Fils de Dieu du Riz et des Agrumes
Philippine Houseboy
2012

Fils de Dieu du Riz et des Agrumes / Philippine Houseboy von Etat Libre d'Orange
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
7.6 / 10 245 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Etat Libre d'Orange für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist würzig-zitrisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Würzig
Zitrus
Süß
Gourmand
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
IngwerIngwer KorianderKoriander ZitroneZitrone
Herznote Herznote
ReisReis JasminJasmin KardamomKardamom
Basisnote Basisnote
TonkabohneTonkabohne AmberAmber LederLeder

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.6245 Bewertungen
Haltbarkeit
7.2193 Bewertungen
Sillage
6.2194 Bewertungen
Flakon
7.1171 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.345 Bewertungen
Eingetragen von Emrocco, letzte Aktualisierung am 14.04.2024.

Rezensionen

14 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Achilles

88 Rezensionen
Achilles
Achilles
Top Rezension 40  
Abstecher ins süße Asien
Das muss ich kurz kommentieren, der Duft ist zu komplex für ein Statement:
Was für ein beknackter Name. Was sage ich denn, wie das heißt wenn ich gefragt werde was ich trage? Philippine Houseboy- aber eigentlich Sohn des Reis- und Agrumengottes. Ah ja! Klar, hat man ja schon mal gehört.
Ich hab automatisch eine Art Testverweigerung, wenn Düfte so überzogen getauft werden. Aber sei´s drum, hier solls um den Inhalt gehen, der wahrlich famos ist:
Diese Duftpyramide konnte ich mir nicht entgehen lassen, allein schon weil ich auf Milchreis abfahre und auf Reis als Duft eh, (Reisdampf, clean, pudrig, schwülstig aber trotzdem rein - toll als Geruch!), dann noch mit Limette und Bibergeil und dem ganzen drumherum - die Kombi klingt zu verlockend.

Er startet zitrisch-frisch, aber so würzig, wie man es von Limetten kennt, nicht von Zitronen. Limette hat diese ganz eigene Frische, süß-würzig und stechend bissig manchmal, auf jeden Fall aber immer ein Wachmacher.
Hier sehr authentisch zum Auftakt, kommt zusammen mit einer zimtigen Entourage und viel Ingwer, ganz so wie gesalzener asiatischer Eistee, garniert mit Kokosflocken. Das aufbrausend Frische legt sich nach ca einer Stunde, und dann wirds interessant, so ganz anders, als würde man sich durch ein mehrschichtiges Dessert essen und käme langsam zum cremigen Herzstück.

Kokos (-milch) wird immer stärker zur Mitte hin, Reis riecht man noch nicht, aber erahnt schon, dass der Duft sich verwandelt und : für einige Momente hat man den perfekten Vanillemilchreis in der Nase, der wahrhaft köstlich ist. Aber zu jeder Zeit suggeriert einem der Duft etwas tropisches, mitsamt Wetter und dieser drückenden, aber entspannenden Schwüle und Verträumtheit.

Die Basis ist ein weicher, anschmiegsamer, moschusdurchtränkter Ausbund an Sinnlichkeit mit einem Hauch Jasmin, der hie und da aufblitzt. Den Kick gibt diese mysteriöse Dualität an etwas Animalischem gepaart mit Sauberduft, dazu eine Art Würze, Shiso - Das ist wilder Sesam, das passt gut ins Gesamtkonzept und gibt dem Reisthema diese eigentümliche süß-holzige Note. Bibergeil oben drauf, das kenne ich eh gut, und hier ist es so ähnlich wie in Absolute Aphrodisiac, nur nicht so kratzig und zickig und viel besser integriert. Der Clou ist aber die köstliche Note von Dampfnudel mit Kondensmilch, was merkwürdig klingt, aber tatsächlich wirklich gut schmeckt.

