La Collection Privée

Granville 2010

Chypienne
19.03.2015 - 09:22 Uhr
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft

Therapeuticum

Alsterhaus, Parfumabteilung. Winterjacke. Jede verfügbare Hautfläche schon bei HL verbraucht. Alle Taschen besetzt mit Teststreifen. Leise warnendes Klopfen hinter den Schläfen, sinkende Stimmung, steigender Frust, RAUS!
Nur schnell noch Granville riechen, mal sehen, was Rivegauche so begeistert.
Ein Sprüh in den kleinen Trichter, vorsichtig riechen, dann.....ein ganz tiefer Atemzug, der Rücken richtet sich auf, die Schultern straffen sich, das Kinn hebt sich, die Augen leuchten, der Kopf ist klar:

das also ist im Fläschchen der Gevatterin und der Kessel des Druiden ist auch nicht fern.

Zitrusfrüchte, mit Zweig und Blättern zerrieben, bitter-würzig,
mischen sich bald mit dem ätherischen Öl der blühenden Kräuter und dem Harz sonnenbeschienener Pinie, eine Andeutung von Salz in der Luft, Holz. Die aromatische, bittere Würzigkeit ( ähnlich konsequent erlebe ich sie in Mona di Orios "Eau Absolue") zieht sich verbindend durch den gesamten langen Duftverlauf, das ihr beigestellte (Sandel-)Holz bringt genug Wärme und Milde ( Süße möchte ich es nicht nennen, das wird schnell mißverstanden).
Das riecht alles ohne große Entwicklung als Aroma-Ganzes, es duftet heil, gesund, entspannend und anregend zugleich, stärkend und beruhigend und ausgesprochen wohltuend.

Dior weist "Granville" als Damenduft aus - ein augenzwinkernder Wink hinüber zu Chanels "Sycomore"?
Ein reiner Männerduft? Seit wann fragt man bei Rheumasalbe nach der Geschlechtszugehörigkeit??

Ich weiß gar nicht, ob ich diesen Duft überhaupt als Parfum bezeichnen kann/soll.
Was er aber für mich ist, weiß ich genau, nämlich: siehe Titel.

PS: Rheumasalbe riecht übrigens ganz anders und nicht annähernd so fein!!
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