23.07.2014 - 06:05 Uhr
ParfumAholic
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ParfumAholic
Top Rezension
39
Zeit für Sinnlichkeit
Manchmal können beiläufig gestellte Fragen ungeahnte Dinge bewirken... so geschehen bei meinem letzten Besuch bei „Schnitzler“ in Düsseldorf:
Nachdem bereits zig Flaschen mit mal mehr, mal weniger verlockenden Inhalten die Glastheke abdeckten, der berühmte Funke aber immer noch überspringen wollte, folgende Frage:
„Es gibt doch da auch einen neuen Duft von „Evody“. Haben Sie den da?“
Stille – und dann wie selbstverständlich
„Wieso einen? Es gibt doch drei neue!“
Und ruck zuck standen die drei Flakons auch noch auf dem Tresen. Rein Optisch gefallen mir die Flakons der "Collection d’Ailleur" Serie (übersetzt in etwa „Kollektion von woanders her“ / „Kollektion von fremden Orten“) schon mal deutlich besser als die üblichen schwarzen Evodys. Bronzefarben, leicht glänzend, mit dem goldfarbenen Metallschild und mit einem entsprechendem Gewicht vermitteln sie einen wertigen Eindruck.
Also flugs alle drei Düfte der Serie auf Teststreifen und nach dem berühmten Wedeln mit diesen fiel bei mir die Entscheidung, den "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" auf der Haut testen zu wollen bzw. zu müssen.
Als Einstieg in den Duft hat man passenderweise Weihrauch gewählt. Nicht zu sakral, zu dunkel, zu mystisch, sondern eher freundlich und einladend mit hellem Charakter, neugierig machend auf das, was nun kommen könnte.
Vorab: Auch wenn der Weihrauch kein wahres Schwergewicht ist, so hat er dennoch genügend Kraft, hier und da immer mal wieder durch zu blitzen.
Zunächst wird er aber von ordentlich Gewürznelke und Zimt überlagert. Beides echte Power-Gewürze, mit denen in dieser Phase des Dufts wahrlich nicht sparsam umgegangen wird. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich in der Tat auf einem orientalischen Basar stehen, umweht von den gewürzigen Düften der Händler. Und dennoch beißen die Gewürze nicht in der Nase. Ich habe zwar den Eindruck, Nelke und Zimt nicht nur riechen, sondern auch regelrecht schmecken zu können, aber das nervt nicht, unterstreicht es doch den absolut sinnlichen Charakter des Dufts. Safran ist zwar in der Duftpyramide nicht aufgeführt, ich meine aber, leichte Anklänge davon zwischen den Gewürzen wahrnehmen zu können. Alles in allem gehe ich davon aus, dass man hier eine „abgespeckte Gewürz-Version“ verwendet hat, die auch den meisten europäischen Nasen gefallen dürfte und niemanden verschreckt.
Die Weihrauch-Gewürz-Karawane macht sich nun in Richtung Basis auf, der Dufteindruck wird insgesamt etwas dunkler und holziger (ich tippe auf Sandelholz und Zeder). Das hier verwendete Patchouli ist weder extrem süß, noch „kellerlastig“, sondern wurde perfekt ausbalanciert. Der Begriff „balsamisch“ fällt mir spontan dazu ein. Den gelisteten Rum kann ich persönlich jetzt nicht heraus riechen, dafür aber ein Geruch, der mich an Flambiertes erinnert bzw. an den Geruch, der beim Flambieren beim Verbrennen des Alkohols wahrnehmbar ist.
Und bis auf den „Flambier-Touch“ verändert sich der Duft nun auch nicht mehr, bleibt von Gewürzen und Patchouli getragen auf meiner Haut bzw. gräbt sich tief in jede Pore ein, geht mir sprichwörtlich unter die Haut.
Ich empfinde "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" als einen europäischen Orientalen, der sehr wohl ordentlich Power an den Tag legt, dabei aber nie über’s Ziel hinaus schießt und zu gewürzig, dunkel und orientalisch wird und wirkt. Wer das sucht, der wird von diesem Duft sicherlich eher enttäuscht sein.
Natürlich hat man mit dem Parfum das Duft-Rad nicht neu erfunden. Man riecht nichts, was man nicht hier und da schon kennen würde, aber wichtig ist ja immer, dass der Duft es schafft, eine wie auch immer geartete Verbindung zum „Trägermaterial Mensch“ herzustellen.
Das geling zwischen Evody’s Neuling und mir vortrefflich, denn
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" lädt mich zu einer Reise ein, berührt und verführt mich zutiefst. Dieser „dunkle Orient“, der für mich eher in den kräftigsten und wärmsten Gelb-, Orange und Rottönen erscheint, ist ein absolut sinnliches Erlebnis, das mich von Kopf bis Fuß gefangen nimmt.
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" macht im wahrsten Sinne des Wortes Lust, Lust auf Sinnlichkeit und Lust darauf, nackte Haut zu spüren, Lust darauf, sich hinzugeben, Lust darauf zu geben und zu nehmen.
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" verströmt eine Wärme, die sich auf die Trägerin / den Träger überträgt und alle Sinnesorgane anspricht.
Für mich ist dieser Duft einer der besten Evody-Düfte. Der verwendeten Duftstoffe machen allesamt einen hochwertigen Eindruck und die Haltbarkeit lässt bei mir mit bis zu 10 Stunden absolut nichts zu wünschen übrig. Die Sillage ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ich denke, ein gewisses Augenmaß bei der Dosierung wäre ratsam.
