06.01.2023 - 08:42 Uhr
CarlaCumarin
1 Rezension
CarlaCumarin
2
Verbene an den Fingern
Ein Nachmittag im Hochsommer. Kinder spielen im Garten. Es ist warm und die Sonne scheint wolkenunbeinflusst. Durch schattenspendende Bäume und den kühlen Rasen ist der Garten gerade der beste Ort für ausgelassenes Spiel. Manchmal muss man aber zwischendurch doch ins Haus, sei es um etwas zu trinken, ein Spielzeug zu holen oder nach einem Eis zu suchen. Der Weg führt über eine mediterrane Sandsteinterrasse. Auf der Stufe zur Tür steht ein Topf mit einem riesigen Verbenenstrauch. Wie ein stummer Wächter. Es ist, als ob man drei Klimazonen durchquert. Von der grünen Oase über die warme, trockene Terrasse in das dunkle, kühle Haus. Ein Kind streckt jedes mal, wenn es die Tür passiert, die Hand aus um die samtig-grünen Blätter der Verbene zu berühren. Es wird sofort ein intensiver, zitroniger Duft freigesetzt. Eine ätherische Verheißung, dass dieser Sommer endlos ist. Leider verfliegt der Duft schnell von den Fingern. Nur ein Hauch von Sommer, den man nicht konservieren kann.
Die stärksten Erinnerungen bleiben in Verbindung mit Düften in unserem Gedächtnis. Deshalb ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass sich diese „belanglosen" Nachmittage und der Duft der Verbene in meinem Gehirn verankert haben.
Jahrzehnte später bekomme ich Verveine von Fragonard als Mitbringsel aus Frankreich geschenkt. Und, um das gleich vorweg zu nehmen, löst dieser Duft nicht die Erinnerung an die unbeschwerte Kindheit im Hochsommer aus. Verveine, das importierte Eisenkraut, ist anders. Nur kurz zitronig, dann krautig-warm und würzig. Tatsächlich überrascht mich diese Komponente. Heißer, trockener Sommer in Frankreich statt Sommerfrische in einem deutschen Vorort.
Ich sehe ihn als Raumduft oder Kissenspray, der sofort die Stimmung hebt. Angenehm und nicht aufdringlich.
Wer sortenreine, „eindimensionale" Düfte mag, könnte ihn auch tragen. Allerdings hält er nicht lange und ist daher eine Prise Sommer, welche nachlegen bedarf.
Die stärksten Erinnerungen bleiben in Verbindung mit Düften in unserem Gedächtnis. Deshalb ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass sich diese „belanglosen" Nachmittage und der Duft der Verbene in meinem Gehirn verankert haben.
Jahrzehnte später bekomme ich Verveine von Fragonard als Mitbringsel aus Frankreich geschenkt. Und, um das gleich vorweg zu nehmen, löst dieser Duft nicht die Erinnerung an die unbeschwerte Kindheit im Hochsommer aus. Verveine, das importierte Eisenkraut, ist anders. Nur kurz zitronig, dann krautig-warm und würzig. Tatsächlich überrascht mich diese Komponente. Heißer, trockener Sommer in Frankreich statt Sommerfrische in einem deutschen Vorort.
Ich sehe ihn als Raumduft oder Kissenspray, der sofort die Stimmung hebt. Angenehm und nicht aufdringlich.
Wer sortenreine, „eindimensionale" Düfte mag, könnte ihn auch tragen. Allerdings hält er nicht lange und ist daher eine Prise Sommer, welche nachlegen bedarf.
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