Brautkleid
18.12.2017 - 09:50 Uhr
4
5
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft

Vanilleeis auf'm T-Shirt

Auf den Sunshine-Duft von Demeter war ich wirklich gespannt.
Ich habe ihn mir als größere Duftprobe durch einen sehr netten Mitparfumo mitbestellen lassen bei Demeter in den USA (die Versandkosten sind wirklich happig, wenn man sie sich nicht teilen kann).

Aufgesprüht zum ersten Test kam ich erstmal zu dem Ergebnis meines Statements.
Duftete für mich also nur leicht vanillig, und hatte mit sonnengewärmter Baumwolle nichts zu tun.

Mittlerweile habe ich ihn immer mal wieder zwischendurch getestet, und komme nun zu etwas anderen Dufteindrücken. Vielleicht hat sich mein für mich riechbares Duftspektrum erweitert, oder ich kann jetzt einfach mehr verschiedene Noten auseinanderhalten.
Wie auch immer, meine neuen Eindrücke sind jedenfalls folgende:

Direkt nach dem Aufsprühen duftet es angenehm unaufdringlich süß, und, ja, immer noch vanillig.
Aber: Ich kann nun ebenfalls definieren, warum die so dezent und freundlich daherkommt.
Liegt für mich am Moschus, der hier in einer hellen, leichten Version enthalten ist, und der vermutlich das T-Shirt, das laut Beschreibung von Demeter hier von Sonne durchwärmt wird, symbolisieren soll.

Dazu nehme ich auch noch etwas hell-blumiges wahr, sehr zart und zurückhaltend zwar, und immer leicht & locker, aber ich schätze, dass da etwas Weißblühendes drin ist.
Dieses Blumige gibt dem Duft zusätzlich zum Moschus etwas Sauberes, Reines. Es ist nie stechend oder klar-blumig vorhanden, sondern nur ganz sanft und pudrig.

Dann gab es noch eine größere Überraschung für mich, denn eine weitere Duftnote erscheint mir komischerweise aquatisch zu sein. Diese Note ist wiederum nur ganz zart da, aber ich nehme sie definitiv wahr.
Ich rätsele noch herum, wieso hier eine gewisse Aquatik mit reingenommen wurde.
Wollte der Parfumeur auf das frischgewaschene des T-Shirts verweisen?
Duften Waschmittel für Baumwolle oder Weichspüler in den USA vielleicht eher aquatisch?
Ich weiß es nicht, aber es gibt dem Duft schon etwas Besonderes, Eigenwilliges.

Ein mögliches Bild zu diesem Duft wäre:
Eine junge Dame (wer mag: Ein junger Mann) ist beim Essen eines großen Vanilleeises eingeschlafen, und in der warmen Sonne in der Nähe eines Sees liegend, verteilt sich nun das Eis auf ihrem (seinem) frischgewaschenen T-Shirt.

Für mich trifft der Duft nicht so ganz die Erwartungen, die ich an ihn hatte. Vielleicht ist er für meinen Geschmack schon zu eigenwillig.
Aber er ist nicht schlecht gemacht und (gerade bei Demeterdüften nicht selbstverständlich) durchaus als Parfum tragbar.
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