Sauvage Elixir 2021

Templer
16.09.2021 - 00:59 Uhr
4
Hilfreiche Rezension
1
Preis
9
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft

Gemischte Gefühle

Elixir, so heißt also der neue Ableger des Dior Kassenschlagers "Sauvage".

Beim stöbern im Souk stieß ich auf ein angebotenes Sharing, ohne vorher vom Erscheinen des Duftes Kenntnis gehabt zu haben. Der Adrenalin- und Serotoninausschuss haben sich beim Entdecken im nicht messbaren Bereich befunden. Gedanken wie, "noch ein Flanker, muss das sein", ereilten mich.
Trotz der ausgebliebenen Euphorie, ließ ich mich darauf ein das angebotene Sharing näher zu betrachten.
Nun stellte sich mir die Frage, wieso bei der Preisangabe pro ml eine horrende Summe eingetragen war. Nachdem mir der Kommentar des Anbieters auffiel, dass der Flakon mit Gutschein reduziert gekauft werde, wurde ich wieder zum Nachdenken animiert.
Die Tatsache, dass hier 2,23€ pro ml verlangt werden, ließ mich von dem anfäglichen Desinteresse langsam zur Neugier übergehen. Die Neugier, wie Dior für ein Designerparfum Nichenpreise verlangen kann, aber vorallem wodurch sich dieser Preis wohl rechtfertigen mag.
Nach kurzem Überlegen und Zögern entschied ich mich dann doch dazu am Sharing teilzunehmen.
Da das Sharing schon, wie nicht anders zu erwarten, stark frequentiert war, erreichte mich meine Abfüllung auch schon kurze Zeit darauf.

Einer, der womöglich letzten sonnigen Tage diesen Jahres mit angenehmer Temperatur.
Ein guter Tag um Elixir einer Oxidation auf der eigenen Haut zu unterziehen.
Das Prozedere, mittlerweile immer das selbe, einen Sprüher, ja Sie haben richtig gehört, nur einer auf die linke Armbeuge. Wenn ein Sprüher es nicht schafft mich zu begeistern, dann werden es der zweite und dritte meist auch nicht.

Mir war fast schon klar, dass die Grund DNA beibehalten wird. Also stellte ich mich auf ein mir schon vertrautes Duftbild ein. Wie bei den meisten Geschwistern üblich, war eine Ähnlichkeit zu erkennen. - Und genau wie bei Geschwistern auch, waren außer der Ähnlichkeit auch unterschiedliche Charaktere zu erkennen.
Ein Grapefruit-Klon aus dem Labor machte sich schnell bemerkbar. Sagte aber nur kurz "Hallo" und verduftete dann wieder. Eine, für mich, leicht pfeffrig, würzige Note machte sich nun langsam breit.
Der erste Eindruck hielt sich in Grenzen. Irgendwie anders, aber doch gleich.

Ich schenkte dem Ganzen erstmal keine Beachtung, da ich zur Arbeit musste. Dank des Wetters, welches es mir ermöglichte im Poloshirt außer Haus zu sein, erreichte mich während der Autofahrt dauerhaft die Elixir Duftwolke. Somit war er wieder voll präsent und ich dachte mir nur, welch Projektion aus einem Sprüher entspringen kann. Bemerkenswert!
Jetzt ist es eher eine Mischung aus Lavendel und Vetiver im Vordergrund, mit leichtem Muskat Anhang.

Ich konnte mich irgendwie immer noch nicht für dieses Elixir begeistern. Und wenn es ein Elixir ist, was soll es bewirken?

Zum Poloshirt trägt es sich eigentlich ganz gut, dachte ich mir, als ich auf der Arbeit ankam. Mit einem Anzug sicherlich auch gut anzuwenden.

Ich lief den Flur rauf und runter und stets durch meine eigene Duftwolke hindurch, wurde mir dann die Projektion doch etwas zu viel. Etwas zu viel, weil wie bei jedem anderen Sauvage auch, gab es hier die typische Begleiterscheinung Namens Ambroxan.
Ambrox und ich kennen uns schon lange, können uns allerdings nicht gut riechen.
Hier kommen nun die gemischten Gefühle ins Spiel....
Das Stechen, so penedrant. "Warum nochmal soll ich 2,23€ pro ml ausgeben?" - Wenn es um des Umkreis 7m Duftballons den man mit sich rumträgt und der, mit 10h zu Buche schlagenden, Hartbarkeit Willen ist, nein danke.
Zugegeben, man hat sich hier Mühe gegeben Elixir von den bereits vorhandenen Sauvage Versionen abzuheben. So sehr, dass man selbst abgehoben ist und nun Hollywoodpreise für einen Duft verlangt, welcher so lala ist.
Um es salopp zu formulieren, lauwarm im Vergleich zu jenen Düften die ich zu nicht stärker abweichenden Preisen erwerben kann.
Die Sauvage-Fanatiker unter euch werden vermutlich schon die Messer wetzen, aber wenn ich abwägen müsste welchen Preis ich zu zahlen bereit bin, 134,-€ für 60ml aristokratische Mittelmäßigkeit oder eurer Anfeindungen, so seht was hier steht geschrieben. ;)
0 Antworten