17.04.2022 - 10:26 Uhr
Ergreifend
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Der Meisterfälscher? Ein Vergleich.
Ich kenne schon einige Düfte von Dua mittlerweile und muss sagen, dass z.B. Night in the Desert dem Sahara Noir verdächtig nahe kommt. Müde oder unerfahrene Nasen würden da keinen Unterschied entdecken. Vielmehr hat der Dua auch einen ziemlich starken Atem, aber wenn man ihm direkt außeinandernimmt, so merkt man doch, das da doch das gewisse Etwas fehlt. Nun ja - Sahara Noir ist das Objekt der Begierde und nicht umgekehrt. Tom Fords Sahara ist durchwegs interessanter und erwachsener. Bei der Haltbarkeit und bei der Sillage wäre ich mir mittlerweile nicht ganz so sicher. Wie ist es aber nun bei diesem Vergleich? Arabian Amber Nuit soll so ähnlich duften, wie das allzeitbekannte Ambre Nuit . Der Dua kostet zwar einen kleinen Bruchteil von dem, was der Dior kostet, ist jedoch sehr langlebig und beänstigend ausgiebig und auch fordernd. Da fragt man sich natürlich: Wer ist talentierter? Der wahre Künstler oder der Meisterfälscher?
Vorweg, der Dua startet ganz anders als wie Diors Ambre Nuit. Beim ersten Auftakt dachte ich gleich, die haben nur minimal was miteinander zu tun. Dior ist auch nicht gerade lieblich am Anfang, eher pfeffrig unterwegs, hat aber gleich eine wundervolle Basis mit dichter Wärme geschaffen. Wirkt ruhig und erwachsen. Edel. So, wie man das kennt von den meisten Dior Privee Sachen. Duas Arabian Amber Nuit legt hingegen einen holprigen Start hin. Man merkt, es geht in Richtung Orient und das es warm würzig wird, aber der gewisse Pump ist am Anfang absolut nicht da. Der Dua braucht da einiges an Zeit, bis er endlich Fahrt aufnimmt. Aber wir wollen mal nicht so sein.
Langsam aber sicher kehrt auch eine Wärme bei Dua ein. Er wirkt nun ruhiger, seitdem er eine Zeit lang auf meiner Haut liegt. Eine fein süffige Note von Patchouli nehm ich wahr, die nur sachte nach Erde riecht. Deutlich vermischt und stark verankert mit einer frischen Rose. Dazu ummantelt von einer leicht zitrischen Note, welche mit Sand belegt und dabei fast alles im Keim erstickt. Der Duft wird tiefer, erreicht aber nie das Herz, wie Ambre Nuit. Er wirkt dann etwas beladener, will zeigen, dass er Power hat. Und das hat er ja! Seine Haltbarkeit und Sillage sind im oberen Segment angesiedelt und er ist (und das traue ich mir zu sagen) deutlich ergiebiger und hält länger an, als der Dior.
Es kommt mit der Zeit eine zaghafte Wärme dazu, welche mit Vanille angereichert ist. Es wird nun dicker, dichter, aber auch rauer. So sanft wie der Dior sich gibt, ist dieser Dua hier bei weitem nicht. Dies macht ihn nicht unschöner, aber meiner Meinung nach unrunder. Leicht pudrig wird es, einen Tacken von animalischen hat er auch.
Ich bin nun mehrere Male drauf angesprochen worden und habe, zu meinem Erstaunen festgestellt, dass er viel besser ankommt bei meinen Freunden und Bekannten. Diejenigen, die kaum Dufterfahrung haben, können den Dua nicht vom Dior entscheiden. "Ist doch ein und dasselbe?" hörte ich meinen Bruder sagen. Nein, ist er nicht und das ist auch gut so.
Ich mag ihn dennoch, da er trotz seines holprigen Startes, dennoch ein schönes Gesamtbild ergibt. Ein feiner Orientale, der einen langen Atem hat und sich sehr ergiebig auf einem ausbreitet. Wer das sucht und nicht so viel Geld für den Dior ausgeben will, ist hier goldrichtig.
Was den Flakon anbelangt, da sind sie sich jedoch komplett unterschiedlich, wie man sieht. Aber ja, man kann ja nicht alles haben ;) :D
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