31.01.2016 - 11:53 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
35
Unheilige Vielfaltigkeit – oder: Entspannter Papst
Mit Bescheidenheit glänzen die Macher des Duftes nicht gerade, aber das und Weiteres zur Begleit-Musik hat bereits mein Vorredner gewürdigt, wahlweise aufgespießt. Zu ergänzen ist im Hinblick auf die Neben-Aspekte allenfalls noch, dass die Herrschaften es einem nicht eben leicht machen, an ihre Kreationen zu gelangen. Man wird - auf Italienisch - aufgefordert, eine Mail hinzuschicken, dann würde einem schon verraten, wo es die Sachen gibt. Manche würden solchen Verkaufs-Ansatz verwegen nennen. Meine Probe habe ich von Ergoproxy – vielen Dank dafür!
Den Auftakt von LAVS bildet eine weißliche, sacht gepfefferte Weihrauchnote, im Stil nahe an der aus Cardinal oder Avignon. Freilich weniger sakral, sondern milder, runder und vor allem - schöner. Und alsbald beginnt eine laaaaaangsame Erwärmung, wie ein erblühendes Lächeln unter dem kühlen Weiß, sowie ein Changieren hin und her. Von wegen Unum, um den Namen des Duft-Hauses versinnbildlichend heranzuziehen. Nix ‚Credo in unum Deum‘, hier gilt: ‚Credo in vielerlei Weihrauch‘. Und wenn Cardinal ein Kardinal ist, ist LAVS der Papst. Ein sehr entspannter Papst.
Von einem echten Duftverlauf lässt sich schwerlich sprechen, es ist eher ein vorsichtiges Tasten in diverse Richtungen. Mal tritt phasenweise eine süßliche Honignote hinzu, mal wird es für ein Weilchen holziger oder angedeutetes Gewürz steigt wie in einer Wolke von unten empor. Sowohl meine Frau als auch meine Lieblingskollegin diagnostizierten spontan gar vorrangig Tanne. Doch findet LAVS immer zurück zu seiner Wurzel, ohne allerdings die Kühle des Auftakts je wieder zu erreichen.
Im zweiten Teil kommt der Duft weitgehend zur Ruhe und hält in einer weißen, sanft gewärmten Weihrauchnote inne, leicht hell-verholzt, dezent gewürzt und von der Nelke gepiekt. Im Hintergrund verhindert Opoponax die Harmlosigkeit. Indes alles derart sachte, dass der Duft ebenso wie als Sofa-Kuschler perfekt als Anzugduft vorstellbar ist. Seinen wahren Zauber entfaltet LAVS dabei erst mit Abstand zur Haut. In unbeschreiblich edler Weise umweht den Träger gelegentlich ein Rauch-Hauch, der kaum anders als „genau richtig“ genannt werden kann. Analoges gilt für die Projektion. Nie aufdringlich, aber stets wahrnehmbar. Gleichwohl ein empfindliches Pflänzchen. Wehe, es ist was Kräftigeres auf dem Sekundärduft-Handgelenk, dann geht LAVS in seiner stillen Schönheit schnell unter.
Fazit: Der wahrscheinlich eleganteste, mithin womöglich italienischste Weihrauchduft, den ich bislang in der Nase hatte. Das ist auch seine einzige Schwäche, obschon eine höchst subjektive. Ich finde ihn für mich eine Idee zu…elegant eben, zu genaurichtig vielleicht, einen Zacken zu leise obendrein. Trotzdem ein tolles Zeug, das definitiv einen Test lohnt. Und ganz durch bin ich damit noch nicht, denn mit jedem Tragen wird LAVS schöner. Schicht um Schicht enthüllt die Nase aufs Neue Rauch, Gewürz, Holz, bis…
…O.K.: Dir fehlt garnix.
Den Auftakt von LAVS bildet eine weißliche, sacht gepfefferte Weihrauchnote, im Stil nahe an der aus Cardinal oder Avignon. Freilich weniger sakral, sondern milder, runder und vor allem - schöner. Und alsbald beginnt eine laaaaaangsame Erwärmung, wie ein erblühendes Lächeln unter dem kühlen Weiß, sowie ein Changieren hin und her. Von wegen Unum, um den Namen des Duft-Hauses versinnbildlichend heranzuziehen. Nix ‚Credo in unum Deum‘, hier gilt: ‚Credo in vielerlei Weihrauch‘. Und wenn Cardinal ein Kardinal ist, ist LAVS der Papst. Ein sehr entspannter Papst.
Von einem echten Duftverlauf lässt sich schwerlich sprechen, es ist eher ein vorsichtiges Tasten in diverse Richtungen. Mal tritt phasenweise eine süßliche Honignote hinzu, mal wird es für ein Weilchen holziger oder angedeutetes Gewürz steigt wie in einer Wolke von unten empor. Sowohl meine Frau als auch meine Lieblingskollegin diagnostizierten spontan gar vorrangig Tanne. Doch findet LAVS immer zurück zu seiner Wurzel, ohne allerdings die Kühle des Auftakts je wieder zu erreichen.
Im zweiten Teil kommt der Duft weitgehend zur Ruhe und hält in einer weißen, sanft gewärmten Weihrauchnote inne, leicht hell-verholzt, dezent gewürzt und von der Nelke gepiekt. Im Hintergrund verhindert Opoponax die Harmlosigkeit. Indes alles derart sachte, dass der Duft ebenso wie als Sofa-Kuschler perfekt als Anzugduft vorstellbar ist. Seinen wahren Zauber entfaltet LAVS dabei erst mit Abstand zur Haut. In unbeschreiblich edler Weise umweht den Träger gelegentlich ein Rauch-Hauch, der kaum anders als „genau richtig“ genannt werden kann. Analoges gilt für die Projektion. Nie aufdringlich, aber stets wahrnehmbar. Gleichwohl ein empfindliches Pflänzchen. Wehe, es ist was Kräftigeres auf dem Sekundärduft-Handgelenk, dann geht LAVS in seiner stillen Schönheit schnell unter.
Fazit: Der wahrscheinlich eleganteste, mithin womöglich italienischste Weihrauchduft, den ich bislang in der Nase hatte. Das ist auch seine einzige Schwäche, obschon eine höchst subjektive. Ich finde ihn für mich eine Idee zu…elegant eben, zu genaurichtig vielleicht, einen Zacken zu leise obendrein. Trotzdem ein tolles Zeug, das definitiv einen Test lohnt. Und ganz durch bin ich damit noch nicht, denn mit jedem Tragen wird LAVS schöner. Schicht um Schicht enthüllt die Nase aufs Neue Rauch, Gewürz, Holz, bis…
…O.K.: Dir fehlt garnix.
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