Office for Men Fragrance One 2019

Von zitrisch zu frisch-holzig. Ein absoluter Mainstreamduft - das soll er ja auch sein. Es mangelt ihm dabei aber völlig an definierten Charakter und erkennbaren interessanten Nuancen. Er ist nichts-sagend, obwohl er viel redet.
Komplimente kommen immer wieder mal, aber nie wirkt jemand geflasht von dem Duft.

Neulich mit einem Parfum-affinen Kommilitonen:
„Sauvage?“, er grinst, als hätte er mich ertappt.
„Ne, Office von Jeremy.“
„Ah wirklich? Okay.“
Der Duft ist kein Konversationsstarter.
Oder hätte ich ihn besser „verkaufen“ sollen? Aber wie? Ich hätte lieber mit „Ja.“ geantwortet.

Dennoch: Ohne dass ich es wollte, hat er sich zu meinem Allrounder entwickelt, den man schnell auftut, wenn man mal etwas uninspiriert in den Tag startet. Ich muss gestehen: Man bleibt dann aber auch den ganzen Tag uninspiriert.
Der Flakon geht zu Neige und irgendwie bin ich froh, wenn ich ihn hinter mir habe…

Eine Sache noch: Ich kann die schlechten Bewertungen für den Flakon nicht verstehen. Selbst wenn einem Minimalismus nicht zusagt: In 2. Reihe stört er die Optik keiner Parfumsammlung und dazu ist der Zerstäuber eine 10/10.
Im Ernst: Wenn man möchte kann man bei T-Shirt-Wetter mit einem Sprüher einen ganzen Arm hoch fahren. Er lässt sich immer absolut perfekt dosieren.