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Top Rezension
Moderne, warme Holzigkeit
Der Begriff 'Hedonist' lässt sich auf zwei Arten deuten: Oft wird damit ein Mensch beschrieben, der sich hauptsächlich darauf konzentriert, seinen eigenen Genüssen nachzugehen und demzufolge als egoistisch wahrgenommen wird. Jedoch ist die philosophische Definition eine andere, denn im Wesentlichen liegt dem Hedonismus der Gedanke zugrunde, dass das Leben nun einmal endlich ist und sich der Fokus nicht auf ein vermeintlich existierendes Jenseits richten solle, sondern einzig und allein auf die sinnvolle Gestaltung eines erfüllten Lebens im Diesseits, zu dem das intrinsische Streben nach Lustgewinn (nicht nur des physischen) führe. Genau aus diesem Grund genießen wir ja auch so etwas wie Parfums.
Mit The Hedonist hat Ex Nihilo auf jeden Fall einen recht einfachen Weg gewählt, um genügend Menschen zu finden, die Genuss an diesem Duft haben werden, da er einem bewährten Aufbau folgt. Vorweg muss ich sagen, dass ich ihn nicht als besonders frisch einordnen würden, denn obwohl sich eine gewisse zitrisch-fruchtige Komponente und die leichte Schärfe des Ingwers bemerkbar machen, fehlt mit das Spritzige, was eine wirklich erfrischende Wirkung erzielt. Stattdessen drängen sich sehr schnell die holzigen Facetten hervor. Ambroxan ist durchgehend präsent, aber eher warm und nicht metallisch, wie es in zu hoher Konzentration häufig vorkommt, und die noch angenehm trockene Note des Zedernholzes ergänzt sich damit bestens. Akigalawood scheint gerade sehr en vogue zu sein – jedenfalls habe ich erst in meinem letzten Kommentar zu Bois Impérial von Essential Parfums Bezug darauf genommen. Diese transparente Mischung aus grünlichen und erdigen Nuancen, ohne die dunkle, teils schmutzige Wirkung von reinem Patchouliöl, passt auch hier gut ins Gesamtbild. Vetiver kann ich leider nicht herausfiltern, aber eine dezente, zur warmen Seite von The Hedonist passende Süße hingegen schon. Das Cremige, was echte Tonkabohne mitbringt, ist hier zum Glück nicht vorhanden.
Als erstaunlich langanhaltend präsentiert sich Jordi Fernández' Kreation und die Sillage ist auch nicht zu unterschätzen (was ich anfangs getan hatte). Der Preis ist hierfür sicher überzogen, doch meiner Meinung nach ist The Hedonist ein absolut vielseitig einsetzbarer, moderner Duft, der Wärme und Transparenz vereint. Allerdings muss ich zugeben, dass er bei zu hoher Dosierung zum Kopfschmerz-Kandidat für mich wird.
Und so schließt sich der Kreis um den Hedonismus: Statt immer Neuem nachzujagen und ein unglücklich machendes Gefühl, etwas zu verpassen, mit sich herumzutragen, sollten wir uns öfters an den Dingen erfreuen, über die wir schon verfügen. Wie lange das bei mir mit The Hedonist sein wird, kann ich noch nicht sagen, doch habe ich seinen Duft besonders draußen an der frischen Luft genießen können.
Mit The Hedonist hat Ex Nihilo auf jeden Fall einen recht einfachen Weg gewählt, um genügend Menschen zu finden, die Genuss an diesem Duft haben werden, da er einem bewährten Aufbau folgt. Vorweg muss ich sagen, dass ich ihn nicht als besonders frisch einordnen würden, denn obwohl sich eine gewisse zitrisch-fruchtige Komponente und die leichte Schärfe des Ingwers bemerkbar machen, fehlt mit das Spritzige, was eine wirklich erfrischende Wirkung erzielt. Stattdessen drängen sich sehr schnell die holzigen Facetten hervor. Ambroxan ist durchgehend präsent, aber eher warm und nicht metallisch, wie es in zu hoher Konzentration häufig vorkommt, und die noch angenehm trockene Note des Zedernholzes ergänzt sich damit bestens. Akigalawood scheint gerade sehr en vogue zu sein – jedenfalls habe ich erst in meinem letzten Kommentar zu Bois Impérial von Essential Parfums Bezug darauf genommen. Diese transparente Mischung aus grünlichen und erdigen Nuancen, ohne die dunkle, teils schmutzige Wirkung von reinem Patchouliöl, passt auch hier gut ins Gesamtbild. Vetiver kann ich leider nicht herausfiltern, aber eine dezente, zur warmen Seite von The Hedonist passende Süße hingegen schon. Das Cremige, was echte Tonkabohne mitbringt, ist hier zum Glück nicht vorhanden.
Als erstaunlich langanhaltend präsentiert sich Jordi Fernández' Kreation und die Sillage ist auch nicht zu unterschätzen (was ich anfangs getan hatte). Der Preis ist hierfür sicher überzogen, doch meiner Meinung nach ist The Hedonist ein absolut vielseitig einsetzbarer, moderner Duft, der Wärme und Transparenz vereint. Allerdings muss ich zugeben, dass er bei zu hoher Dosierung zum Kopfschmerz-Kandidat für mich wird.
Und so schließt sich der Kreis um den Hedonismus: Statt immer Neuem nachzujagen und ein unglücklich machendes Gefühl, etwas zu verpassen, mit sich herumzutragen, sollten wir uns öfters an den Dingen erfreuen, über die wir schon verfügen. Wie lange das bei mir mit The Hedonist sein wird, kann ich noch nicht sagen, doch habe ich seinen Duft besonders draußen an der frischen Luft genießen können.
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