12.09.2022 - 12:59 Uhr
Floyd
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Floyd
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Herbst trägt ein grimmiges Gesicht
Dann kommt der Morgen, da ist das Fenster beschlagen, zieht Minzfrost durch die rissigen Zargen, glimmt grün frühes Licht von kühleren Tagen im Tau auf den alten Scheiben. Vielleicht ist es besser in der Hütte zu bleiben. Der Waldrand trägt schon sein herbes Gewand, die Rinden sind scharf von ätherischem Zimt, zu Nelken verwelken die braunen Blätter, all die wuchernden Wurzeln darunter sind bitter und rau wie die frierenden Flechten. Silberkühl bald der Sonne wässriges Leuchten, noch warm Deine Stube in länger werdenden Nächten, die zaghaft nach Wintergewürzen riecht, der Herbst zeigt sein grimmig raues Gesicht.
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Der gebürtige Niederländer Francesco van Eerd legt Wert auf nachhaltig geerntete Rohstoffe und verwendet keine tierischen Produkte für die Produkte seines neuseeländischen Labels Fragifert. Die Duftkonzentrationen sind relativ hoch - "Automne" beispielsweise projiziert mit 25% doch recht deutlich über gute acht Stunden, sollte mit Bedacht dosiert werden.
"Automne" gruppiert einen Akkord aus Dill, Minze und Zimt um die herb-bittere Kalmuswurzel im Zentrum des Duftes. Die Spearminze unterstreicht dabei zu Beginn die ätherisch grünen und kühlen Noten des Kalmus, während die zunächst sehr scharfe Zimtrinde mit der Wurzel schon fast Bay-artige Gewürznelkennoten erzeugt, die fortan den Duft bestimmen. Der Herbst kommt hier so raubeinig ätherisch-würzig, grün und bitter daher, wie das Herz in Sorcinellis 'Io_non_ho_mani'. Nur sehr langsam entfaltet der Zimt auch ein paar warm-holzig-würzige, ganz zaghaft auch minimal süßliche Noten, welche der Dill kaum merklich unterstützt. Das zähmt das grimmige Gesicht des Herbstes ein wenig.
(Mit Dank an Gandix)
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Der gebürtige Niederländer Francesco van Eerd legt Wert auf nachhaltig geerntete Rohstoffe und verwendet keine tierischen Produkte für die Produkte seines neuseeländischen Labels Fragifert. Die Duftkonzentrationen sind relativ hoch - "Automne" beispielsweise projiziert mit 25% doch recht deutlich über gute acht Stunden, sollte mit Bedacht dosiert werden.
"Automne" gruppiert einen Akkord aus Dill, Minze und Zimt um die herb-bittere Kalmuswurzel im Zentrum des Duftes. Die Spearminze unterstreicht dabei zu Beginn die ätherisch grünen und kühlen Noten des Kalmus, während die zunächst sehr scharfe Zimtrinde mit der Wurzel schon fast Bay-artige Gewürznelkennoten erzeugt, die fortan den Duft bestimmen. Der Herbst kommt hier so raubeinig ätherisch-würzig, grün und bitter daher, wie das Herz in Sorcinellis 'Io_non_ho_mani'. Nur sehr langsam entfaltet der Zimt auch ein paar warm-holzig-würzige, ganz zaghaft auch minimal süßliche Noten, welche der Dill kaum merklich unterstützt. Das zähmt das grimmige Gesicht des Herbstes ein wenig.
(Mit Dank an Gandix)
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