L'Homme de Cœur Divine 2002

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7.4 / 10 114 Bewertungen

L'Homme de Cœur ist ein Parfum von Divine für Herren und erschien im Jahr 2002. Der Duft ist holzig-frisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Holzig

Frisch

Blumig

Würzig

Pudrig

Duftpyramide

Kopfnote

Wacholder

Zypresse

Angelika

Herznote

Iris Absolue

Basisnote

Moschus

Prachtscharte

Vetiver

Ambra

Parfümeur

Yann Vasnier

Bewertungen

Duft

7.4114 Bewertungen

Haltbarkeit

5.781 Bewertungen

Sillage

5.373 Bewertungen

Flakon

6.772 Bewertungen

Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 26.01.2024.

Rezensionen

8 ausführliche Duftbeschreibungen

15.11.2010 - 19:24 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Apicius
1106 Rezensionen

Apicius

Top Rezension 16

Iris pur

Ganz zu Unrecht ist die Marke Divine bei uns unbekannt, denn von ihr kommen erstklassige Parfums. Nur kurze Zeit war Divine bei Ausliebezumduft präsent. Ansonsten habe ich diese Parfums lediglich bei Brückner in München oder jetzt bei Departmentstore in Berlin vertreten gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass man sich bei Divine um Direktvermarktung bemüht: auf der Webseite wird u.a. ein „samples coffret“ angeboten, 12 Proben für 12 €.

L'Homme de Coeur widmet sich einem bei Herrenparfums seltenen Thema: Iris. Damit dürfen wir ihn in einem Atemzug nennen mit so wunderbaren Parfums wie Infusion d‘Homme von Prada, Mouchoir de Monsieur von Guerlain und natürlich Dior Homme.

Mit dem Dior-Duft hat L'Homme de Coeur die meiste Ähnlichkeit. Die Iris nimmt hier die gleiche Ausprägung an, welche bei Dior Homme diese Assoziationen an stockfleckige Buchseiten auslöst. Das ist muffig und irgendwie dann doch wieder nicht, schwer zu beschreiben, aber rund und stimmig und einfach toll! Dieser ausgeprägte Irisduft in L'Homme de Coeur hat eine natürlicher wirkende Pudrigkeit, als das bei Dior Homme der Fall ist. Dior Homme ist kuschelig-orientalisch, doch L'Homme de Coeur ist schlanker und liegt mehr auf einer Fougère-Linie (im weitesten Sinne). L'Homme de Coeur fehlt der leicht bonbonhafte Lippenstiftakkord, ebenso wie diverse vanillige Anteile des Dior Duftes. Dafür gibt es knackig wirkende Gewürznoten: Wacholder und Angelikawurzel. Also nichts Weihnachtlich-Opulentes, sondern leicht scharf. Das gibt diesem L‘Homme ein sehr drahtiges, schlankes Aussehen.

Zur anderen Seite hin fehlt L'Homme de Coeur die etwas bemühte Bürofrische, wie sie Pradas Infusion d‘Homme bzw. das sehr ähnliche Infusion de Vetiver verkörpern. Wo die Prada-Düfte frisch und leicht sind, ist L'Homme de Coeur sehr puristisch auf die Iris bezogen und wirkt dadurch edel. Man kann auch L'Homme de Coeur als frisch empfinden, doch wirkt diese Frische gewissermaßen aus der Fokussierung auf die Iriswurzel heraus, nicht aus irgendwelchen Beigaben.

Auch im Verhältnis zu Mouchoir de Monsieur kommt das Attribut „puristisch“ zum Tragen. Denn der Guerlain-Duft riecht vielleicht zuerst nach Guerlain, und erst in zweiter Hinsicht nach Iris.

Etwas enttäuschend ist alleine die Haltbarkeit, sodass man idealerweise immer etwas zum Nachlegen dabeihaben sollte. Wenn man nicht den hübschen, silbernen Schmuckflakon herumtragen möchte, kann man etwas preiswerter auch einen einfachen Splashflakon erwerben. Eine kleine Menge in einen Taschenflakon abgefüllt und mitgenommen löst das Problem.

06.04.2012 - 06:09 Uhr

9
Duft

Tom14
13 Rezensionen

Tom14

Top Rezension 12

Der Wohltemperierte

Alle sehnen sich nach ihm, und wenn er da ist, geht das Gezeter wieder los. Zu heiß! Zu hell! Ich schwitze! Ich muss die Augen zusammenkneifen! Nein, der Sommer hat’s nicht leicht. Aber auch im schlimmsten Sommer gibt es diese Momente, in denen einfach alles stimmt und alle Elemente um einen herum nur den einen Zweck haben: den Menschen leicht zu machen. L’HOMME DE COEUR entspricht einer solchen wohltemperierten Sommerstunde. Ein Duft, der, wenn er Beine hätte, barfuß über einen warmen, sonnengesättigten Holzsteg im Sand gehen würde. Der, wenn er Haut hätte, eine permanente, sanft kühlende Iris-Brise spüren würde, die jedes Zuviel von Hitze sanft von der Haut bläst, ohne jemals frieren zu machen. Und der seine Augen, wenn er welche hätte, nicht zusammenkneifen müsste, denn es ist zwar sommerhell in dieser HOMME DE COEUR-Stunde, aber hier blendet nichts.