Das gesamte Werk ist eine sehr gelungene Konstruktion an so vielen tollen Noten, mit einem richtig guten und scharfen Verlauf, was man ja nicht so oft trifft. Es ist soviel mehr als nur süße Sauberkeit oder gefälliger Gourmand, es ist ein Konglomerat aus essbaren, animalischen und würzigen Noten und schafft es damit einfach nicht, auf die Nerven zu gehen.
Der Duft bietet vieles in einem und innerhalb sich selbst mehrere Perspektiven, da er wirklich so gewaltig umschlägt in mehrere Schichten Leckerei. Wer also auf der Suche nach einem asiatischen Dessert mit einem gewissen Edge ist, der sollte den hier mal testen.
Klare Testempfehlung und Chapeau dem Parfumeur.
19 Antworten
5
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 34  
CoVid-Kommentare, erstes Stück: Keine Körperflüssigkeiten!
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass, seitdem auch hier in Deutschland die CoViD-Pandemie mit voller Wucht eingeschlagen hat, die Kommentaraktivitäten hier zurückgegangen sind. Obwohl ich in den letzten Tagen eine ganze Menge neuer Abos geklickt habe, bekomme ich jedenfalls viel weniger einschlägige E-Mails als früher. Nun, ihr Schreiber da draußen, auf der Intensivstation oder im Sarg seid ihr ja wohl hoffentlich noch nicht, aber ihr habt gewiss gute Gründe, euch hier zurückzuhalten. Vielleicht macht ihr Homeoffice und müsste zuhause Video-Meetings machen und gleichzeitig das dreijährige Kind versorgen und seid davon abends so geschafft, dass ihr gleich ins Bett fallt. Oder ihr jagt die ganze Zeit nach Klopapier. Oder seid zu dem Schluss gekommen, dass die Befassung mit Düften eitler Wahn ist. Was auch immer es ist, bleibt gesund und guter Dinge!

Mir hat die Krise derzeit (das kann sich ganz schnell ändern) eine Entschleunigung und Beruhigung meiner Tages- und Wochenroutinen gebracht. Außerdem sind meine Pröbchenspeicher noch gut gefüllt und einige Souk-Bestellungen habe ich in den letzten Tagen auch noch getätigt; ich hoffe, es kommt noch alles an, bevor die Post vielleicht auch noch dicht macht. Und deshalb will ich hier vielleicht etwas öfter und regelmäßiger als sonst kommentieren. Vielleicht manchmal auch dann, wenn ich sonst nur ein Statement oder gar nichts geschrieben hätte. Als Signum des heiteren Spiels auch in schweren Zeiten. Als Flaggensignal, dass ich noch da bin. Und mir selbst ebenso zur Kurzweil wie denjenigen, die meine Kommentare gerne lesen und die vielleicht jetzt zuhause in Quarantäne sitzen und sich über eine nette Ablenkung freuen.

Über FdDdRedA hätte ich normalerweise wahrscheinlich schon deshalb eher nichts geschrieben, weil ich mit Terra nahezu völlig übereinstimme. In der Duftanalytik, in den sich aufdrängenden Bildern, in der Punktbewertung. Und auch die anderen, zuletzt gerade Augusto (ebenfalls mit derselben Note), haben sehr Treffendes geschrieben. Da bleibt mir, wenn ich bei der Wahrheit bleiben will, nicht viel übrig, als die Gedanken der geschätzten Mitparfumos in anderen Worten noch einmal zu paraphrasieren. Das werde ich auch tatsächlich gleich tun, aber vorher noch ein bisschen was zum Namen der Firma und des Duftes (einschließlich der Punktwertung, die ich ja ab sofort immer geben will) zum Besten geben:

Wie die Marke auf den Namen "État libre d'Orange" gekommen ist, weiß ich nicht und hab es auch nicht zu recherchieren versucht, aber auf jeden Fall ist es ein Wortspiel. In der Grundbedeutung ist das nämlich der Oranje-Freistaat (auch bekannt als Oranier-Republik), eine auf Sklavenhaltung gegründete Buren-Republik im südlichen Afrika, die dann als Teilstaat bzw. Provinz in der Südafrikanischen Union (später Südafrikanische Republik) aufgegangen ist. "Oranje" wegen des niederländischen Königshauses der Oranier, denn die Buren kamen ja aus den Niederlanden. Ob die Gründer bedacht haben, dass es etwas komisch ist, einen "Freistaat" (also eine Republik) nach einem Königsgeschlecht zu benennen, sei mal dahingestellt. Da die Firma mit der Namensgebung wohl kaum ihre Sympathie mit der Apartheid ausdrücken wollte, muss es ein jeu de mots sein, denn "État" kann außer "Staat" ja auch noch "Zustand" oder "Stand" heißen, also schwingt auch so etwas mit wie "freier Zustand der Orange" und wohin immer man das Bedeutungskaleidoskop noch drehen will. Witzig fände ich das, wenn die Firma ihren Sitz in der provencalischen Stadt Orange hätte oder hauptsächlich Orangendüfte herstellen würde. Soweit ich weiß, ist beides nicht der Fall, also waren die Macher vielleicht nur zugekokst.

