Basilicaroma
28.08.2020 - 11:46 Uhr
14
Sehr hilfreiche Rezension
6
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft

Die leidenschaftliche On-Off Beziehung

Als ich dich das erste Mal traf, hatte ich schon viel von dir gehört. Doch wollte ich nicht dem Trend verfallen, sodass ich dich teilweise gewollt ignoriert habe. Ein paar Mal warf ich flüchtige Blicke auf dich, schnüffelte unmerklich, wenn du vorbei gingst – ich konnte nichts Außergewöhnliches entdecken. „Ich verstehe der Reiz solcher Casanovas nicht“, dachte ich mir und ging achselzuckend meines Weges.

Und dann kam ein kühler Frühlingstag; ich war in Eile und ging schnellen Schrittes den Weg nach Hause. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit beim Abbiegen und wir fanden uns beinahe in inniger Umarmung wieder, mit vor Schreck aufgerissenen Augen. „Es tut mir aufrichtig leid!“, stammelte ich direkt und realisierte im nächsten Moment, wen ich vor mir hatte. Deine Augen blitzten belustig auf, während sich meine Miene verfinsterte.Auf dem Rest der Strecke gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf…und dein Duft! Ein holzig-süßer Duft, den ich so noch nie gerochen hatte und der noch von deiner Berührung an meiner Jacke hing. „Ist ja wie in einem schnulzigen Liebesfilm hier!“, dachte ich verärgert.

Es vergingen Monate und wir trafen uns wiederholt auf der Straße. Ich war wie verzaubert von deiner charmanten Art mich in Gespräche zu verwickeln, deiner leichten und sorgenfreien Gangart, deinem schiefen Lächeln. Es folgten weitere leidenschaftliche Wochen und Monate, in denen ich jeden Atemzug mit dir genoss. Wenn du bei mir warst, fühlte ich mich von deiner zauberhaften Aura umgeben. Wenn du meine Wohnung verließt, konnte ich Spuren deines Duftes an meiner Bettwäsche, Kleidung, Teppiche erschnuppern.

Doch gab es Tage, an denen ich dich gebraucht habe und du nicht für mich da warst. Du hast meine Anrufe ignoriert, mir die kalte Schulter gezeigt, ohne einen mir ersichtlichen Grund. Du warst nirgendwo zu finden. Ich erinnere mich auch an die Momente, in denen du dich von deiner scharfen, unangenehmen Art gezeigt hast, sodass ich bereute, dich ins Haus gelassen zu haben. Die wunderbar süßen Momente überwiegten zwar, doch mich gänzlich auf dich verlassen, das konnte ich nicht.

So fasste ich einen Entschluss. Ich wollte nicht mehr auf dich warten und deine Launen ertragen. Ich ging viele weitere Beziehungen ein, doch ich habe dich nie vergessen. Ich freue mich weiterhin jedes Mal, wenn du unerwartet an meiner Tür klopfst und mich mit deiner hypnotisierenden Präsenz tröstest. Wir sind nun Freunde und das ist auch gut so.
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