Délire de Voyage

Notre-Dame 15.4.2019 2020

Notre-Dame 15.4.2019 von Filippo Sorcinelli
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7.2 / 10 53 Bewertungen
Notre-Dame 15.4.2019 ist ein Parfum von Filippo Sorcinelli für Damen und Herren und erschien im Jahr 2020. Der Duft ist rauchig-holzig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Rauchig
Holzig
Würzig
Blumig
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AmberAmber edle Hölzeredle Hölzer PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz TonkabohneTonkabohne VetiverVetiver MoosMoos
Herznote Herznote
AmbretteAmbrette MaiglöckchenMaiglöckchen RosengeranieRosengeranie
Basisnote Basisnote
WeihrauchWeihrauch KorianderKoriander OrangeOrange BasilikumBasilikum BergamotteBergamotte GalbanumGalbanum IngwerIngwer NeroliNeroli ZitroneZitrone IrisIris

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.253 Bewertungen
Haltbarkeit
7.649 Bewertungen
Sillage
7.249 Bewertungen
Flakon
8.753 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.718 Bewertungen
Eingetragen von Floyd, letzte Aktualisierung am 01.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Délire de Voyage”.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
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7 Rezensionen
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Hilfreiche Rezension 5  
Die Kirche im Dorf lassen
Sorcinelli-Düfte sind wahrhafte Meisterwerke und pure Kunst. Sei es der Duft selbst, der Flakon und bei der Délire de Voyage-Reihe auch die Verpackung. Laut Recherche werden diese von Filippo handmade selbst gefertigt. Aber wie bei allen Dingen, sind auch hier die Geschmäcker sehr verschieden und die Meinungen trifften teils weit auseinander.

Als bekennender Sorcinelli-Fan besitze ich alle Düfte (Flakons und Abfüllungen) und widme nun diesem Duft meine erste Sorcinelli-Rezension.

Die Entstehung / Geschichte des Duftes ist anhand des Namens selbsterklärend und traurig zugleich.
Sorcinelli greift dieses erschütternde Thema anhand eines Extrait de Parfum auf und kreiert zugelich aus der Not eine Tugend: Notre-Dame 15.4.2019 wird eine kleine Unterstützung für die Maitrise sein, das Ensemble von Sängern und Musikern, das das unschätzbare Erbe der sakralen Musik der Kathedrale bewahrt. Der Erlös aus dem Verkauf wird dem Verein "Musique Sacrée" gespendet, damit dieser seine Tätigkeit und seinen Auftrag weiterführen kann, derzeit außerhalb des eigenen "Zuhauses".

Kommen wir nun zum Duft.
Man könnte es eigentlich schon beim Anblick des massiven Flakondeckels vermuten: feurig, rauchig, verkohlt. Nun ja, wie riecht Feuer? Gar nicht! Doch die Substanz, die damit in Berührung kommt. Im Fall Notre Dames Holz. Viel Holz. Könnte man meinen. Und ja, das Opening ist krass und es kommt einem beim Aufsprühen dieser verkohlte Geruch entgegen. Aber nicht der bekannt scharf stechende vom Grillen oder Holzverbrennen her, sondern ein süßwarmer und mit Weihrauch und Patchouli ummantelter. Wem das gefällt, gut, wem nicht, dem bitte ich dem Duft Zeit zu geben. Ist ja bei vielen Düften so. Nach ca. 5 Minuten beruhigt sich das Ganze und nach und nach kann man verschiedene Duftkomponenten, die miteinander zart verwebt sind erkennen. Nach 20 Minuten des Aufsprühens erkenne ich blumige Aspekte. Einzelne Blüten sind schwer herauszufiltern. Man stelle sich ein Blumenbouquet in der Kirche vor, so in etwa. Nach und nach entwickelt sich der Duft in eine wirklich schöne balsamische Richtung. Ich vermute, dass hier Patchouli, Amber und Sandelholz ihren Teil dazu beitragen. Die einzelne Zitrik als solches ist auch schwer zu identifizieren. Hier auch bitte die Vorstellung: kleine Zitrikschale steht direkt neben dem Blumenbouquet in der Kirche. Das süßlich Rauchige bleibt weiterhin bis der Duft sozusagen erloschen ist.

Als Gesamteindruck kann man sich nun diesen Duft wie folgt vorstellen:
Es ist Sonntag Mittag. Die Messe ist vorbei und es schwebt noch etwas Weihrauchschleier in der Luft und durchzieht die alten Kirchenbänke. Auf dem Altar liegt das schmückende Blumenbouquet, das mit Orangen und Zitronen verziert ist. Das Kirchenfenster steht offen. Im Kirchengarten werden die Vorbereitungen zum alljährlichen Grillfest der Kirchengemeinde getroffen.

Auch wenn dieser Duft herausfordernd ist, sollte man beim ersten Eindruck trotzdem die Kirche im Dorf lassen und ihm eine Chance geben. Denn er entwickelt sich gut. Richtig gut!

Wenn ich ihn trage, dann abends oder bei trüb-regnerischem Wetter in der Stadt, aber auch schon mal im Homeoffice wenn ich Lust auf ihn habe.
Jahreszeitlich gesehen ordne ich ihn für alle Jahreszeiten ein, aber wie schon erwähnt, abends. Gut, im Hochsommer, wenn es da noch immer 30 Grad hat nicht.