Für den Namen FdDdRedA gebe ich vier Punkte. Schlecht deshalb, weil ich erstens grundsätzlich Duftnamen mit Überlänge nicht leiden kann, die man nicht vernünftig aussprechen kann. Extrem lästige Angewohnheit, null lustig, meist geistlos. Zweitens finde ich, dass es nicht zwingend sein muss, im kommerziellen Kontext Späßchen und Spielereien mit religiösen Bezeichnungen zu machen. Bei Satire hab ich da nichts dagegen, aber bei Luxuskonsumgütern, da muss das nicht sein. Trotzdem vier Punkte, weil Reis und Agrumen (also Zitrusnoten) passt, denn so riecht das Zeug wirklich. Und weil es irgendwie poetisch klingt, finde ich. Übrigens, wenn unter den Lesern dieses Kommentars Franzosen oder Französischlehrer sind, tragt mal zur Aufklärung bei. Ich meine ja, die Übersetzung, die hier meist angeboten wird: "Der Sohn des Reis- und Zitrusgottes" ist nicht ganz richtig, ich meine, das wäre dann: "Fils DU Dieu de Riz et des Agrumes". So wie es hier steht, "Fils DE Dieu de Riz et des Agrumes" ist eher "Der Gottessohn [als streng christlicher Terminus Technicus] des Reises und der Zitrik" (also so wie "die Gottesmutter von Gouadeloupe").

Na, wie dem auch sei, der Name klingt jedenfalls irgendwie schon mal netter, freundlicher und heiterer als die üblichen Duftnamen von ELDO wie "Palastnutten", "Fetter Elektriker", "Herrliche Körperflüssigkeiten" oder "Weihnachten auf dem Balkon". Und so ist es auch. Das hier ist der Anti-Secretions, der Kuschel-ELDO.

Ich spüre bei FdDdRedA zwar als allerallererstes eine irgendwie störende animalisch oder vielleicht doch eher vegetabil stinkinge Note, ganz leicht nur, nicht anwidernd, aber doch leicht irritierend, so etwas leicht faulig-stechendes (könnte vom Korianderkraut kommen). Das zieht sich aber in Minutenschnelle in die Gesamtkomposition zurück, die ich tatsächlich, sei ich jetzt vom Namen beeinflusst oder nicht, wer weiß das schon, als ein recht duales Widerspiel von sehr feiner, angenehmer, weicher Zitrik (diese ist der dominante Part) und cremigen, ebenso feinen Reis empfinde. Ich schreibe zwar cremig, aber die Tendenz geht hier weniger in Richtung Milchreis, als eher in Richtung feinsten trocken-staubigen Reispuders, das ja einen sehr edlen Duft haben kann. Das wird dann umspielt und interessanter gemacht durch kräftig riechende, aber niedrig dosierte Gewürze und spielerische Blumen. An der Gourmandigkeit kratzt das nur. Ist ein wirklich schöner und interessanter Duft, der sich dann relativ schnell in eine moderat süßliche Tonka-Moschus-Basis legt, in der Reis und Agrumen aber noch immer "aufgehoben" sind. Tatsächlich - auch das haben andere schon gesagt - ist der Duft in dieser sehr langen Ausklangphase dann im doppelten Sinne ein Haut-Duft, einerseits ist er skinny, hautnah, also lange Haltbarkeit, kleine Sillage, und zweitens ist es ein Hautveredlerduft, von dem man nur dann sicher bemerkt, dass es nicht der Naturduft der Haut ist, wenn man die eingesprühte linke Hand mit der "nackten" rechten Hand vergleicht. Schade eigentlich, wäre toll, wenn die eigene Haut so duftete.

Also keine brutalen Wahrheiten von Eiter, Blut und Sperma aus der Tiefe wie bei den Secretions Magnifique, sondern hier feinstes, fast liebliches Parfum für die Oberfläche. Aber die Parfumeurskunst eignet sich auch nicht fürs Memento Mori, weshalb über die Secretions zwar viel geschrieben wird, aber man Düfte wie FdDdRedA doch wohl eher trägt, und das ist auch gut so.
22 Antworten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 21  
Es gibt Reis Baby!
Jesus, Maria und Josef, was für ein Name. Etwas zu schnell und vor allem zu Deutsch ausgesprochen, kommt irgendetwas zwischen Filzlaus und Ritze raus und die Lacher von so manch frankophiler Person sind sicher.
Hätte man nicht bei dem philippinischen Hausangestellten bleiben können, oder wollte die erlesene Duftkundschaft am Ende nicht nach einem Domestiken mit Migrationshintergrund riechen? Nun gut, ich nenne nun also einen Duft mit Zungenbrecher-Namen mein eigen.

