09.04.2014 - 11:30 Uhr
Rivegauche
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Den Schalk im Nacken
Christian Dior wurde am 21.Januar 1905 im normannischen Küstenort 'Granville' geboren und hat dort seine Kindheit verbracht. Die auf einem Felskapp gelegene Stadt verdankt ihren Namen der Adelsfamilie Grant. Die ehemalige Villa "Les Rhumbs" der Familie Dior -in der Christian Dior auch später offenbar noch wohnte- kann heute als Museum besichtigt werden. Vor allem der Garten sei auch einen Besuch wert, ich war leider noch nicht dort. Die Inspiration zu diesem Duft fand Francois Demachy wohl bei den vielen Pinien, die die Villa mit dem Garten und den Ort umgeben.
"Granville" offenbart im Duftverlauf auch recht schnell sein Herz mit den konzentriert ätherischen Noten von Pinien, Thymian und Rosmarin, die sich in ihrer krautig holzig, frisch belebenden und herb grün aromatischen Art dauerhaft und den Duft prägend einbetten. Das wirkt so wunderbar natürlich und lässt vor meinen Augen kleine Apothekerfläschchen mit den ätherischen Ölen gefüllt auftauchen. Auch der klar prickelnde Duft von Zitronen ist bemerkbar, die vielleicht von etwas süßer Mandarine begleitet werden. Die konzentriert wirkenden ätherischen Öle geben "Granville" auch einen medizinischen Charakter, lassen mich an Rheumasalbe oder andere gesundheitsfördernde Cremes denken, was ich als Idee für einen Duft ausgesprochen witzig finde, vor allem wenn es so dominant ist. Das macht mir den Kopf frei, ist erfrischend und belebend und kann auch am Morgen noch müde Geister wecken. Gleichzeitig wirkt das sehr heiter, unbeschwert und fröhlich. "Der hat doch den Schalk im Nacken" möchte man rufen und auch Horst Schlämmer's "Ich hab' Rücken Schätzelein" ist da evtl. gedanklich nicht weit.
Obwohl das grün aromatisch ätherische Dreiergespann den Duft durchgehend bestimmt, bekommt er aber in der Basis recht schnell wohltuende Entspannung von holzig weichem und leicht cremigen Sandelholz, einer Spur leicht bitter herbem Eichenmooses und einer kleinen belebend rauhen Note, die mir -sagen wir- fast salzartig vorkommt, ob das der schwarze Pfeffer ist? Durch das Sandelholz wird vor allem der medizinische Charakter gemildert, "Granville" wird dadurch ruhiger, weicher und verschmilzt hervorragend langanhaltend mit der Haut. Ein wenig Moos bringt eine klassische Ecke mit einer Ahnung 'Chypre' mit ein. Die salzartig/pfeffrige Note hingegen lässt mit ihrer luftig frischen und rauhen Klarheit den Duft modern wirken und passt hervorragend zur stürmisch windigen und robusten Natur der Normandie. Die Sonne scheint, ich stehe entspannt im Garten der Dior'schen Villa, gucke über die Klippen auf das Meer hinab und der frische Frühlingswind weht mir unerschrocken und beherzt die Gischt ins Gesicht, das macht die Gedanken frei. Mein Kaschmirpullover in der Farbe 'Sandelholz' hüllt mich schützend ein.
Für so einen doch recht frischen Duft ist "Granville" sehr gut haltbar und weht im Laufe des Tages immer wieder durch meinen Hemdkragen hoch, ich bin begeistert. Die Qualität der verwendeten Inhaltsstoffe finde ich hervorragend und dicht verwebt, als könne man die Öle greifen, als wären sie für mich ertastbar. Ich kriege nicht genug, habe immer wieder den Wunsch den Duft zu erfassen und zu riechen, um seinen frisch grün ätherisch holzig und sanft cremigen hin und her schimmernden Charakter genießen zu können. Obwohl er modern ist, erscheint er mir bekannt, vertraut und schenkt mir fast eine gedankliche Geborgenheit, denn die Idee koniferiger Düfte ist ja nicht neu und 'Pino Silvestre' oder auch 'Agua Brava' kommen mir in den Sinn. Aber diese alten Herrendüfte waren dunkler und rauchiger, vermittelten eher mediterranen Charme denn normannische Frische -einen Mittelmeersommer verträgt man mit "Granville" trotzdem gut- und hatten zudem mehr maskuline Kraft. "Granville" ist ja viel frischer, leichter und klarer -und vom Begriff 'Damenduft' weit entfernt- und führt mich dann doch eher in die Richtung des wunderbaren Edmond Roudnitska, dessen subtil luftigen Düfte für Dior charakterlich für mich am ehesten mit dem ebenso optimistisch luftigen "Granville" verwandt erscheinen. Von allen Düften geht diese zurückhaltende und entspannte Heiterkeit aus. Obwohl die Duftformeln kurz erscheinen, schimmern diese Düfte subtil und fast bohèmehaft lässig hin und her, lassen immer wieder Dinge entdecken und langweilen mich nie. Ich bin so froh, das ich ihn mir endlich gekauft habe, der diesjährige Frühling passt perfekt.