In mehreren Kommentaren wird die mangelnde Haltbarkeit als Grund zur Traurigkeit angeführt. Auch meine Nase macht diese Erfahrung manchmal schon nach drei, vier Stunden. Aber es gibt Trost: Wie mir zuverlässige Fremdnasen versichern, sei der Duft auch nach 8, 9 Stunden – relativ hautnah zwar, aber in seiner ganzen Schönheit – noch wahrnehmbar. Es scheint sich also nicht wirklich um ein Haltbarkeitsproblem zu handeln, aber offenbar gewöhnt sich die eigene Nase relativ schnell an diesen Duft.
(Bemerkung am Rande: Wenn man statt der Haut den Pulli oder das Hemd besprüht, verliert nach meinem Empfinden die warme Basis ein wenig an Kraft, und die kühle Note kommt stärker heraus.)

Ein fein ausbalancierter Duft auf warmer Holzbasis mit dezenter Iris-Kühlung.

25.10.2011 - 12:42 Uhr

7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Florblanca
1143 Rezensionen

Florblanca

Sehr hilfreiche Rezension 11

Au weia, Iris als Hauptnote, na das wird was...

Exakt das waren meine Gedanken, als ich das Kärtchen zur Duftprobe las. Iris wird auf meiner Haut normalerweise so pudrig, dass ich Hustenanfälle bekomme und sie umgehend wieder abwaschen muss. Daher bin ich mit solchen Düften auch recht vorsichtig. Aber da ich L'homme de coeur schon mal bei den Pröbchen, die ich von Seymour alle (!) in der wunderschönen Divine Schachtel bekommen habe, dabei hatte, wollte ich ihn auch testen. Nochmals vielen vielen Dank, lieber Seymour, für dieses außergewöhnliche und großzügige Erlebnis.

Ich mich also in der Nähe des Waschbeckens postiert und ab mit dem Duft auf den Handrücken.
Iris! Ganz klar und ganz eindeutig ist sie sofort da! Iris pur! Doch dann kommt etwas dazu, was beerig duftet, irgendwie auch ein bisschen blumig und irgendwie auch ein kleines bisschen holzig, und ich denke nur noch schööön, hoffentlich bleibt es so.

Nein, es bleibt nicht so! Es wird noch schöner. Es stellt sich eine schwer zu beschreibende Note ein, sie ist sehr weich, warm, leichter Heuduft ist dabei, ebenso aber auch schöne Blüten und der Moschus spielt sehr früh schon eine Rolle und gibt Volumen und Süße, aber auch die Liatrix, mit ihrem tabakigen Duft.

Abgefedert wird der Duft durch Amber und Vetiver im perfekten Zusammenspiel mit Moschus und Liatrix.

Dieser Duft ist nach der anfänglichen, leicht pudrigen Iris, so schön, dass ich sicher bin jede Frau, die Gourmands gerne mag, würde diesen Duft tragen. Ich liebe diesen süßlichen Tabakduft sehr und wünschte mir, er würde genauso gut halten wie L'étre aimé, den ich auch heute testen durfte. Leider verblasst L'homme de coeur schon nach wenigen Stunden und zurück bleibt ein sehr sanfter, weicher, süßlicher Tabakduft, den nur noch die/der TrägerIn selbst wahrnehmen kann, und auch nur, wenn sie/er sich die Hand an die Nase tackert. Schade, sehr schade.

13.03.2016 - 04:54 Uhr

8
Flakon 3
Sillage 4
Haltbarkeit 6
Duft

Sisyphos
143 Rezensionen

Sisyphos

Sehr hilfreiche Rezension 10

Eis kratzen

Bei Divine aus der Bretagne gibt es mit L´Homme Sage einen absoluten Ausnahmeduft aus einer Geheimtipp-Duft-Schmiede. Warm und mit einem ausladenden gelben Pastellton, die (Zimt-)Würze harmonisch, im Grunde ohne echte Zitrusnoten im Kopf (Litschi, Mandarine), sehr satt und dabei doch nie fett. Dazu - es sei der Splash-Flakon empfohlen - mit guter Haltbarkeit und ordentlicher Abstrahlung. L´Homme Sage gräbt sich förmlich in die Haut ein, lebt subkutan weiter und wird dabei immer geschmeidiger. L´Homme de Coeur, der erste Herrenduft von Divine, kann da nicht mithalten.

