Diamonds and Emeralds 1993 Eau de Toilette

Somebody
11.03.2013 - 09:30 Uhr
7.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft

Ich wollte ihn lieben

oder zumindest mögen, diesen Duft der schönen Elizabeth.
Nachdem ich die vorausgegangenen Kommentare und die vielen Bewertungen zu diesem und auch den anderen Taylor-Düften angeschaut hatte, war ich mir sicher, 79% können nicht irren. Bei Günter Jauch hätte ich jedenfalls bedenkenlos den Publikums-Joker genommen.
Als mir die Smaragde dann im Web günstig vor die Maus kamen und das auch noch in Kombi mit der Bodylotion, war mein gesunder Menschenverstand komplett ausgeschaltet und ohne den Duft jemals getestet zu haben schlug ich blind zu und kaufte gleich die 100 ml-Flasche.

Päckchen angekommen, ausgepackt und beherzt aufs Handgelenk gesprüht. Sofort ist mir klar, dass ich diesen Duft sehr wohl schon gerochen habe und die Erinnerung daran nicht positiv ist. "Cool bleiben", mahne ich mich innerlich, "Jetzt gehst du nochmal ganz unvoreingenommen da ran."

Also Nase wieder Richtung Handgelenk, was eigentlich gar nicht nötig ist, da der Duft eine unwahrscheinliche Intensität besitzt. Eine regelrechte Blütenbombe ist da vor meinem Riechorgan explodiert, aber für mein Empfinden leider keine harmonische. Besonders eine Note, die ich so aus der Natur nicht kenne - eventuell die Gardenie? - drängt sich laut und unangenehm in den Vordergrund. Mit relativer Erleichterung nehme ich zur Kenntnis, dass das Ganze nicht auch noch schwülstig und süß ist.

Okay, man muss dem Duft Zeit geben, sich zu entwickeln und vielleicht kann ich ihm dann doch noch etwas abgewinnen. Also schnell an Kaffeebohnen geschnüffelt, was allerdings nichts nützt, da die Wolke mich mittlerweile komplett eingehüllt hat. Verzweifelt versuche ich, mich auf etwas anderes zu konzentrieren, aber vergeblich. Die unbekannte Blüte bohrt sich durch meine Nase in den Kopf und nach kurzer Zeit machen sich dort stechende Schmerzen breit.

Notgedrungen versuche ich meinen Dufttest durch Abwaschen abzubrechen, aber Smaragde und Diamanten sind bekanntlich recht widerstandsfähige Mineralien und der Duft macht den Namensgebern alle Ehre, denn ich kriege ihn auch nach mehrmaligem Einseifen nicht hundertprozentig neutralisiert. Leider bekomme ich dadurch den weiteren Duftverlauf nicht mehr mit, habe aber auch keine Lust, um jeden Preis weiter zu leiden.

Als ich mich ein paar Tage später vollständig erholt habe, wage ich noch einen Sprüher auf ein Kosmetiktuch. Auch hier ist mir die Kopfnote unangenehm und ich bringe das Tuch erstmal außer Reichweite. Nach einiger Zeit hat sich der Duft darauf jedoch tatsächlich positiv entwickelt, viel harmonischer und "zahmer" als auf meiner Haut.

Fazit: Erst testen, dann kaufen.
Die Smaragde und ich passen nicht zueinander.
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