Bereit für die Zeit der Sinnlichkeit à la Evody? Der nächste Herbst und Winter kommt bestimmt ;-)
Nachdem bereits zig Flaschen mit mal mehr, mal weniger verlockenden Inhalten die Glastheke abdeckten, der berühmte Funke aber immer noch überspringen wollte, folgende Frage:
„Es gibt doch da auch einen neuen Duft von „Evody“. Haben Sie den da?“
Stille – und dann wie selbstverständlich
„Wieso einen? Es gibt doch drei neue!“
Und ruck zuck standen die drei Flakons auch noch auf dem Tresen. Rein Optisch gefallen mir die Flakons der "Collection d’Ailleur" Serie (übersetzt in etwa „Kollektion von woanders her“ / „Kollektion von fremden Orten“) schon mal deutlich besser als die üblichen schwarzen Evodys. Bronzefarben, leicht glänzend, mit dem goldfarbenen Metallschild und mit einem entsprechendem Gewicht vermitteln sie einen wertigen Eindruck.
Also flugs alle drei Düfte der Serie auf Teststreifen und nach dem berühmten Wedeln mit diesen fiel bei mir die Entscheidung, den "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" auf der Haut testen zu wollen bzw. zu müssen.
Als Einstieg in den Duft hat man passenderweise Weihrauch gewählt. Nicht zu sakral, zu dunkel, zu mystisch, sondern eher freundlich und einladend mit hellem Charakter, neugierig machend auf das, was nun kommen könnte.
Vorab: Auch wenn der Weihrauch kein wahres Schwergewicht ist, so hat er dennoch genügend Kraft, hier und da immer mal wieder durch zu blitzen.
Zunächst wird er aber von ordentlich Gewürznelke und Zimt überlagert. Beides echte Power-Gewürze, mit denen in dieser Phase des Dufts wahrlich nicht sparsam umgegangen wird. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich in der Tat auf einem orientalischen Basar stehen, umweht von den gewürzigen Düften der Händler. Und dennoch beißen die Gewürze nicht in der Nase. Ich habe zwar den Eindruck, Nelke und Zimt nicht nur riechen, sondern auch regelrecht schmecken zu können, aber das nervt nicht, unterstreicht es doch den absolut sinnlichen Charakter des Dufts. Safran ist zwar in der Duftpyramide nicht aufgeführt, ich meine aber, leichte Anklänge davon zwischen den Gewürzen wahrnehmen zu können. Alles in allem gehe ich davon aus, dass man hier eine „abgespeckte Gewürz-Version“ verwendet hat, die auch den meisten europäischen Nasen gefallen dürfte und niemanden verschreckt.
Die Weihrauch-Gewürz-Karawane macht sich nun in Richtung Basis auf, der Dufteindruck wird insgesamt etwas dunkler und holziger (ich tippe auf Sandelholz und Zeder). Das hier verwendete Patchouli ist weder extrem süß, noch „kellerlastig“, sondern wurde perfekt ausbalanciert. Der Begriff „balsamisch“ fällt mir spontan dazu ein. Den gelisteten Rum kann ich persönlich jetzt nicht heraus riechen, dafür aber ein Geruch, der mich an Flambiertes erinnert bzw. an den Geruch, der beim Flambieren beim Verbrennen des Alkohols wahrnehmbar ist.
Und bis auf den „Flambier-Touch“ verändert sich der Duft nun auch nicht mehr, bleibt von Gewürzen und Patchouli getragen auf meiner Haut bzw. gräbt sich tief in jede Pore ein, geht mir sprichwörtlich unter die Haut.
Ich empfinde "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" als einen europäischen Orientalen, der sehr wohl ordentlich Power an den Tag legt, dabei aber nie über’s Ziel hinaus schießt und zu gewürzig, dunkel und orientalisch wird und wirkt. Wer das sucht, der wird von diesem Duft sicherlich eher enttäuscht sein.
Natürlich hat man mit dem Parfum das Duft-Rad nicht neu erfunden. Man riecht nichts, was man nicht hier und da schon kennen würde, aber wichtig ist ja immer, dass der Duft es schafft, eine wie auch immer geartete Verbindung zum „Trägermaterial Mensch“ herzustellen.
Das geling zwischen Evody’s Neuling und mir vortrefflich, denn
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" lädt mich zu einer Reise ein, berührt und verführt mich zutiefst. Dieser „dunkle Orient“, der für mich eher in den kräftigsten und wärmsten Gelb-, Orange und Rottönen erscheint, ist ein absolut sinnliches Erlebnis, das mich von Kopf bis Fuß gefangen nimmt.
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" macht im wahrsten Sinne des Wortes Lust, Lust auf Sinnlichkeit und Lust darauf, nackte Haut zu spüren, Lust darauf, sich hinzugeben, Lust darauf zu geben und zu nehmen.
- "Collection d’Ailleur – Noir d‘Orient" verströmt eine Wärme, die sich auf die Trägerin / den Träger überträgt und alle Sinnesorgane anspricht.
Für mich ist dieser Duft einer der besten Evody-Düfte. Der verwendeten Duftstoffe machen allesamt einen hochwertigen Eindruck und die Haltbarkeit lässt bei mir mit bis zu 10 Stunden absolut nichts zu wünschen übrig. Die Sillage ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ich denke, ein gewisses Augenmaß bei der Dosierung wäre ratsam.
Bereit für die Zeit der Sinnlichkeit à la Evody? Der nächste Herbst und Winter kommt bestimmt ;-)
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