Der Auftakt von LdC ist quietschfidel und glasklar. Für einen kurzen Augenblick scheint die Zypresse durchzuschimmern und eine erste erste Assoziation geht in Richtung Cipresso di Toscana von Aqua di Parma. Das macht neugierig. Die prominent in Szene gesetzte Iris ist hier nicht trocken, sondern kühl, ja nahezu kalt. Die Basis lässt kaum etwas erahnen, am ehesten eine cremige Note, wie sie zum Beispiel bei Habit Rouge Sport zu finden ist. Mit der Zeit wird der Duft etwas sinnlicher. Ein echter Verlauf zeigt sich für meine Begriffe jedoch nicht. LdC ist recht statisch.

Das riecht natürlich nicht schlecht. LdC wird man ohne Bedenken immer und überall tragen können. Er passt wie die Faust aufs Auge in den Sommer und in jedes Büro, ob Oberste Bundesbehörde oder trendige Agentur. LdC ist jedoch kein komplexer Duft. Das Gesamtpaket bei LdC ist für mich einfach nicht interessant genug. Der Duft bleibt ganz in sich gekehrt, an der (Eis-)Oberfläche. Was und ob etwas darunter zu finden ist, bleibt offen ... Wer einen frischen Sommerduft ohne eine ausschließlich aquatische Ausrichtung und mit einer gewissen Vielseitigkeit sucht, findet vielleicht in dem völlig unterbewerteten L´Eau Froide von Serge Lutens, das einen ganz herrlichen Weihrauch-Akzent setzt und deutlich mehr Freeze-Power aufweist, eine Inspirationsquelle.

LdC wirkt wie eingefroren, ein Standbild. Haltbarkeit und Abstrahlung wissen für einen Duft dieser Preisklasse nicht zu überzeugen. Ein wenig verwunderlich, dass Divine hier doch ganz auf Nummer sicher geht. Das Konzept wird ohne Frage auf breite Zustimmung stoßen. Im Grunde ist LdC ein sportlich-frischer und minimalistischer Allrounder, der in seiner dezenten Holzigkeit eher an Dior Homme Sport als an Dior Homme erinnert. Auch Carthusia 1681 zum Beispiel wird man für einen Vergleich heranziehen können. Das ist ganz nett und gefällig, gar keine Frage. Mehr aber nicht.

10.06.2012 - 11:20 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Aqvatic
53 Rezensionen

Aqvatic

Sehr hilfreiche Rezension 8

Herr der Herzen, oder: Der wahre Träumer

L'Homme de Coeur, ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf diesen Duft gestoßen bin. Ich hatte ihn auf meine Merkliste gesetzt, weil mir die Duftrichtung von The Dreamer von Versace so gefällt, der mir aber viel zu synthetisch und schlecht gemacht ist. Ich hatte die Hoffnung - die Duftpyramiden vergleichend - in L'Homme de Coeur eine bessere, hochwertigere Version von The Dreamer zu finden. Ich wurde nicht enttäuscht.

Beide Düfte erinnern mich an eine bestimmte Sorte von Waschmittel, die meine Oma in der Türkei immer verwendet hatte. Ich denke, es ist Wacholder, Zypresse, Iris, Rose und Tabakblatt, was den Duft ausmacht. Auch wenn Tabak hier nicht gelistet ist, ich denke, dass es enthalten ist. Und zwar in der frischen Ausführung, ganze Blätter. Kein getrockneter Tabak zum Rauchen. Während the Dreamer synthetisch daherkommt, und nicht wie das Waschmittel, sondern wie Wäsche, die damit gewaschen wurde (inklusive metallischem Waschtrommelaroma und kühl-feuchtem mief) riecht, riecht die Version von Divine einfach nur super schön und hochwertig.

Der Duft ist der Kuschelduft für Herren schlechthin. Watteweich, man möchte eine Kuscheldecke damit besprühen und sich davon in den Schlaf wiegen lassen.
Die Iris ist nicht feinpudrig-atemwegsvertrocknend wie Midnight in Paris oder Dior Homme, sondern sehr angenehm und holzig. Fruchtig-maskuline Wacholderbeere und frisch-holziger Zypresse geben diesen "Waschmittel-Vibe", etwas warme Süße aus der Basis ist die ganze Zeit über da, aber keiner der Noten aus der Basisnote ist dominant. Das ganze ist linear gehalten.

Die Haltbarkeit ist durch den sparsamen Einsatz der Fixative leider tatsächlich nicht so berauschend. Man hat der Duftharmonie wegen nicht mehr Amber oder Ambra verwendet, denn so, wie er ist, ist er perfekt.

Alternativen und ähnliche Düfte: The Dreamer von Versace

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