Fleur 2000

Antoine
01.04.2010 - 16:45 Uhr
8
Duft

Suchwörter: Blumig – dezent – frisch – natürlich – edel - unauffällig

Bei ziemlich vielen Düften fällt mir die Einordnung schwer, bei Fleur finde ich sie einfach: Fleur ist eindeutig ein blumig-frischer Duft mit leicht grünem Einschlag. Er startet grün-blumig-frisch. Die zitrischen Noten, die in vielen Kopfnoten sehr hervortreten, sind auch hier vorhanden, aber sie halten sich zurück. Zart blumig und sanft fruchtig spielen hier die Hauptrolle.

Als die Kopfnote verflogen war und die dezente, blumig-frische Herznote sich entfaltet hat, dachte ich zunächst „ach ja, das Übliche, ein bisschen blumig, ein bisschen grün, dezent und bürotauglich, unverfänglich und ohne Wiedererkennungswert“. Aber dann wird Fleur überraschend komplex. Er zeigt ein sehr gelungenes Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Noten - grün, blumig, dezent süß - und einen schönen, sich ändernden Duftverlauf. Das ist spannend und harmonisch zugleich. Man sieht förmlich Blütenknospen vor sich, die wie im Zeitraffer aufblühen, sich öffnen und ihren unterschiedlichen Duft verströmen. Der Duft kippt insgesamt keineswegs ins Süße ab, er vollzieht aber eine interessante Wandlung von „frisch-blumig“ zu „blütig-blumig“. Am deutlichsten fand ich hier die Maiglöckchennote, die schön unsüß ist.

In der Basis spielen auch balsamische Noten eine kleine Rolle, aber der Gesamtcharakter bleibt dezent und blumig. Also auch hier kein "Turn-Around" in Richtung süß, schwer, chyprig, orientalisch oder würzig.

Fleur ist dezent, aber wahrnehmbar. Die Haltbarkeit ist eher mäßig, man muss sich ordentlich einnebeln oder nach vier, fünf Stunden nachlegen. Alles andere hätte mich bei dem natürlichen Eindruck, den der Duft macht, überrascht.

Auch wenn ich diese Duftrichtung für mich nicht sonderlich mag, halte ich Fleur für einen sehr gelungenen Duft dieser Richtung. Er bringt zwar nichts Neues und ist ziemlich unauffällig, aber er duftet edel und wirkt auf mich "very british".
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