07.02.2017 - 13:39 Uhr
Meggi
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34
Zerrieben
Was für ein Nadelbaum-Füllhorn! Die Variationen des Auftakts von „Wald“ reichen von ‚dezent angekokelt‘ über ‚trocken‘ und ‚saftig-wassersattgrün‘ bis ‚tropfnass nach einem Regen‘. Tanne rundum und klasse gemacht. Tagelange Nadelwald-Spaziergänge aller geruchlicher Couleur, gleichsam im Zeitraffer dargeboten.
Rasch gesellt sich allerdings ein Thuja-Stechen hinzu. Ich ahne, dass der gelegentlich monierte Hustensaft-Eindruck darin seinen Ausgang nehmen wird, zu eigen mache ich mir derlei indes (noch) nicht; als Garten-Besitzer überwiegen bei mir andere Assoziationen.
Ich falle diesbezüglich erst um, als nach ungefähr einer Viertelstunde die Süße auf den Plan tritt. Honig: ja, Ahornsirup: meinetwegen. Das Ergebnis lässt selbst den gutwilligsten Gärtner allmählich arzneilich denken und im weiteren Verlauf des Vormittags lässt sich eine Hustensaft-Attitüde überhaupt nicht mehr abstreiten. Gar über einen pseudo-medizinischen Kräuter-Likör ließe sich diskutieren. Das wäre nun schon ein ziemlich seltsamer Wald.
Gegen Mittag weicht der Hustensaft jedoch unvermittelt einer wirklich verblüffend norne-haften Nadelwald-Rauch-Mischung - mithin kriegt unser „Wald“ tatsächlich wieder die Kurve. Die rauchigen Aspekte bekommen freilich nicht derart viel Gewicht, wie zunächst angedeutet schien, sie halten sich mit den Nadelbaum-Anteilen gut die Waage. Letztere sind sogar noch ätherisch-frisch: bis in den Nachmittag hinein vermögen Sie den „gewissen Biss“ in die Nase zu leisten! Wenngleich ganz vorsichtig und im Grunde lieb…
Erst ab dem späteren Nachmittag gewinnt das Rauchige langsam die Oberhand. Und das ist richtig klasse geraten: Ruhig im Auftreten, prägnant und voluminös im Charakter. Im Stil (keineswegs in puncto Lautstärke!) abermals dicht an Norne. Dass ein Wald im echten Leben besser nicht so riechen sollte, ist mir völlig schnurz.
Zu guter Vorletzt sei angemerkt, dass Wald außerordentlich hautnah ist.
Zum Kommi-Titel: Mit „Zerrieben“ meine ich nicht die sich aufdrängende Vorstellung zerriebener Tannennadeln. Vielmehr steht Wald in meinem Duft-Erleben zwischen oder neben zwei starken Wald-Düften mit teils großer Ähnlichkeit. Den einen, Norne, habe ich bereits erwähnt, der andere ist der leider nicht allgemein erhältliche, realistischere von Divergent. Gegen diese beiden vermag er sich erstens einfach nicht klar genug abzusetzen, zweitens hätte die Hustensaft-Phase im vorderen Teil etwas zurückhaltender „formuliert“ werden dürfen, so toll der hintere Part dann auch sein mag. Doch das soll mich natürlich nicht daran hindern, eine anständige Gesamt-Note zu zücken.
Ich bedanke mich bei Gerdi und Ergoproxy für die Möglichkeit zum Test.
Rasch gesellt sich allerdings ein Thuja-Stechen hinzu. Ich ahne, dass der gelegentlich monierte Hustensaft-Eindruck darin seinen Ausgang nehmen wird, zu eigen mache ich mir derlei indes (noch) nicht; als Garten-Besitzer überwiegen bei mir andere Assoziationen.
Ich falle diesbezüglich erst um, als nach ungefähr einer Viertelstunde die Süße auf den Plan tritt. Honig: ja, Ahornsirup: meinetwegen. Das Ergebnis lässt selbst den gutwilligsten Gärtner allmählich arzneilich denken und im weiteren Verlauf des Vormittags lässt sich eine Hustensaft-Attitüde überhaupt nicht mehr abstreiten. Gar über einen pseudo-medizinischen Kräuter-Likör ließe sich diskutieren. Das wäre nun schon ein ziemlich seltsamer Wald.
Gegen Mittag weicht der Hustensaft jedoch unvermittelt einer wirklich verblüffend norne-haften Nadelwald-Rauch-Mischung - mithin kriegt unser „Wald“ tatsächlich wieder die Kurve. Die rauchigen Aspekte bekommen freilich nicht derart viel Gewicht, wie zunächst angedeutet schien, sie halten sich mit den Nadelbaum-Anteilen gut die Waage. Letztere sind sogar noch ätherisch-frisch: bis in den Nachmittag hinein vermögen Sie den „gewissen Biss“ in die Nase zu leisten! Wenngleich ganz vorsichtig und im Grunde lieb…
Erst ab dem späteren Nachmittag gewinnt das Rauchige langsam die Oberhand. Und das ist richtig klasse geraten: Ruhig im Auftreten, prägnant und voluminös im Charakter. Im Stil (keineswegs in puncto Lautstärke!) abermals dicht an Norne. Dass ein Wald im echten Leben besser nicht so riechen sollte, ist mir völlig schnurz.
Zu guter Vorletzt sei angemerkt, dass Wald außerordentlich hautnah ist.
Zum Kommi-Titel: Mit „Zerrieben“ meine ich nicht die sich aufdrängende Vorstellung zerriebener Tannennadeln. Vielmehr steht Wald in meinem Duft-Erleben zwischen oder neben zwei starken Wald-Düften mit teils großer Ähnlichkeit. Den einen, Norne, habe ich bereits erwähnt, der andere ist der leider nicht allgemein erhältliche, realistischere von Divergent. Gegen diese beiden vermag er sich erstens einfach nicht klar genug abzusetzen, zweitens hätte die Hustensaft-Phase im vorderen Teil etwas zurückhaltender „formuliert“ werden dürfen, so toll der hintere Part dann auch sein mag. Doch das soll mich natürlich nicht daran hindern, eine anständige Gesamt-Note zu zücken.
Ich bedanke mich bei Gerdi und Ergoproxy für die Möglichkeit zum Test.
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