Magnetism for Men 2004 Eau de Toilette

LoveAstaire
10.02.2011 - 16:29 Uhr
16
Wenig hilfreiche Rezension
10
Haltbarkeit
10
Duft

Der Ring der O.

ich trug einen schwarzen Trenchcoat,
er ging mir bis zu den Knien, darunter schwarze Reiterstiefel im klassischen Stil, Absatz, Lederschleife, hauteng, schwarz poliert.

Ich klingelte,
er öffnete die Tür, schaute mich an, ein Grinsen machte sich bemerkbar, es gefiel ihm was er sah.

Es war wieder einer dieser Nächte; Vollmond, keine Sterne, keine Wolken, kein Leben, nur die Nacht, der Mond und der alles verschlingende Nebel.

Ich trat in das warme Appartement, Geschmack hatte er, wie alle meine "Liebesopfer". Er deutete mit einer Geste auf meinen Trenchcoat,
ich zog eine Augenbraue hoch, ging an ihm vorbei, stellte mich in das Licht der Kerzen, öffnete den Gürtel und stricht den schwarzen Stoff von meinen Schultern. Mein Blick fiel auf einen dicken, weißen Umschlag, ich schaute ihn an, er nickte. Mit meiner Haut offenbarte sich Vanille, eine männliche Vanille, verspielt aber nicht kitschig, mit ihr vermischten sich satte Beeren, dunkel, triefend, überreif.

Ein schwarzer Gurt ziert meinen Körper, schlang sich um meinen Körper wie eine Dornenranke. Meine linke Hand ziert der Ring der O. Ich ziehe ein Lederband von meinem Handgelenk: "Knie dich hin! Hände hinter dem Rücken und kein Ton! Einfach gehorchen." Mein Puls beschleunigt, sein Atem wird schwer, die Luft ist aufgeladen, erregt. Roter Pfeffer durchströmt den Raum, angefacht von der aufkommenden Hitze. Ich binde seine Hände auf dem Rücken zusammen, heute Nacht ist er mir ausgeliefert, er muss das tun was ich will, kein Nein, kein Entkommen, er erregt mich im gleichen Maße, wie es ihn erregt. Ich greife zu einer Kerze, beträufel seinen Oberkörper, rotes Wachs ziert seine Brust, ein leichter Schmerz verlässt seine Lippen, ich grinse, immer das Selbe. Die Vanille verschwindet mit zunehmender Temperatur, es bleibt noch der Pfeffer, nicht stechend, würzig leicht, fast magisch dringt er durch den Raum und legt sich auf die Möbel nieder. Ich erahne Sandelholz, denn der Duft wird zunehmend süßer je länger der Abend voran dringt.

Ich habe viele Namen, heute Nacht bin ich "Mistress". Ich fahre seinem Rücken mit meiner Gerte aus schwarzem Leder entlang, schlage zweimal kräftig zu, es gibt eine lautes Zischen, und beträufel so dann die geröteten Stellen mit Kerzenwachs. Mein erhitzter Körper erzeugt einen wunderbar leckeren Duft, schwer würzig, dunkel süß. Jedoch keine Süße à la JPG Le Male, sondern ziemlich reif und satt. Mein Liebestoller kommt langsam außer Atem, ich verbinde ihm die Augen, seine Hauptschlagader tritt hervor, deutlich und kräftig, Schweißperlen zieren seine Stirn, ich lächle; immer das Gleiche, ich liebe diesen Moment, völlig ausgeliefert, völlig mir ergeben, völlige Ekstase.

Ich befehle ihm den Mund zu öffnen, er gehorcht. Ich lasse ihn Himbeersorbet von meinen Fingern kosten, danach fahre ich mit meiner Hand durch seine Haare, lege mit einem kräftigen Ruck seinen Kopf in den Nacken und flüster ihm ein letztes Wort ins Ohr...

Es ist früh geworden, die Schwärze der Nacht verlässt die Atmosphäre, es dämmert. Ich ziehe meinen Mantel an, erlische die Kerzen; der Raum riecht nach Eisen, rotem Pfeffer und saftig-triefend roten Beeren, es durchtränkt den ganzen Raum.

Ich gebe ihm einen letzten Kuss auf seine blauen Lippen, ziehe die Lederbänder zurecht, schließe den Gürtel meines Trenchcoats, starre auf meine frisch befüllte Phiole, die träge und glänzend um meinen Hals hängt, blicke ein letztes Mal auf den bleichen, erstarrten und blutleeren Körper und verlasse mit dem weißen Umschlag in meinen Händen das Appartement.

LA
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