15.06.2021 - 14:49 Uhr
Tofuwachtel
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Tofuwachtel
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Entschlossene Ansage
Den Erbschein hatte sie schon vor Wochen zugesandt bekommen. Es hatte sehr lange gedauert, bis sie ausfindig gemacht werden konnte. Jetzt hatte der Anwalt ihr die Schlüssel übergeben.
Während der Fahrt zum Haus hing sie ihren Gedanken nach. Dorothea. Nie hatte sie diesen Namen von ihrer Mutter gehört, bis zur Erbbenachrichtigung nicht gewusst, dass sie eine Tante hatte. Warum die Schwestern sich wohl derart entzweit hatten. – Beide konnte sie nicht mehr fragen.
Eine Zeit lang stand sie vor der maroden Gartentür, blickte in den verwilderten Vorgarten, auf die von Grün bewachsene Eingangsfront. Drei dicht mit Moos bewachsene Stufen führten zum Eingang.
Die Tür quietschte etwas, dann stand sie im Flur. Weiße Bodenfliesen, halbhoch weiß gekachelt. Kühl, frisch und ein leichtes Frösteln durchfuhr sie. Ein heller Dunst hing in der Luft.
Eine Nachbarin hatte ab und zu nach allem gesehen, gelüftet, die Wasserhähne auf- und zugedreht. Im Wohnzimmer waren die Möbel mit weißen Laken abgedeckt. Die hellgrünen, mit kleinen weißen Blüten und Rosen bestickten Übergardinen zugezogen. Zögernd zog sie den Stoff zur Seite. Nahm, von der im fast gleichen Muster bezogenen Couch, die Laken ab.
Hell flutete das Licht durch den Raum als sie den oberen Auszug der Kommode aufzog. Seife. Die ganze Schublade voll. Schnell breitete sich ein sanft seifiger Nebel im Raum aus.
In der nächsten ein altes Fotoalbum. Schwarz-Weiß Fotografien. Von Hand liebevoll nachkoloriert. Geschwister. Sofort erkannte sie ihre Mutter. Daneben, unverkennbar die Ähnlichkeit, ihre Tante. Beide junge Frauen, beide Pfirsichhaut, beide matt sanft rote Lippen, beide mit einem von Grün umkränzten, kleinen Blumenstrauß in der Hand.
Sie sah sich weiter um. Zog jetzt überall die weißen Tücher ab. Die vereinzelt in den Räumen stehenden Weichholzmöbel mit ihrem fast bauhausartigen Stil gefielen ihr. Gaben überall eine gewisse, feine Wärme. Besonders der kleine honigbraune Sekretär. Obwohl sie es durchaus immer noch als wohltuend frisch empfand.
Bilder in gebürsteten Silberrahmen, die zart metallisch schimmerten, wo ein heller Lichtstrahl sie traf. Ihre Tante schien Impressionisten geliebt zu haben. Besonders die Motive von Monet mit seinen Stillleben von Früchten und Blumen. Aber auch Pissarro und seine grünen Landschaften. Alle als Kreidezeichnungen, alle mit der Signatur ihrer Tante.
Der Garten war klein und wild verwunschen. Das würzige Kraut stand in manchen Ecken kniehoch. Und auch die schattige Terrasse war von weichem Moos bewuchert. Ihr gefiel das sehr.
Nur für einen kurzen Moment die Augen schließen…… Als sie erwachte, stand die Sonne schon tief und fast ein wenig cremig gelb fielen ihre Strahlen durch die Fenster.
Noch immer hing ein feiner Seifenhauch im Raum und obwohl die Sonne die Räume erwärmt hatte, empfand sie immer noch ein bisschen von dieser wohltuend kühlen Frische. Noch einmal ging sie durch das kleine Haus. Ihr Entschluss stand fest. Am anderen Ende der Welt hielt sie nichts. Ein Griff zum Handy. „Ja, richtig. Der Termin für morgen hat sich erledigt. Ich ziehe den Auftrag zurück, ich verkaufe nicht …..“
Während der Fahrt zum Haus hing sie ihren Gedanken nach. Dorothea. Nie hatte sie diesen Namen von ihrer Mutter gehört, bis zur Erbbenachrichtigung nicht gewusst, dass sie eine Tante hatte. Warum die Schwestern sich wohl derart entzweit hatten. – Beide konnte sie nicht mehr fragen.
Eine Zeit lang stand sie vor der maroden Gartentür, blickte in den verwilderten Vorgarten, auf die von Grün bewachsene Eingangsfront. Drei dicht mit Moos bewachsene Stufen führten zum Eingang.
Die Tür quietschte etwas, dann stand sie im Flur. Weiße Bodenfliesen, halbhoch weiß gekachelt. Kühl, frisch und ein leichtes Frösteln durchfuhr sie. Ein heller Dunst hing in der Luft.
Eine Nachbarin hatte ab und zu nach allem gesehen, gelüftet, die Wasserhähne auf- und zugedreht. Im Wohnzimmer waren die Möbel mit weißen Laken abgedeckt. Die hellgrünen, mit kleinen weißen Blüten und Rosen bestickten Übergardinen zugezogen. Zögernd zog sie den Stoff zur Seite. Nahm, von der im fast gleichen Muster bezogenen Couch, die Laken ab.
Hell flutete das Licht durch den Raum als sie den oberen Auszug der Kommode aufzog. Seife. Die ganze Schublade voll. Schnell breitete sich ein sanft seifiger Nebel im Raum aus.
In der nächsten ein altes Fotoalbum. Schwarz-Weiß Fotografien. Von Hand liebevoll nachkoloriert. Geschwister. Sofort erkannte sie ihre Mutter. Daneben, unverkennbar die Ähnlichkeit, ihre Tante. Beide junge Frauen, beide Pfirsichhaut, beide matt sanft rote Lippen, beide mit einem von Grün umkränzten, kleinen Blumenstrauß in der Hand.
Sie sah sich weiter um. Zog jetzt überall die weißen Tücher ab. Die vereinzelt in den Räumen stehenden Weichholzmöbel mit ihrem fast bauhausartigen Stil gefielen ihr. Gaben überall eine gewisse, feine Wärme. Besonders der kleine honigbraune Sekretär. Obwohl sie es durchaus immer noch als wohltuend frisch empfand.
Bilder in gebürsteten Silberrahmen, die zart metallisch schimmerten, wo ein heller Lichtstrahl sie traf. Ihre Tante schien Impressionisten geliebt zu haben. Besonders die Motive von Monet mit seinen Stillleben von Früchten und Blumen. Aber auch Pissarro und seine grünen Landschaften. Alle als Kreidezeichnungen, alle mit der Signatur ihrer Tante.
Der Garten war klein und wild verwunschen. Das würzige Kraut stand in manchen Ecken kniehoch. Und auch die schattige Terrasse war von weichem Moos bewuchert. Ihr gefiel das sehr.
Nur für einen kurzen Moment die Augen schließen…… Als sie erwachte, stand die Sonne schon tief und fast ein wenig cremig gelb fielen ihre Strahlen durch die Fenster.
Noch immer hing ein feiner Seifenhauch im Raum und obwohl die Sonne die Räume erwärmt hatte, empfand sie immer noch ein bisschen von dieser wohltuend kühlen Frische. Noch einmal ging sie durch das kleine Haus. Ihr Entschluss stand fest. Am anderen Ende der Welt hielt sie nichts. Ein Griff zum Handy. „Ja, richtig. Der Termin für morgen hat sich erledigt. Ich ziehe den Auftrag zurück, ich verkaufe nicht …..“
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