Den Duft finde ich richtig gelungen, obwohl ich den Reis als solches nicht wirklich heraus riechen kann.

Fils de Dieu hat eine tolle Duftentwicklung und jede Duftphase hat ihren ganz eigenen Reis, äh Reiz.

Der Duft startet mit ordentlich Ingwer und Fruchtsäure und hat mich heute Morgen regelrecht wach geschlagen und mir gute Laune beschert.

Wenn sich die Zitrusfrüchte verflüchtigen, entwickelt sich ein schöner blumig-nussiger Akkord mit dezentem Pudereffekt. Ich nehme mal an, dass der Reis die Pudrigkeit verursacht.

In der Endphase kann ich Spuren von Leder recht gut ausmachen, wobei ich den Duft immer noch eher pudrig blumig, denn balsamisch empfinde.

Ich habe den Duft heute zu einem offiziellen Termin getragen und wurde sehr oft, gerade von Frauen auf mein Parfum angesprochen. Da ich des Französischen so gut wie gar nicht mächtig bin, habe ich dann auch für den oben bereits erwähnten Lacher gesorgt.

Fils de Dieu ist einer der tragbarsten Düfte aus dem Etat Libre d´Orange Sortiment und kann, wie ich finde, bedenkenlos getestet werden. Es gibt Reis Babies, also traut Euch!
16 Antworten
9
Haltbarkeit
10
Duft
FrauHolle

555 Rezensionen
FrauHolle
FrauHolle
Top Rezension 28  
Alle vermilchreist.
Ja, na klar, alle riechen Reis, weil da Reis steht, nä?
Jetzt sag ich euch mal was, ihr seid auf dem Reisweg, und der ist ganz hinten links, gleich hinter dem Holzweg.
Fängt einer erstmal an, springen alle auf den Zug durch die Reisfelder mit auf, plötzlich ist hier jeder Reis-Abgeordneter und hat in seinem Leben noch nie etwas anderes gekocht, gegessen und gerochen. Ne Leute, das könnt ihr mir nicht reis machen.
Am ehesten rieche ich aus der Duftpyramide die alte Kokosnuss raus. Und das wars dann auch schon.
Keine Blumen, nix Tierisches, und auch kein Obstsalat. Diese Koskosnuss ist vielleicht in einem Müllermilch Nachtisch Dessert untergerührt worden, ok, muss aber nicht, könnte auch ein Griesson Getreide Kölln Flocken Brei sein, egal. JA, MEINETWEGEN REIS.
Meine Vorkommentatoren haben recht. Glückwunsch. Alles richtig gemacht.
7 Antworten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
Top Rezension 0  
Den Houseboy vernasche ich!
Von diesem Eldo wartet schon länger eine Probe auf mich und blieb oft etwas unbeachtet. Wieso? Es gab Sachen, die ich mir spektakulärer vorgestellt habe oder auf die ich mehr Lust hatte. Zu Beginn wirkte diese Vermutung auch berechtigt, denn "Fils de Dieu du Riz et des Agrumes" ist unheimlich angenehm und unaufgeregt tragbar, aber er stellt sich im Verlauf als einer der schönsten und raffiniertesten Düfte heraus, die ich seit einiger Zeit getestet habe.

Der Houseboy hat wirklich Milchreis gekocht, aber keinen traditionell deutschen, sondern einen markant gewürzten. Klar, es ist auch Zimt zu riechen. Aber vor allem hat er ihn noch mit Kardamon, Limettensaft, Ingwer und Kokossplittern abgeschmeckt.

Der fluffige Milchreis wird serviert und ein pudriger Duft dieser Köstlichkeit bleibt zurück auf seiner Haut. Das ist das erste Bild, welches der Duft bei mir hinterlässt. Es ist kein richtiger Gourmand, kein richtiger Winterduft - aber er ist trotzdem süß und essbar riechend. Er hat eher was von einem Skinscent, er wirkt auf mich tatsächlich auch sommerlich.

Mit der Zeit fängt der Houseboy etwas an zu schwitzen, der Duft wird trockener, unsüßer und bekommt tatsächlich minimal ledrige Nuancen und ein kleiner Hauch Bibergeil wird erkennbar, der nicht wirklich animalisch riecht. Es gibt hier nur eine Kante, die vor zu viel Süße schützt und in das Bild von ein paar wenigen Tropfen frischen Schweiß inmitten einer Holzhütte, in der die Köstlichkeit zubereitet wurde passt.

