen.
Aber: Cuir Beluga kann gegen Cuir de R’Eve sowas von einpacken. Cuir de R’Eve ruht sich nämlich nicht gemächlich den Hintern aus auf dem beigefarbenen Wildledersofa, auf das es sich zu Beginn mit einem Vanilleshake legt. Cuir de R’Eve schlürft den Shake in einem Zug weg, rülpst, steht wieder auf, wirft sich das Sofa über die Schulter und hievt es runter in den Keller. Stellt es auf dem gruftigen Patchouliboden ab und legt Musik von Lenny Kravitz auf.
Tja, warum denn nicht mal im Keller chillen? Cuir de R’Eve überrascht! Und genau dann, als man denkt ja, ja, jaaa, es kann nicht besser werden, bleib einfach so... bleibt es auch so. Für locker 8 Stunden.
Was soll ich Euch erzählen? Weiches Leder, vanillig-bitteres Heliotrop und ein Patchouli.... also ich hab nichts gegen Patchouli, bin aber auch kein Fan. Hier jedoch könnte ich es werden, es ist so einnehmend sanft morbid, dass ich mir sogar einen Tick mehr davon zutrauen würde. Cui de R'Eve ist kuschlig, aber für Erwachsene, bittersüss, individuell, hochgradig exquisit, niemals nervig.
Trotzdem hab ich was zum Meckern gefunden: der Flakon ist mir zu anbiedernd und passt ausserdem optisch nicht in meine Sammlung. Ich hab sowieso Flakon-Verbot. Aber zehn Abfüllungen sind ja auch kein Flakon... ;o)
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