"Granville" offenbart im Duftverlauf auch recht schnell sein Herz mit den konzentriert ätherischen Noten von Pinien, Thymian und Rosmarin, die sich in ihrer krautig holzig, frisch belebenden und herb grün aromatischen Art dauerhaft und den Duft prägend einbetten. Das wirkt so wunderbar natürlich und lässt vor meinen Augen kleine Apothekerfläschchen mit den ätherischen Ölen gefüllt auftauchen. Auch der klar prickelnde Duft von Zitronen ist bemerkbar, die vielleicht von etwas süßer Mandarine begleitet werden. Die konzentriert wirkenden ätherischen Öle geben "Granville" auch einen medizinischen Charakter, lassen mich an Rheumasalbe oder andere gesundheitsfördernde Cremes denken, was ich als Idee für einen Duft ausgesprochen witzig finde, vor allem wenn es so dominant ist. Das macht mir den Kopf frei, ist erfrischend und belebend und kann auch am Morgen noch müde Geister wecken. Gleichzeitig wirkt das sehr heiter, unbeschwert und fröhlich. "Der hat doch den Schalk im Nacken" möchte man rufen und auch Horst Schlämmer's "Ich hab' Rücken Schätzelein" ist da evtl. gedanklich nicht weit.
Obwohl das grün aromatisch ätherische Dreiergespann den Duft durchgehend bestimmt, bekommt er aber in der Basis recht schnell wohltuende Entspannung von holzig weichem und leicht cremigen Sandelholz, einer Spur leicht bitter herbem Eichenmooses und einer kleinen belebend rauhen Note, die mir -sagen wir- fast salzartig vorkommt, ob das der schwarze Pfeffer ist? Durch das Sandelholz wird vor allem der medizinische Charakter gemildert, "Granville" wird dadurch ruhiger, weicher und verschmilzt hervorragend langanhaltend mit der Haut. Ein wenig Moos bringt eine klassische Ecke mit einer Ahnung 'Chypre' mit ein. Die salzartig/pfeffrige Note hingegen lässt mit ihrer luftig frischen und rauhen Klarheit den Duft modern wirken und passt hervorragend zur stürmisch windigen und robusten Natur der Normandie. Die Sonne scheint, ich stehe entspannt im Garten der Dior'schen Villa, gucke über die Klippen auf das Meer hinab und der frische Frühlingswind weht mir unerschrocken und beherzt die Gischt ins Gesicht, das macht die Gedanken frei. Mein Kaschmirpullover in der Farbe 'Sandelholz' hüllt mich schützend ein.
Für so einen doch recht frischen Duft ist "Granville" sehr gut haltbar und weht im Laufe des Tages immer wieder durch meinen Hemdkragen hoch, ich bin begeistert. Die Qualität der verwendeten Inhaltsstoffe finde ich hervorragend und dicht verwebt, als könne man die Öle greifen, als wären sie für mich ertastbar. Ich kriege nicht genug, habe immer wieder den Wunsch den Duft zu erfassen und zu riechen, um seinen frisch grün ätherisch holzig und sanft cremigen hin und her schimmernden Charakter genießen zu können. Obwohl er modern ist, erscheint er mir bekannt, vertraut und schenkt mir fast eine gedankliche Geborgenheit, denn die Idee koniferiger Düfte ist ja nicht neu und 'Pino Silvestre' oder auch 'Agua Brava' kommen mir in den Sinn. Aber diese alten Herrendüfte waren dunkler und rauchiger, vermittelten eher mediterranen Charme denn normannische Frische -einen Mittelmeersommer verträgt man mit "Granville" trotzdem gut- und hatten zudem mehr maskuline Kraft. "Granville" ist ja viel frischer, leichter und klarer -und vom Begriff 'Damenduft' weit entfernt- und führt mich dann doch eher in die Richtung des wunderbaren Edmond Roudnitska, dessen subtil luftigen Düfte für Dior charakterlich für mich am ehesten mit dem ebenso optimistisch luftigen "Granville" verwandt erscheinen. Von allen Düften geht diese zurückhaltende und entspannte Heiterkeit aus. Obwohl die Duftformeln kurz erscheinen, schimmern diese Düfte subtil und fast bohèmehaft lässig hin und her, lassen immer wieder Dinge entdecken und langweilen mich nie. Ich bin so froh, das ich ihn mir endlich gekauft habe, der diesjährige Frühling passt perfekt.
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