24.04.2012 - 15:40 Uhr
Palonera
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Palonera
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16
des Mauren letzter Seufzer
Nachdem gleich drei unangefochtene Parfum-Koryphäen diesen Duft rezensiert haben, braucht es für mich schon ein wenig Mut, um in aller Bescheidenheit ebenfalls meine Eindrücke zum gefiederten Holz, zur hölzernen Feder festzuhalten, ;-).
Ich liebe die Esteban-Düfte.
Seit meiner ersten Begegnung mit ihnen ist mir noch keiner unter die Nase gekommen, der mich nicht in dieser oder jener Form berührt, zumindest aber angesprochen hätte.
"Bois Plume" bildet hier keine Ausnahme und katapultiert mich einige Jahre zurück nach Granada, in jene Stadt, der "des Mauren letzter Seufzer" galt und in der die Alhambra in mir den Wunsch erweckte, mich über Nacht in ihr einschließen zu lassen, um diese Gärten und dieses Bauwerk wenigstens für ein paar Stunden ganz für mich allein zu haben.
Frische und Würze, fast schon arrogant anmutende Kälte und einschmeichelnde Wärme zur gleichen Zeit eröffnen auf meiner Haut einen Duft, dessen Pyramide ich wieder einmal nicht glauben mag, daß sie vollständig sein soll – unverwechselbar steigt mir Jasmin in die Nase, nicht jener feine und süße, der florale Kompositionen so oft veredelt, sondern jener strenge, herrische, geradezu betäubende und nach meinem Empfinden leicht fäkalische Jasmin, den ich in dieser Intensität bisher nur in Granada erlebt habe.
Er begleitete mich durch die Albaicín, das alte maurische Wohnviertel, und ist seither unauslöschlich in mein Duftgedächtnis eingebrannt.
In "Bois Plume" gesellen sich, bevor es unangenehm werden könnte, warme und trockene Holznoten zum Jasmin und bilden den perfekten Gegenpart, um einen nur unterschwellig floralen, sehr charaktervollen und tiefschürfenden Sonderling zu kreieren, der sich seine TrägerInnen selbst auszusuchen scheint, denn jedermann und jederfrau wird sich ganz sicher nicht mit ihm anfreunden.
Dafür ist "Bois Plume" trotz aller Wärme zu herb, zu eigenwillig, zu kantig und in gewisser Hinsicht auch zu wild, zu ungezähmt.
Er läßt mich an das Flair der Cuevas denken, der Zigeunerwohnungen in den Höhlen von Sacromonte, einem Stadtteil von Granada.
Stolz sind die Menschen, die dort leben, eigensinnig und ein wenig spröde – es dauert, bis man ihr Temperament und ihre Leidenschaft entdeckt, bis sie sich öffnen und Zugang gewähren zur Sanftmut hinter der rauhen Fassade.
Seit vielen Stunden begleiten wir einander nun, "Bois Plume" und ich.
Er ist sanfter geworden, anschmiegsamer, ist eine tiefe Bindung eingegangen mit meiner Haut.
Sie verstehen sich offensichtlich gut miteinander und erzählen Geschichten von alten Karawanen mit ihren kostbaren Hölzern und Gewürzen, von Gold und seltenen Essenzen einer lange versunkenen Zeit.
Früh am Morgen erst verhaucht der Duft mit einem letzten leisen Seufzer...
Ich liebe die Esteban-Düfte.
Seit meiner ersten Begegnung mit ihnen ist mir noch keiner unter die Nase gekommen, der mich nicht in dieser oder jener Form berührt, zumindest aber angesprochen hätte.
"Bois Plume" bildet hier keine Ausnahme und katapultiert mich einige Jahre zurück nach Granada, in jene Stadt, der "des Mauren letzter Seufzer" galt und in der die Alhambra in mir den Wunsch erweckte, mich über Nacht in ihr einschließen zu lassen, um diese Gärten und dieses Bauwerk wenigstens für ein paar Stunden ganz für mich allein zu haben.
Frische und Würze, fast schon arrogant anmutende Kälte und einschmeichelnde Wärme zur gleichen Zeit eröffnen auf meiner Haut einen Duft, dessen Pyramide ich wieder einmal nicht glauben mag, daß sie vollständig sein soll – unverwechselbar steigt mir Jasmin in die Nase, nicht jener feine und süße, der florale Kompositionen so oft veredelt, sondern jener strenge, herrische, geradezu betäubende und nach meinem Empfinden leicht fäkalische Jasmin, den ich in dieser Intensität bisher nur in Granada erlebt habe.
Er begleitete mich durch die Albaicín, das alte maurische Wohnviertel, und ist seither unauslöschlich in mein Duftgedächtnis eingebrannt.
In "Bois Plume" gesellen sich, bevor es unangenehm werden könnte, warme und trockene Holznoten zum Jasmin und bilden den perfekten Gegenpart, um einen nur unterschwellig floralen, sehr charaktervollen und tiefschürfenden Sonderling zu kreieren, der sich seine TrägerInnen selbst auszusuchen scheint, denn jedermann und jederfrau wird sich ganz sicher nicht mit ihm anfreunden.
Dafür ist "Bois Plume" trotz aller Wärme zu herb, zu eigenwillig, zu kantig und in gewisser Hinsicht auch zu wild, zu ungezähmt.
Er läßt mich an das Flair der Cuevas denken, der Zigeunerwohnungen in den Höhlen von Sacromonte, einem Stadtteil von Granada.
Stolz sind die Menschen, die dort leben, eigensinnig und ein wenig spröde – es dauert, bis man ihr Temperament und ihre Leidenschaft entdeckt, bis sie sich öffnen und Zugang gewähren zur Sanftmut hinter der rauhen Fassade.
Seit vielen Stunden begleiten wir einander nun, "Bois Plume" und ich.
Er ist sanfter geworden, anschmiegsamer, ist eine tiefe Bindung eingegangen mit meiner Haut.
Sie verstehen sich offensichtlich gut miteinander und erzählen Geschichten von alten Karawanen mit ihren kostbaren Hölzern und Gewürzen, von Gold und seltenen Essenzen einer lange versunkenen Zeit.
Früh am Morgen erst verhaucht der Duft mit einem letzten leisen Seufzer...
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