miss fenjal (Crème de Parfum)
miss fenjala
1962

BlackCat
15.01.2011 - 15:55 Uhr
8

Wie ein Kuss... - von der ungeliebten Tante!

Oh nein, bitte nicht! - Das denke ich jedes Mal,wenn ich diesen Duft auch nur im Supermarktregal stehen sehe. Wenn ich es riechen muss, bin ich jedes Mal einer Ohnmacht nahe...

Meine Oma benutzte es immer. Täglich. Für die Badewanne, als Deo, Seife, Parfüm...eben alles, was davon zu bekommen war. Vielleicht sogar stündlich? Nein, das muss man wohl der schon von EPHITELIUM erwähnten Nachhaltigkeit zuschreiben. Und trotzdem: man darf das nicht unbedingt falsch verstehen: damals galt dieser Duft in ihrem Seniorenclub durchaus als elegant und geschmackvoll. Das bekam ich immer mal wieder live beim Kaffeeklatsch oder auf Geburtstagen mit, wenn die Damen zu dem Schluß kamen, wie unverzichtbar doch diese Pflegeserie sei - verstanden habe ich es jedoch nie.

Der Duft ist für mich nicht nachhaltig, sondern äußerst penetrant, und das noch Stunden nach der Anwendung. Bergamotte und Patchoulie erschlagen einen förmlich, nur der Jasmin hat noch eine kleine Chance. Das Orange und Rose darin enthalten sein sollen halte ich für ein Gerücht, sogar die Zeder ist nahezu chancenlos. Und trotzdem riecht es hinterher doch irgendwie immer noch nach Raumspray Marke Tannengrün.

Und das Gefährlichste: je wärmer es wird, desto intensiver entfaltet sich auch der Duft. Man denke an den Badezusatz... Ich hatte Samstagabends (Badetag!) immer das Gefühl einem Giftgasanschlag zum Opfer gefallen zu sein, weil unser ganzes Haus danach roch. Da half nur stundenlanges Lüften, egal zu welcher Jahreszeit. Höchststrafe: im Sommer bei 35°C im Bus neben einem Fenjal-Fan zu sitzen.

Also ich geh laufen, wenn ich drauf zukomme. Eignet sich aus meiner Sicht jedoch hervorragend als Pfefferspray-Alternative oder biologischer Kampfstoff. Zeitgeistmäßig einfach Vergangenheit.
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