Irgendwann scheint der Houseboy sogar noch eine Tour durch den Regenwald zu machen. Der Geruch der Köstlichkeit bleibt zwar an ihm haften, aber um ihn herum wird es grün, dampfig und blumig.

Im Verlauf empfinde ich den Duft also zunehmend ungourmandiger, sondern eher tropisch und exotisch. Er bleibt lecker und leicht süß, aber lange nicht so vordergründig wie zu Beginn. Mit der Zeit wird er grüner, holziger, blumiger und es werden tatsächlich auch mal minimal schmutzige Akzente bemerkbar. Im Gesamtbild wird es aber nie ein animalischer/schmutziger Duft, sondern diese Akzente tragen nur ihren Anteil zu der Geschichte bei, die dieser Duft imstande ist, zu erzählen.

In der Basis ist ein pudriger Reis dominanter, ohne die anfangs deutlichen Gewürznoten. Es ist dann nur noch ein leiser Skinscent von süßem, pudrigen Reis.

Zumindest wenn ich die Duftpyramide sehe, kann ich wirklich viele Komponenten wunderbar nachvollziehen und erkennen. Es ist also ein recht transparenter und trotzdem sehr eigenständiger und vielschichtiger Duft. Er ist aber auch absolut angenehm und unkompliziert zu tragen. Er hat auf mich bei diesem Ersttest null Nervpotential, wirkt tatsächlich erstmal unspektakulär, ist aber eigentlich höchst raffiniert.

Ich habe mir kürzlich eine Abfüllung Sunshine Man ertauscht, den ich auch wirklich gerne mag. Er ähnelt bis auf die grobe Kategorie "süße und frühllingstaugliche Düfte" in keinster Weise dem Houseboy, doch genau in dieser Hinsicht wird der teure Amouage im Vergleich zur Lachnummer. Er ist vergleichsweise dick und breiig, übersüßt und untransparent, konservativer.

Der Houseboy schafft es tatsächlich in mein Wettrennen der Sommerdüfte. Ich weiß nicht, wie er sich bei wirklich hohen Temperaturen verhält und ich werde ihn noch genauer testen, aber bisher scheint es so, als würde ich mit diesem Houseboy eine längere Beziehung eingehen wollen.
9 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

65 kurze Meinungen zum Parfum
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Monaten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
So, nun ist er wieder mein. Es gibt wieder Reis, Babies! Ingwerscharfer Zitrusauftakt, gefolgt von....
56 Antworten
PollitaPollita vor 2 Monaten
7.5
Duft
Reis und süße Gewürze wandeln sich zu einem
zitrischen, ingwergewürzten feinen Seifenduft.
Mittelmeerraum.
Ein Laden mit edlen Seifen.
26 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Die fernöstliche Garküche bietet heute: Das-Muß-Dringend-Weg mit Reis! Damit es raffinierter wird, wird noch alles mögliche mit reingerührt.
22 Antworten
FloydFloyd vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Schneeweiße Damen
Mit Puderlächeln
Atmen den Dampf
Aus Jasminreisschüsseln
In Schälchen fernöstliche Gewürze
Desserts von dezenter Süße
22 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Duft
Kann mich nur anschließen, Reis mit Zitrus trifft es sehr gut. Dabei eher herb, kein Milchreis, wenig Kokosnuss; gut gemacht!
13 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Bilder

6 Parfumfotos der Community
Weitere Bilder

Beliebt von Etat Libre d'Orange

You Or Someone Like You von Etat Libre d'Orange Fat Electrician von Etat Libre d'Orange Putain des Palaces von Etat Libre d'Orange Divin'Enfant von Etat Libre d'Orange Hermann à mes Côtés me Paraissait une Ombre von Etat Libre d'Orange Clean Suede / Tom of Finland von Etat Libre d'Orange Rien Intense Incense von Etat Libre d'Orange Attaquer Le Soleil - Marquis de Sade von Etat Libre d'Orange Like This / Like This - Tilda Swinton von Etat Libre d'Orange Remarkable People von Etat Libre d'Orange Noël au Balcon von Etat Libre d'Orange The Afternoon of a Faun von Etat Libre d'Orange Archives 69 von Etat Libre d'Orange The Ghost In The Shell von Etat Libre d'Orange La Fin du Monde von Etat Libre d'Orange Rien von Etat Libre d'Orange Je Suis un Homme von Etat Libre d'Orange Eau de Protection / Rossy de Palma von Etat Libre d'Orange Experimentum Crucis von Etat Libre d'Orange Une Amourette - Roland Mouret von Etat Libre d'Orange