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Top Rezension
Nur ein Wortspiel?
Die älteren Diordüfte trugen alle Namen, bei denen man nicht "von XY" hinzufügen musste, um zu wissen, aus welchem Hause sie kommen. Dioressence, Diorling, Diorissimo, Dior Dior und eben Diorama. War der wohlkingende Name nun nur Zufall, oder wurde hier bewusst ein Wortspiel verwendet? Fakt ist, dass Diorama wirklich kein linearer Duft ist. Er hat Tiefe, man kann verschiedene Perspektiven erkennen und ich finde, das Parfum wird seinem Namen durchaus gerecht.
Als mir damals in meinen ersten Jahren in der Parfümerie Diorama begegnete, empfand ich ihn als ausgesprochen elegant und arrogant. Ja, ich hatte den Eindruck, wer Diorama trägt, ist hochnäsig. Der Duft impfte mir einen Minderwertigkeitskomplex ein, der aus heutiger Sicht eher dem jungen Alter und unseren sehr wohlhabenden Kundinnen resultierte.
Und doch, wir wissen ja, dass Düfte nicht nur Erinnerungen, sondern auch die dazugehörigen Gefühle auslösen und so kann ich heute mit dem Minipröbchen aus den USA durchaus nachvollziehen, wie ich als junges Mädchen den Duft erlebte.
Diorama begrüßt mich beim Testen schon mit einer Note, die in anderen Parfums erst viel später eingesetzt wird, nämlich dem Ylang-Ylang. Schwer und ölig empfinde ich diese Note meist, aber hier wird sie durch Bergamotte angenehm aufgehellt und so wirkt die Kopfnote eher cremig und gleitet in ein Herz über, dass mich lächeln lässt, denn nach einer Weile erinnert mich der Duft deutlich an Mitsouko. Allerdings zarter und rücksichtsvoller als sein Vorbild(?) und auch blumiger. Aber wer Mitsouko liebt, es aber etwas zu heftig findet, hätte an Diorama seine helle Freude. Ich kann gar nicht sagen, welche Bestandteile der Herznote ich wirklich erkenne, denn das ist sehr harmonisch. Und obwohl ja Früchte aufgeführt sind fehlt diese fruchtige Säure, die mich bei vielen Düften an Obstsalat denken lässt und Sodbrennen gleich mitliefert. Nein hier mildert der Pfirsichduft die Schwere des Jasmins und die Pflaume verschmilzt mit dem Rosenaroma. Den Kümmel ahnt man nur, er gibt dem ganzen einen feinwürzigen Schimmer mit. Dieser Duft glänzt nicht, er leuchtet.
Erstaunlicherweise habe ich das Gefühl, im Ausklang noch einmal Ylang neben dem sehr dezent eingesetzten Patchouli wahrzunehmen, womit wir wieder bei der dritten Dimension wären.
Und wie fühle ich mich heute mit dem Duft auf der Haut? Arroganz strahlt er natürlich keine aus, aber er heischt auch nicht Aufmerksamkeit und biedert sich nicht an. Das hat er nicht nötig. Und so ist es auch in Ordnung, dass er nicht bei uns im Regal steht. Er muss nicht für jeden erreichbar sein, er soll sich ruhig rar machen, so wird er umso mehr von denen geschätzt, die sich bemühen, ihn zu bekommen.
Als mir damals in meinen ersten Jahren in der Parfümerie Diorama begegnete, empfand ich ihn als ausgesprochen elegant und arrogant. Ja, ich hatte den Eindruck, wer Diorama trägt, ist hochnäsig. Der Duft impfte mir einen Minderwertigkeitskomplex ein, der aus heutiger Sicht eher dem jungen Alter und unseren sehr wohlhabenden Kundinnen resultierte.
Und doch, wir wissen ja, dass Düfte nicht nur Erinnerungen, sondern auch die dazugehörigen Gefühle auslösen und so kann ich heute mit dem Minipröbchen aus den USA durchaus nachvollziehen, wie ich als junges Mädchen den Duft erlebte.
Diorama begrüßt mich beim Testen schon mit einer Note, die in anderen Parfums erst viel später eingesetzt wird, nämlich dem Ylang-Ylang. Schwer und ölig empfinde ich diese Note meist, aber hier wird sie durch Bergamotte angenehm aufgehellt und so wirkt die Kopfnote eher cremig und gleitet in ein Herz über, dass mich lächeln lässt, denn nach einer Weile erinnert mich der Duft deutlich an Mitsouko. Allerdings zarter und rücksichtsvoller als sein Vorbild(?) und auch blumiger. Aber wer Mitsouko liebt, es aber etwas zu heftig findet, hätte an Diorama seine helle Freude. Ich kann gar nicht sagen, welche Bestandteile der Herznote ich wirklich erkenne, denn das ist sehr harmonisch. Und obwohl ja Früchte aufgeführt sind fehlt diese fruchtige Säure, die mich bei vielen Düften an Obstsalat denken lässt und Sodbrennen gleich mitliefert. Nein hier mildert der Pfirsichduft die Schwere des Jasmins und die Pflaume verschmilzt mit dem Rosenaroma. Den Kümmel ahnt man nur, er gibt dem ganzen einen feinwürzigen Schimmer mit. Dieser Duft glänzt nicht, er leuchtet.
Erstaunlicherweise habe ich das Gefühl, im Ausklang noch einmal Ylang neben dem sehr dezent eingesetzten Patchouli wahrzunehmen, womit wir wieder bei der dritten Dimension wären.
Und wie fühle ich mich heute mit dem Duft auf der Haut? Arroganz strahlt er natürlich keine aus, aber er heischt auch nicht Aufmerksamkeit und biedert sich nicht an. Das hat er nicht nötig. Und so ist es auch in Ordnung, dass er nicht bei uns im Regal steht. Er muss nicht für jeden erreichbar sein, er soll sich ruhig rar machen, so wird er umso mehr von denen geschätzt, die sich bemühen, ihn zu bekommen.
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