Wie Du den Duft nun auch immer vom Lesen dieser Rezension für dich einordnen magst, ein Test lohnt sich allemal. Ist eben ein Sorcinelli ;)
4 Antworten
9
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 40  
Trauma einer Peripetie
Ich glaube, was ich sehe. Dies ist keine Tragödie, denn hier war kein kommender Konflikt, kein retardierendes Moment, nur plötzliche Peripetie, die Television eines Traumas. Realität und Wirklichkeit driften voneinander wie der Wachzustand von der Welt des Traums. Ich sehe ein surreales Sinnbild schwinden, erlebe die Auslöschung eines abstrakten Assoziationsraumes. Etwas beginnt, wie ein Geist in Gedanken zu graben, Erinnerungen zu entwurzeln, Neuronen neu zu ordnen: Das ist schon immer so gewesen, als ich noch Kind war, in gemalten Büchern mit Bildern von Kathedralen, in Romanen, also den Wirklichkeiten der Anderen, in der gegenüber liegenden Buchhandlung auf der anderen Seite der Seine, in Schwarz-Weiß-Filmen. Das gehört zur heilen Welt. Nun sehe ich die Menschen mit dem Rücken zur Buchhandlung stehen, starrend, schweigend, im verzweifelten Versuch die Flammen zu verlangsamen, die Bilder zu bremsen, den Film zu verkehren. Man möchte, dass man es ungeschehen macht.
Nun, ein Jahr später, sind die Bilder wieder da. Verfremdet und verwaschen. Die Erinnerung erschafft ihre eigenen Gemälde. Was würde wohl von jemandem erwartet, der in Gedenken an dieses Trauma einen abstrakten Assoziationsraum erschafft, der dabei helfen soll, den Wiederaufbau zu finanzieren? Noch dazu, wenn es jemand wie Sorcinelli ist, dessen Düfte nahezu immer von Rauch geprägt sind. Feuersturm, Schwelbrand, schwarzer Qualm und Asche?
Da sind für Sekunden wahrhaftig die Bilder von brennendem Teer, der zähflüssig wie schwarze schmierige Lava auf Hölzer und Steine stürzt, fliegende Funken die zu Asche erlöschen, in deren Innerem jedoch grüne Gewürze, vor allem Basilikum, beginnen mit allerlei hellen Hesperiden erneut die Erinnerungen zu entwurzeln, den Kohleklotz auf dem Flakon zu konterkarieren und zugleich den Wunsch abzubilden, möglichst schnell etwas Neues entstehen zu lassen. Da weht für wenige Minuten fast schon ein grünliches Cologne durch die brennende Kathedrale, als wolle es der Hitze entgegenwirken.
Dann beginnen die Blumen zu blühen, Maiglöckchen mäandern in einer Maische aus Amber und erdigen Harzen, bestimmen das Bild für etwa eine halbe Stunde, bevor eine Mischung aus Sandelholz und Vetiver in Verbindung mit dem Weihrauch den Eindruck wieder ins Rauchige verschiebt, manchmal versengtes Holz abbildet, das Vetiver dabei ähnlich wie das Basilikum aus der Kopfnote ein paar hellere Akzente setzt, Weihrauch und Sandelholz den Duft leider schon nach etwa vier bis fünf Stunden balsamisch ausklingen lassen.
**
Sorcinelli hat für meine Begriffe einen nachvollziehbaren Ansatz gewählt. Er hat einen für viele Menschen tragbaren Duft kreiert, der die Thematik der Zerstörung ebenso aufgreift, wie die Vision der Entstehung von Neuem, der die Möglichkeit bietet, Mittel zur Unterstützung der Restaurierung zu generieren, ohne seinen Stil dabei zu sehr verlassen zu müssen. Es wäre schon ein gewaltiger Wurf gewesen, wenn ihm dieser Spagat so gelungen wäre, dass er dabei sowohl seine treuen Anhänger als auch das neutrale Publikum voll erreichen könnte. Für Letztere ist dieser Duft sicherlich mutig, für manche seiner treuen Fans vielleicht sogar eine Enttäuschung.
Ich denke, wenn man die oft zitierten eigenen Erwartungen etwas zurückstellt und den Duft neutral zu beurteilen versucht, bleibt ein wirklich guter, interessanter, teilweise gefälliger Duft mit deutlicher Entwicklung, der zu Beginn etwa armlang, bald schon moderat bis hautnah projiziert und der leider nur wenige Stunden bleibt.

(Mit Dank an Kylesa)
33 Antworten

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Verbrannte Blumen, ein letztes Kokeln, Rauchschwaden ziehen langsam ab. Über allem trübselige Stimmung. Mir zu düster und zu unfroh.
18 Antworten
Camey5000Camey5000 vor 4 Jahren
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5.5
Duft
In Kirchenbrandkulissen
Schwarzbraun verrauchte Luft
Mit teuflischem Gewissen
Ein Scheiterhaufenduft !
12 Antworten
GschpusiGschpusi vor 3 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Eine Glaslaterne auf einem verrussten Backstein der Notre Dame.Maiglöckchen u.Hisperiden weihräuchern den letzten Rosentrieb. Es wird wieder
14 Antworten
BosworthBosworth vor 1 Jahr
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leichter, noch warmer Rauch legt sich wie ein kaum wahrnehmbar Schleier um den Träger. Melancholie.
14 Antworten
ChizzaChizza vor 2 Jahren
7
Flakon
5.5
Duft
Effekthascherei durch den Namen hin oder her, der blasse Rauch harmoniert nicht mit der Bitter-grünen Zitrik. Dazu auf alt getrimmtes Holz.
18 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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