14.06.2017 - 15:03 Uhr
Mydarkflower
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Mydarkflower
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11
Ein Abend auf dem Bauernhof
Ich musste all meinen Mut zusammen nehmen, um “Ambra Iris“ auszuprobieren, denn am Sprühkopf riecht er einfach nur zum Wegrennen - muffig, süßlich, nach alt.
Aber, wie ich ja schon festgestellt habe, manchmal trügt der erste Eindruck.
Der erste Eindruck ist, daß ich keinen Eindruck habe. Dieser Geruch ist mir völlig fremd, so absonderlich wie ein Alien.
Ich spicke also bei der Duftpyramide und ja, stimmt, es ist Patchouli. So hab ich das allerdings noch nie wahrgenommen. Es ist nicht erdigmodrig oder gruftartig. Es riecht auch nicht nach nassem Waldboden.
Dieses Patchouli ist süß und irgendwie cremig schmutzig.
Ich überlege noch, ob mir das jetzt gefällt oder nicht, da stehe ich plötzlich im Kuhstall, auf dem Bauernhof meiner Kindheit.
Die Kühe sind grade von der Weide hereingekommen, sind noch erhitzt von der Sonne. In den Raufen ist frisches Heu, auf dem Boden ist Stroh aufgeschüttet.
Auf dieses Stroh hat definitiv eine von den Kühen draufgepinkelt. Es riecht ganz leicht beißend nach Urin.
Zu nah an der Pinkelquelle (meiner Haut) ist dieser Geruch fast unangenehm, aber die Wolke, die aus meinem Ausschnitt in meine Nase weht, ist friedlich und warm - wie ein Sommerabend, der heranbricht, während man die müde wiederkäuenden Kühe streichelt.
Die Kühe gehen schlafen, ich gehe schwitzend und ganz zart nach Stall duftend in die Dunkelheit hinaus und atme tief den Duft der durch den heißen Tag staubigen Erde und der pudrig-trockenen, träumenden Blumen ein.
Aber, wie ich ja schon festgestellt habe, manchmal trügt der erste Eindruck.
Der erste Eindruck ist, daß ich keinen Eindruck habe. Dieser Geruch ist mir völlig fremd, so absonderlich wie ein Alien.
Ich spicke also bei der Duftpyramide und ja, stimmt, es ist Patchouli. So hab ich das allerdings noch nie wahrgenommen. Es ist nicht erdigmodrig oder gruftartig. Es riecht auch nicht nach nassem Waldboden.
Dieses Patchouli ist süß und irgendwie cremig schmutzig.
Ich überlege noch, ob mir das jetzt gefällt oder nicht, da stehe ich plötzlich im Kuhstall, auf dem Bauernhof meiner Kindheit.
Die Kühe sind grade von der Weide hereingekommen, sind noch erhitzt von der Sonne. In den Raufen ist frisches Heu, auf dem Boden ist Stroh aufgeschüttet.
Auf dieses Stroh hat definitiv eine von den Kühen draufgepinkelt. Es riecht ganz leicht beißend nach Urin.
Zu nah an der Pinkelquelle (meiner Haut) ist dieser Geruch fast unangenehm, aber die Wolke, die aus meinem Ausschnitt in meine Nase weht, ist friedlich und warm - wie ein Sommerabend, der heranbricht, während man die müde wiederkäuenden Kühe streichelt.
Die Kühe gehen schlafen, ich gehe schwitzend und ganz zart nach Stall duftend in die Dunkelheit hinaus und atme tief den Duft der durch den heißen Tag staubigen Erde und der pudrig-trockenen, träumenden Blumen ein.
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